Was S&T macht ist in meinen Augen auch nicht besonders seriös. Zu versprechen Divi auf Ewigkeit so festzusetzen, daß die absolut mindestens auf Vorjahresgröße ist losgelöst von dem was überhaupt in Zukunft verdient wird, klingt im ersten Augenblick harmlos. Das wäre aber Blendwerk im Falle es gäbe mal irgendwann einen gößeren Gewinnrückgang. Dann müßte u.U. irgendwann sogar auf Substanz zurückgegriffen werden nur um die Divi so hoch weiter zu bedienen. Längerfristige Aussagen über mehr als 2-3 Jahre wie es mit der Divi in absoluter Größe weitergeht sind eher mit großere Vorsicht zu genießen, da keiner absehen kann was eventuell plötzlich mal passiert an negativen Dingen in ferner Zukunft. Kann auch z.B. ein neuer CEO mal kommen oder die Aktionärstruktur sich völlig ändern und dann anderes wieder "versprochen" werden. Und es muß ohnehin die HV den DiviVorschlag jedes Jahr abnicken. Sollte mal eine größere Gruppe eine andere Entwicklung haben wollen, dann kann der Vorstand und sein Versprechen auch mal scheitern beim DiviVorschlag. Hat er allerdings selber sehr viele Aktien und einen Klüngel um sich herum der auch einiges an Aktien hält, dann hat er natürlich eine gewisse Narrenfreiheit alles zu machen wie er will ( und auch wieder zu kippen wie er lustig ist). Zudem kann man sich und seinen Buddies im Vorstand dicke Optionspläne zuschachern, die am Ende vielleicht mehr kosten als wenn man ein höheres festes Gehalt plus einer bestimmten variablem Größe festsetzen würde. Wer sich als Anleger nur auf Divi fokusiert und nicht das wirklich Wesentliche beachtet ( => Gewinnwachstum) der macht einen Denkfehler. Denn am Ende ist ja die Summe aus Kursanstieg+ Divi was zählt. Wenn der Kurs stetig fällt wegen schlechter Geschäftsentwicklung, die Divi aber künstlich gleich gehalten wird, dann habe ich weniger Vermögen. Wurde ja z.B. bei RWE und EON die letzten Jahre versucht so zu machen. Ging aber auf Dauer nicht gut, weil einfach der Gewinn rückwärts läuft. Also lieber anstatt einer festen absoluten Größe ( immer mindestens so hoch wie im Vorjahr) eine feste prozentuale Größe beim Ausschüttungskorridor für die Divi und das Gehalt des Vorstandes an ein Kombi aus Dingen koppeln wie z.B. Gewinnentwicklung, an die prozentuale Outperformance des eigenen Aktienkurses gegenüber einem Vergleichsindex (z.B. DAX oder CDAX), etc. . Da aber bei so Firmen wie Softing (wo der Vorstand gleichzeitig dominanter Großaktionär ist der auf jeder HV selber eine Mehrheit für alles stellt), auch der AR zum Großteil aus handverlesenen Buddies besteht, dürfte weder die HV noch der AR irgendwas anderes machen als der Vorstand/Hauptaktionär will. Ein Steve Jobs bekam 1 Dollar Gehalt und es gab garkeine Divi bei Apple bis zu Jobs Tod. Trotzdem war er nicht der Ärmste ;) Denn es gab ja auch noch groß aufgeblasene Optionspläne. Und da kann man die Wandlungsschwelle so niedrig ansetzen, daß man mühelos die Optionen umwandeln dürfte und sich auf diese Weise dumm und dämlich verdient. Wie man also bei Apple gesehen kann Dividende völlig irrelevant sein für den Kurs, wenn parallel der Vorstand dafür das Unternehmen verläßlich führt und regelmäßig die Erwartungen pulverisiert. Wie der Gewinn wächst ist wichter als wieviel man davon ausschüttet. Verläßiche Prognosen und die Pulverisierung von Gewinnerwartungen nach oben kann Trier zuletzt nicht für sich in Anspruch nehmen. Und es mag ja sein, daß man 2015 mehr als die 7 Mio EBIT abliefert die Trier in dem jüngsten Interview nennt. Würde auch mal vermuten es wird eher mehr sein, falls das Fracking-Thema nicht doch gewisse Auswirkungen haben sollte oder der Euro unerwarteterweise wieder deutlich stärker wird gegenüber dem Dollar. Aber es ist nunmal dumm als Vorstand 2014 ständig schon zu erzählen, daß man 2015 locker mehr als 80 Mio macht an Umsatz 2015 und dabei schon zweistellige EBIT Margen einfährt und dann jetzt doch wieder klar zurückrudert beim 2015er EBIT. Man kann ja gerne etwas konservativere Prognosen abgeben. Dann aber bitte ständig und nicht mal hüh mal hott. Dann kann man sich klarer darauf einstellen. Da muß Trier bei der Kommunikation künftig besser aufpassen. Denn nicht wenige Leute haben nach Triers lauter Dampfplauderei im letzten Jahr für 2015 schon eher 85 Mio € Umsatz und 8,5-9 Mio € EBIT auf der Rechnung gehabt. Jetzt erstmal wieder mit 7 Mio EBIT zu kommen und Divi drücken, ist da schon ein Unterschied. Ist also bei der aktuellen Sache wohl weniger ein Entlohungsproblem beim Softing-CEO, sondern ein klares Kommunikationsproblem. Ob da Trier lernfähig ist? Wenn nicht, dann wäre es ein Persönlichkeitsproblem. Also bitte künftig weniger entrücktes politisches Geschwafel und dafür mehr nachhaltige Verläßlichkeit bei Gewinnprognosen! |