Danke für deinen mal wieder konstruktiven Post.
Hinsichtlich deiner These/Meinung zur Abwicklung der Holding, wären die ursprünglichen Gläubigerbanken hier größtenteils noch investiert und wäre die ursprüngliche Besicherung der Kredite nicht so unglaublich schlecht gewesen, dann würde ich deiner These sofort zustimmen, aber dies ist hier doch nun mal nicht der Fall gewesen und daher wurden große Teile der ursprünglichen Bankkredite unter der Berücksichtigung von Abschlägen am Markt veräußert & dadurch konnte man die Anleihen doch auch zu teilweise aberwitzigen Abschlägen, von temporär knapp über 50% aufkaufen.
Die Besicherungsstufen der aktuellen Gläubigerstruktur wurden ja nun mal erst durch das LUA & die CVA Prozesse hochgezogen und wenn ich mir die Unterlagen halt anschaue, dann sehe ich innerhalb der Dokumentation nicht wirklich einen Hinweis auf den deinerseits geschilderten case & auch wenn ich es als Konzern gestattete, dass die Besicherungen hochgezogen werden, dann muss es dafür halt auch Gegenleistungen geben die nicht ausschließlich aus Liquidität zu Monsterzinsen besteht. Ich hatte es ja nebenan gestern mal am Beispiel von MF festgemacht, wäre der Mülleimer im Q18 umgefallen, dann hätte nicht nur die Gesellschaft ein Riesenproblem gehabt, sondern die Gläubiger gleich mit.
Bei der Notwendigkeit eines Haircuts sind wir einer Meinung, Gegenleistung Seitens des Konzerns liegt in der Abtretung von Gesellschafter Anteilen auf Ebene von operativen Einheiten.
Des Weiteren sehe ich für den Fall, dass die Holding in der Form wie du es siehst abgewickelt werden soll, dann offen gesprochen auch nicht die Sinnhaftigkeit aus Sicht der Gläubiger, dass es der Gesellschaft dann noch gestattet wird satte Summen in die Restrukturierung der operativen Einheiten, in die Aufarbeitung (PWC Report, rückwirkende Korrektur des Gesamten Zahlenwerks des Konzerns auf Ebene der betroffenen Töchter und halt auf Holding Ebene etc.) des ganzen Skandals & ja auch in die Restrukturierung der Holding (Neu Ausrichtung des Risk Managements, Corporate Sektor, Personelle Veränderung, Veränderung der internen Strukturen etc. ) zu investieren.
Auch für dritte Parteien die nun mal auch auf der Klageseite belangt werden können, wäre es ein Desaster wenn der Kübel hier nicht wieder auf die Schienen gebracht wird.
Und wenn ich es auch einfach nur ganz stumpf auf den maximalen darstellbaren Profit für die aktuelle Gläubigerstruktur auslege, wäre die mittelfristige Wiederauferstehung des Patienten/Schuldenzombies & somit auch inklusive der Holding das sinnvollste.
Auch aus Sicht des Staats ZA wäre es ein Desaster wenn der Container hier den Bach runter geht, wenn man potenzielle Investoren abschrecken möchte, ja dann muss man das Ding schreddern, jedoch bin ich nicht davon überzeugt, dass dies aus Sicht des Staats wünschenswert wäre.
Ich bin weiterhin sehr gespannt, was bei diesem von der Gesamtkonstellation her gesehen wirklich sehr interessanten Fall schlussendlich rauskommt.
Der Konzern hatte Probleme, hat auch aktuelle noch Probleme, jedoch betrachte ich vorherrschenden Probleme weiterhin für lösbar.
Das Kursbild ist natürlich weiterhin ein Desaster für Altaktionäre.
Grüße Mysterio
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