natürlich bin ich investiert, ansonsten sollte man sich seine Kommentare verkneifen, da es somit nicht zu einer informativen Diskussion beiträgt !
Ich kann es schon verstehen, das bei manchen Investierten die Nerven aus den unterschiedlichsten Gründen blank liegen und daher trägt eine unsachliche Diskussion ohne Inhalte nicht zu einem informativen forum bei, was es doch sein sollte.
Niemand möchte in einem Forum angelogen werden, im negativen wie im postiven. Es ist klar, an der Börse ist immer schon die Zukunft gehandelt worden und diese wird dann im nachhinein durch die Faktenlage bestätigt oder wiederlegt. Je nach dem schlagen die Kurse dann aus. Es kommt ja nicht umsonst z.B. eine Regel vom Markt die da heißt * sell on the good news * . In solch einer Situation, bei Quartalszahlen ist dann die Spekulation bestätigt worden, also die Fantasie im Wert ist geschwunden und Gewinnmitnahmen treten ein. Bei schlecht ausfallenden Zahlen, fällt der Kurs ebenso. Nur wenn die Erwartungen übertroffen wurden, oder zuzätzlich weitere gute Aussichten gestellt werden steigt man weiter, da die Fantasie sich weiter entwickelt und die Anleger in ihrere Annahme bestätigt wurden.
Und hier entstehen zur Zeit extreme Verwerfungen, die mit dem normalen Handelsgeschehen nicht mehr konform laufen und da sollte man sich fragen wodurch so etwas hervor gerufen wird !?
Das Thema Anwälte zum Beispiel ! Hier wurde vorhin gerade eine Annahme geäußert, das mit einem schnellen Urteil nicht gerechnet werden kann, da die Anwälte damit richtig Geld verdienen wollen. Das stimmt leider nicht, denn im Gegensatz zu unseren Anwaltsvergütungen, wo ein jeder Anwalt jeden Brief, jedes Telefonat und jede investierte Stunde einem Auftraggeber in Rechnung stellt, wird in Amerika ausschließlich nach der Streitsumme abgerechnet. Bekommt der Kläger 1 Million und sind 30% vereinbart worden, dann bekommt die Anwaltskanzlei 300.000 USD egal ob sie da mit 20 mann an dem Fall gearbeitet hat, 3 Dedektivbüros eingeschaltet hat oder nur 1 Mann damit beschäftigt hat. Der Gewinn an einem Fall ist somit um so höher und effektiver, je effizienter und schneller der Anwalt/Anwälte den Fall abschließen können für ihren Mandanten. Ein jahrerlanger Streit wünscht sich dort niemand, weder die Gerichte, die Kanzleien noch die Kläger oder Beklagten. Darum gibt es auch soviele Vergleiche dort drüben, die dann solche Gerichtsverhandlungen einfach über Nacht auflösen, wobei wir schon wieder beim nächsten Thema wären, der Entschädigung bzw. einer möglichen Entschädigung ! Beide Parteien gehen natürlich am Anfang ins Extreme, der Kläger nach Oben, der Beklagte nach Unten. Darum kann man auch die Äußerungen der Richterin verstehen, die doch sehr von den Einreichungen der JPM-Anwälte leicht angenervt war, um es milde auszudrücken und der Partei gleich mal klar gemacht hat, das in der wirtschaftlich angespannten Zeit und diesem verfahren kein "Kasperltheater" erwünscht ist und eine rasche Entscheidungsfindung seitens des Gerichts oder eine Einigung seitens der Parteien angestrebt wird, da es die besonderen Umstände erfordern hier schnellstens Klarheit hinein zu bringen. Diese wurde ja auch vom Finanzministerium und der obersten Gerichtsbarkeit geäußert und die Richterin somit mit geeigneten Befugnissen ausgestattet um einen langwierigen Prozess zu vermeiden. Daher auch die trastischen Antworten und Beschlüsse der Richterin, die einen anscheident unvorbereitete Anwaltschaft von JPM doch sehr überrascht hat.
Wie auch immer. Man kann hier Stunden lang alles nochmal ausführen, was schon 100-mal geschrieben wurde. Die Situation, im einfachen erläutert ist diese, das sich JPM in einer mehr als zweifelhaften Weise eine Bank einverleibt hat, die nach Zahlen gar nicht von einer Insolvenz akut bedroht war und das noch zu einem Preis bzw. einer so geringfügigen Überlassung, das schon 2008 die Finanzwelt nur noch staunte. Dazu wurde noch Vermögenswerte mit vereinnahmt, die gar nicht dazu gehörten. So viele Fakten wurden bis zum heutigen Tag, zum Nachteil von JPM, ans Tageslicht gefödert, dass sich die Welt zur Zeit nicht mehr fragt wie das alles hat passieren können, sondern nur noch wieviel sie dafür berappen müßen um aus dieser Enge wieder hinaus zu kommen.
Ich glaube hier zweifelt niemand mehr daran, das man auch in der heutigen Zeit, sich nicht einen Porsche wertmäßig aneignen kann zu einem Preis von einem Gogo. Das hat früher nicht funktioniert, wenn der rechtmäßige Eigentümer nicht damit einverstanden war und das funktioniert heute auch nicht.
Natürlich wurde hier über Monate von beiden Seiten mit den Säbeln gerasselt und versucht die aberwitzigsten Eingebungen vor Gericht geltent zu machen. Aber Schlußendlich wird es für mich persönlich auf ein Settlement hinaus laufen, in der Ablösung aller bestehende Wertpapiere durch einen ausgehandelten Betrag, eines Aktientausches oder aus einer Kombination von beiden. Wobei ich eher zum ersten tendiere, denn das zweite würde zu einer zu starken Verwässerung der JPM Aktie führen und das ist sicherlich nicht erwünscht. Aber diese Szenario wird bei den JPM Aktionären auch mit einberechnet und daher ist die Aktie somit auch seit Wochen unter Druck geraten. Also man sieht, alles hat bei genauer Betrachtung seinen Sinn und eine ganz klare Grundlage. Man muß sich nur die Zeit nehmen mit Ruhe und Bedacht seine Investition und die aktuellen Vorgänge zu beleuchten und sich weder etwas schön reden noch zum träumen anfangen, dann ist man auch in der Lage klar zu handeln und sich dementsprechend zu positionieren. Einige fragen sich immer wieder nach einer geeigneten Höhe eines solchen Settlements und da würde ich sagen, sucht das oberste erste Drittel und man liegt nie so falsch. Also 2008 standen 8 $ zur Debatte, das durch 3 und die obere Grenze, das würden 2,66 $ ausmachen und diesen Betrag in der heutigen Zeit und den Fakten würde ich selbst als Minimum ansetzen wo auch im negativsten Falle alle zufrieden sein könnten. Für JPM wäre es in dieser Höhe nicht besonderlich schwer diesen Deal einzugehen und für alle WAMU Gläubiger und Aktionäre wäre es nach der guten alten Regel "besser als nichts" , wobei nichts in diesem Falle selbst noch weit höher anzusetzen ist, als der jetzige Kurs es darstellt.
Aber nun gut, die nächste Zeit wird es zeigen wie die Geschichte dann ausgegangen ist, nur ein jeder hier sollte mit Bedacht und Rücksicht agieren gegenüber den anderen Forenteilnehmern, damit eine weitere sachliche Diskussion geführt werden kann. |