Ich finde sein Statement auch nicht sehr schlüssig formuliert. Es wirkt wie ein hastiges Diktat, das mehr Rätsel aufgibt, als es Fragen klärt.
Die Zahl von 0,08 gilt für die Zeit vor der KE. Sie ergibt sich aus 1,36 Mrd. MK / 17 Mrd. Umsatz = 0,08 oder 8 % (Bernies Zahl bezieht sich offenbar auf einen Kurs von 1,36 E). Zur Zeit haben wir einn Kurs von 0,90 E und daher eine MK von nur noch 900 Mill. Daraus ergibt sich z. Z. ein MK/Umsatz von nur 0,053 oder 5,3 Prozent.
Ex-KE werden wir eine MK von schätzungsweise 4 Mrd. haben (ca 1 Mrd + max. 3,2 aus KE) Daraus ergibt sich (unabhängig von der Zahl der dann umlaufenden Aktien) ein MK / Umsatz von 0,23 oder 23 Prozent.
Nach deiner Formel Kurs = KUV x Umsatz / Anzahl Aktien errechnet sich daraus (bei 5 Mrd. Aktien) ein äquivalenter Kurs ex-KE von
0,23 x 17 /5 = 0,78 E
Praktisch werden wir ex-KE wohl zunächst Kurse knapp über 0,50 E sehen. Danach dürfte die Aktie langsam auf 1 E steigen, was einem KUV von 0,3 bzw. 30 Prozent entspricht.
Interessanterweise lagen die Verkaufspreise für bereits veräußerte Konzernsparten (kleine Industrieturbinen durch Siemens, Stromübertragung durch Areva) ebenfalls bei 30 Prozent des Umsatzes.
Wenn mehrere Bieter für Konzernteile auftreten und Alstom nicht mehr am Boden liegt wie letztes Jahr, könnten auch höhere Preise (+ Goodwill) erzielt werden. Außerdem könnte der Umsatz (und mithin der Kurs) steigen, falls Alstom den China-TGV-Auftrag mit einem Volumen von 12 Mrd. Dollar erhält.
Psychologisch ist ein Kurs von 1 Euro ex-KE zumindest optisch billig. Empfehlen die Banken Alstom zum Kauf (fast alle sind auf "sell"), könnten wir auch 2 Euro sehen.
Das ist dann die große Stunde der Deutsche-Bank-Analysten: Sie werden Alstom dann mit der Begründung empfehlen, dass der Kurs steigt (so wie sie jetzt zum Verkauf raten, da der Kurs fällt). ;-) |