Von langfristig kann hier in keiner Beziehung die Rede sein- ich stufe sm als zockeraktie ein.
Wiwo weiter
Falsche Unternehmensmeldung
Nun räumte Solar Millennium ein, dass die bilanzielle Behandlung damals nicht den gültigen Regeln entsprach und dies nun korrigiert werden müsse. "Die Veräußerung von 50 Prozent der Anteile an der Projektgesellschaft von Andasol 3 im Rahmen der Entkonsolidierung der Solar Millennium Beteiligungen GmbH hätte nicht im Konzernabschluss 2005/2006 erfasst werden dürfen, sondern im Konzernabschluss 2008/2009 gezeigt werden müssen", heißt es in der aktuellen Unternehmensmitteilung. Bislang lag der vom Unternehmen vermeldete Umsatz im Geschäftsjahr 2005/2006 bei 17,8 Millionen Euro, im Jahr 2008/2009 bei 201,3 Millionen Euro. In das Geschäftsjahr 2008/2009 fällt der Verkauf nun, da Solar Millennium im Juli 2009 über eine Tochter 74 Prozent der Andasol-3-Anteile tatsächlich an externe Unternehmen verkauft hatte - die Stadtwerke München, RheinEnergie und RWE Innogy. Solar Millennium teilte der WirtschaftsWoche auf Anfrage mit, dass es nicht geplant sei, die alten Jahresabschlüsse zu korrigieren. Die korrigierten Werte würden nur künftig verwendet, wenn auf die entsprechenden Kennzahlen verwiesen würde.
Eine weitere falsche Unternehmensmeldung aus der jüngeren Vergangenheit spielte bei der Sonderprüfung keine Rolle. Allerdings hat sich diese Unternehmensmeldung bislang - auch im Nachhinein - wohl noch nicht erfüllt. Im November 2009 hatte Solar Millennium vermeldet, 50 Prozent der Anteile am geplanten spanischen Kraftwerk Ibersol an den Essener Industriedienstleister Ferrostaal verkauft zu haben. "Die Veräußerungen standen unter Gremienvorbehalt und unterlagen aufschiebenden Bedingungen, die erst gestern Abend eingetreten sind", hieß es in der Mitteilung vom 18. November 2009. Ein Sprecher von Ferrostaal bestätigte im Februar 2010 gegenüber der WirtschaftsWoche zwar, dass das Unternehmen einen Kaufvertrag mit Solar Millennium unterzeichnet habe. Dieser sei jedoch bislang nicht wirksam geworden. Er fügte damals hinzu, dass Ferrostaal davon ausgehe, dass der Kaufvertrag "in den nächsten Tagen wirksam werde".
Aktuell - und damit knapp vier Monate später - ist der Kaufvertrag allerdings nach Auskunft eines Ferrostaal-Sprechers immer noch nicht wirksam geworden. Eine erneute Korrektur von Jahresabschlüssen droht Solar Millennium in diesem Fall jedoch nicht, da der Verkauf an Ferrostaal noch nicht im Geschäftsabschluss 2008/2009 berücksichtigt worden ist. Da die Solar-Millennium-Aktie nur im wenig regulierten Freiverkehr der Börse notiert ist, haftet das Unternehmen nicht für falsche Unternehmensmeldungen. Auch die als Bilanzpolizei bekannte Deutsche Prüfstelle für Rechnungslegung (DPR) ist für im Freiverkehr notierte Unternehmen nicht zuständig.
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