Ich hatte ja Softing immer auf meiner Watchliste und mir war die Aktie auch immer etwas zu teuer, seit die Aktie im Herbst 2013 urplötzlich auf 13 € gesprungen ist. Auch mit den politisch motivierten Aussagen von Trier konnte ich nicht wirklich was anfangen, denn wenn er meint sich öfters politisch äußern zu müssen, dann soll er verdammt noch mal in die Politik gehen. Aber da verdient er halt mal nicht so gut wie bei Softing.
Man kann ja vieles Schönreden, aber es ist doch fast schon zu offensichtlich, dass die zwei Übernahmen, sollen ja angeblich zwei operativ erfolgreiche Unternehmen gewesen sein, dann doch nicht so reibungslos laufen wie das mal geplant war. US-Unternehmen sind halt mal immer sehr schwierig zu integrieren und vor einer Übernahme sehr schwer einzuschätzen. Die haben halt mal eine ganz andere Unternehmenskultur. Für mich deutet der Artikel eindeutig daraufhin, dass Softing mit den Übernahmen Probleme hat. Softing wäre ja nicht das erste deutsche Unternehmen, das mit einer Übernahme eines US-Unternehmens sich Probleme einfängt.
Ja crunch time es sieht in der Tat so aus, als ob da schon im Vorfeld einige gewusst haben, dass Softing sich in diesem Jahr sehr geringe Ziele setzen wird mit einem Umsatzwachstum von 15%, was darauf hindeutet, dass das organische Wachstum eher gegen Null laufen wird, und einem EBIT von um die 7,5 Mio. €. Letztendlich könnte das auf eine EPS von 0,70 € raus laufen und das wäre ein 2015er KGV von 20. Billig ist das mal mit Sicherheit ganz bestimmt nicht. Auch wenn der DAX auf Alltime-High steht. Softing notiert fast 100% über dem Buchwert und das EV/EBITA-Multiple für 2015 liegt bei 8. Diese Bewertungskennziffern sind dann für ein Unternehmen mit fast ohne organischen Wachstum, mittelmäßigen Gewinnmargen und offensichtlichen Problemen bei den Zukäufen dann schon ein wenig sportlich meiner Meinung nach.
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