Wie sagte schon Kostolany: "Aktienanlage ist eine Kunst und keine Wissenschaft". Es ist übrigens erwiesen, dass Mathematiker oder Ökonomen keinen Deut erfolgreicher in der Aktienanlage sind.
Außerdem ist es kein Argument gegen mein voriges Posting (Warum bitte sollte man bei grundsoliden Aktien nicht nachkaufen, wenn der Gesamtmarkt fällt und es keine relevanten negativen Nachrichten des Unternehmens gibt?) Wenn Kurse auf breiter Ebene fallen und grundlos Unternehmen mit hinunter ziehen, welche wirtschaftlich hervorragend dastehen, dann eignen sich solche Kurseinbrüche sehr wohl bestens zum nachkaufen.
Oder um Buffett zu zitieren: "Immer wenn die Kurse fallen, dann gefällt mir das. Denn ich kaufe gerne günstig."
Kein Mensch kann den richtigen Einstiegszeitpunkt zum Tiefstkurs erraten.
Ähnlich ins Leere führt das vermeintliche Allheilmittel Stop loss. Nur eine kleine Geschichte dazu:
In den letzten Jahren waren Fremdwährungskredite in Schweizer Franken äußerst beliebt - bei Kunden und bei den Banken. Damit ja nichts passiert wurden die Kredite durch einen Stop Loss - falls der Franken über eine gewisse Grenze (knapp unter 1,20) steigen sollte - abgesichert. Nun geschah das vermeintlich Unmögliche, die Schweizer Nationalbank gab den Mindestkurs von 1,20 auf. In der Folge ist der Franken auf unter 1 Euro gefallen. Die Stop-Loss-Order wurden aber zu weit tieferen Kursen ausgeführt, oft sogar unter 1. Der Verlust und damit die zurückzuzahlende Schuld hat sich also deutlich erhöht.
Profiteure sind nun Anwälte, da vielfach geklagt wird. Bei einem plötzlichen Kurssturz hilft ein Stop loss überhaupt nicht, dann werden unnötigerweise auch Aktien von Unternehmen verkauft, die sich in nicht allzu langer Zeit bald darauf wieder erholen.
@nelsonmantz Mit Risikobereitschaft hat das nichts zu tun. Du sagst ja selbst, dass niemand weiß, wie weit die Kurse fallen können und ob ein neuer Einstiegskurs wirklich günstig wäre.
Wer von Stop Loss-Order wirklich profitiert, sind die Banken aufgrund der Spesen. |