1. Physik hin oder her, es gibt Handgelenksblutdruckmesser, die sind zwar sehr ungenau und eigentlich fast unbrauchbar, werden aber zunehmend gekauft. Formfaktor und leichtere Anwendung sind der Auslöser. Und ja, Werner, ein gesunder Körper braucht vielleicht nicht tägliches Blutdruckmessen, die Leute tun es trotzdem.
2. Training, auch von "jedermann", wird zunehmend professionalisiert. Das mag daran liegen, dass Medien und Sportindustrie diese Entwicklung sehr pushen, natürlich um Geld zu verdienen. Objektiv richtig ist jedoch, dass in jedem Spinningkurs inzwischen im Pulsbereichen trainiert wird. Zwei Drittel der Teilnehmer habe dafür eine Pulsuhr. Früher hat man halt auf der Wiese Fußball gespielt und gut. Heute ist das anderes; man kann darüber denken wie man will. Es spielt keine Rolle, ob es notwendig ist oder nicht. Fakt ist, die Leute kaufen diese Uhren, Punkt.
3. Seit Jahren hat diese Entwicklung die Fa. Garmin begleitet und die verdienen mit Ihren Outdoor/Sport-Geräten und dem dazugehörigen Karten nicht schlecht. Und das obwohl immer noch ein Brustgurt für die Messung der Vitalfunktionen notwendig ist. Aus eigenen Erfahrung kann ich aber sagen, dass Garmin hier konkurenzlos ist. Alles andere ist ein kaum ordentlich funktionierender Abklatsch. An jedem Cross-Trainer kann man inzwischen seinen Puls messen, ober er auf die letzte Kommastelle stimmt oder nicht, ist doch völlig egal.
4. Physik kann natürlich überwunden werden, auch wenn Physiker und Ingenieure es nicht glauben. Heutzutage sind ungenaue Ergebnisse beliebter, wie gar keine. Siri sagt mir ausserdem schon, wie das Wetter wird, wieviel Uhr es ist und wenn ich sage, Siri, ich liebe Dich, sagt sie zu mir: Das ist schön. Also wenn meine Augen nicht mehr können, gibt es Hilfsmittel, wie ein Rollstuhl sozusagen. Und ausserdem ist es vollig sch... egal, ob das Teil einen Ruhepuls von 60 oder 65 misst. Entscheidend ist doch die Erkenntnis, wenn etwas massiv aus dem Ruder läuft und ich zum Arzt gehen sollte.
5. Insgesamt ist zu konstatieren, dass es sich hierbei um einen Milliardenmarkt handelt und den sollte der Apfel besetzen und ich wiederhole mich jetzt: Bei Apple wird es Techniker geben, die sagen wo die Probleme liegen. Die Frage ist doch nur, ob man mit strategischem Weitblick diese Probleme überwinden, umgehen oder vielleicht auch damit leben und trotzdem ein Produkt auf dem Markt bringen kann.
Und jetzt, lieber Werner, kannst Du wieder schreiben, dass das alles Sch... und blöd ist. |