"Deine Beiträge mögen in sich logisch sein, sie sind aber vor allem selbstgefällig und basieren überwiegend auf Mutmaßungen."
Das ist ein Scheintotschlagargument. Mit dem gleichen Argument könnte ich deine Sicht der Dinge abtun. Fakten werden unternehmensseits nicht (kaum) berichtet. Um sich ein Bild zu machen, muss man, will man redlich argumentieren, Anhaltspunkte finden, die eine Argumentation belegen können (!). Klar ist das konjunktiv, klar kann ich mich irren. Ich habe im Übrigen niemals versucht meine Deutungen der Nachrichten (empirische Zahlen kommen ja selten, deshalb Nachrichten) als diese selbst auszugeben. Auch darin liegt ein Unterschied zwischen uns, wie ich finde.
Ob du meine Beiträge als selbstgefällig erachtest, ist mir, wie du weißt, egal. In der Vergangenheit waren *meine* Ableitungen aus Gemeldetem aber näher an der Realität als die deinigen. Wir werden am Montag sehen, wie es in Q2 ausschaut. Deine Mutmaßung war ja ein im Vgl. zu Q1 weit höherer Umsatz. Ich bin und war gegenteiliger Auffassung und habe dies meines Dafürhaltens logisch begründet über das Nachrichtenverhalten. Deine Mutmaßung stützt sich lediglich auf die Prognose der "Unternehmung", die ja von "signifikant steigenden Umsätzen" und "erfreulicher Umsatzentwicklung" sprach.
Deine manchmal als Kritik daherkommende Launigkeit bezüglich der Unternehmung aus der Schweiz hat für mich einen Feigenblattcharakter. Es ist keine echte Kritik, sondern eine krude Mischung aus skeptischer Allwissenheit, die an allem zweifelt (vornehmlich an Kritikern der Unternehmung) außer an sich selbst und den gottgleichen Konzernlenkern und einer gewissen Dünnhäutigkeit, die auch schon in Verbalinjurien umschlagen kann.
Psychologisiert betrachtet hat der Sozialisationsprozess bei Dir durch den "Konzern" vermutlich tiefe Spuren in deinen Gedächtnisengrammen hinterlassen. Allerdings: Wer wollte dich dafür kritisieren.
"Gestern war der VR noch "hochdotiert" und heute "hochentschädigt". Was weißt Du überhaupt über die Vergütung des VR? Offensichtlich nichts!"
Eine Aufwandsentschädigung entschädigt den Aufwand, im Grunde das Fernbleiben/Nichtanwesendsein andernorts. Die Zeit, die also in Sitzungen oder für Internetfilmchen vergeudet wird, wird entschädigt. Dies richtet sich mW nach dem Stundensatz des zu Entschädigten. Frau Doktor ist selbstständig. Ich gehe davon aus, dass sich der zu entschädigende Stundensatz nicht auf dem Niveau des Mindestlohns bewegen wird. Ich denke dies anzunehmen, ist logisch. Unsere Perle hat keine Kohle. Wieso kommt dann von einem Aktionär dieser Vorschlag? Du schriebst, du seist selbstständig, auch daran hege ich Zweifel so nonchalant wie du über einen weiteren Kostenblock hinweggehst.
Am Montag wissen wir mehr. Falls meine Mutmaßung zutrifft und DE in Q2 eben "keine signifikant steigenden Umsätze" für IQP generieren konnte, im Video Moura für Q3 als Umsatzlieferant quasi kassiert wurde, kannst du Dir ausmalen, bei weiterem Stillschweigen der Unternehmung bis Ende August, dass auch Q3 in einem halben Desaster enden wird.
Natürlich kann immer *die* eine Meldung kommen und ich halte dies in der Tat heute für wahrscheinlicher als vor Wochen noch. Allerdings sind das Wahrscheinlichkeiten. Es ist und bleibt eine Wette bisher.
Im Übrigen sehe ich von Kommunikation mit Dir nun wieder ab. Du bist für mich ein hoffnungsloser Fall und ein unterhaltender Geistesathlet, mit dem man sich gerne austauschte, bist du leider auch nicht.
Schönes Wochenende in die Runde werfend.
Andreas |