Ich hätte nix gegen ein Listing im SDax, wenn es mir als Aktionär was brächte und das tut es ja nicht. Steht alles da oben ;-)
Ich sagte auch nicht, dass es gänzlich falsch ist, nur deine Argumentation kann ich eben auch nicht gänzlich nachvollziehen ;-) Klar, kaufen und verkaufen Fonds Anteile und es kommen neue Fonds hinzu, andere gehen. Dies kann durchaus mit der Indizierung des jew. Unternehmens zusammenhängen und möchte ich nicht bestreiten. Aber vom Umfang und Einfluss her halte ich das für deutlich niedriger, als du und viele andere User denken. Die daraus von dir beschwörten Effekte, bspw. dass dann gleich 3-5% der Aureliusaktien in diese Hände kämen, dass der Kurs dann (nachhaltig) kräftig anstiege, und auch der Porscheaktienkurs dann noch besser verlaufen wäre, finde ich weder vorausehbar noch nachvollziehbar.
Schau dir mal Rocket an, dessen Kurs ist nach der Aufnahme in den Sdax nicht sonderlich gestiegen und ist weiterhin massiv unterbewertet, wenn man sich nur die Fundamentals anschaut. Da lässt sich allenfalls ein kleiner Anstieg erkennen, der rein von der SDax-Aufnahme herrührt. Die Dauer eines solchen Anstieges steht dann noch auf einem ganz anderen Blatt. Nachhaltig ist der nie. Getrieben wird der Kurs zudem nach wie vor von den Fundamentals und der Stimmung um die Aktie. Rocket's Anstiege dieses Jahr erklären sich durch die guten Exits und nach oben geschehenen Wertanpassungen. Die Abstiege und die Seitwärtsphase hingegen durch die Stimmung. Rocket ist der Liebling aller Basher und kann es keinem Recht machen. Tesla ist ein anderes Beispiel. Da ist die Stimmung permanent so gut, dass selbst massiv rote Zahlen die Laune nicht verderben können.
Kursanstiege vor einem Wechsel in einen "höherwertigen" Index erkläre sich mir so, dass es genügend Anleger gibt, die so denken wie du. "Höherer Index" gleich automatisch "alles ist/wird besser" und die kaufen dann und ziehen den Kurs nach oben. Und umgekehrt natürlich bei Abstieg. Auf- und Abstieg haben ja primär mit dem Handelsvolumen, der Marketcap und dem FreeFloat zutun. Und um abzusteigen/aufzusteigen, muss in es in diesen 3 Aspekten zuvor über einen längeren Zeitraum massive Veränderungen gegeben haben, die nur fundamental zu begründen sind. Beispielsweise, weil ein Unternehmen ständig underperformt, Gewinnwarnungen herausgibt und alle aus der Aktie flüchten. So sinkt die Marketcap. Wenn man dann nur noch eine kleine Nummer im Index ist, der fundamental schwarz sieht (nicht schreibt), sollte auch das Handelsvolumen niedrig sein. Wer interessiert sich schon dafür... Daher dann der Abstieg. Zeige mir ein einziges Unternehmen, dass prächtig läuft und dennoch absteigt? Und bei einem Indexaufstieg verhält es umgekehrt.
Es sind also doch eher die fundamentalen Dinge, die den Kurs bewegen und den Auf- und Abstieg begründen. Der reine Wechsel als Solches ist egal. Fonds verkaufen und kaufen auch unabhängig der Indexzugehörigkeit. Die Herabstufungen bzw. Heraufstufungen haben meiner Meinung nach immer einen Hintergrund in den Fundamentals, als im Wechsel des Indexes. |