Wie erwartet: "Der E-Tron beschleunigt kräftig und kontinuierlich, aber nicht übermäßig oder gar unangenehm. Die Audi-Entwickler nennen als Grund dafür: Der E-Tron soll die Leistung nicht nur einmal abrufen können, sondern so oft wie möglich hintereinander. Durch die Drosselung der Leistung soll ein Überhitzen der flüssigkeitsgekühlten Akkus verhindert werden."
Klingt nicht gerade danach, als hätte Audi die Temperatur im Griff. Vermutlich ist dieser Hinweis irreführend, der Boost-Modus dürfte eher bei Beschleunigungen aus höherem Tempo heraus spürbar sein, aber das vermute ich nur. Sonst würde er überhaupt keinen Sinn machen.
"Der zusätzliche Boost-Modus, der nur in der Fahrstufe S zur Verfügung steht, liefert maximal acht Sekunden lang ein zusätzliches Drehmoment von gut 100 Newtonmetern. Doch damit wird der Sprint von null auf 100 km/h nicht einmal eine Sekunde schneller. Wer sich an der Ampel mit Sportwagen oder dem Model S messen will, sollte daher lieber auf den Audi E-Tron GT warten, der kürzlich vorgestellt wurde. Oder sich gleich den Porsche Taycan zulegen."
Hmm ...
"Auf immerhin 133 kW steigt die Ladeleistung etwa 40 Sekunden nach Beginn des Ladevorgangs, etwas später noch auf 135,8 kW. Die Drosselung könnte nach Ansicht von Audi-Manager Anno Mertens durch eine zu starke Erwärmung des Ladekabels begründet sein. Anders als die neuen Ionity-Säulen, die entlang der deutschen Autobahnen aufgestellt werden, sind die Kabel der Evtech-Station noch nicht flüssigkeitsgekühlt."
Keine Ahnung, wie das beim Model 3 oder Model S/X aussieht:
"So lag der Durchschnittsverbrauch auf der völlig ebenen Autobahnstrecke bei gut 30 kWh pro 100 Kilometer. Dabei wurde die Geschwindigkeit von 120 km/h nur wenige Male überschritten. Das heißt: Bei einer nicht übermäßig schnellen Autobahnfahrt dürfte alle 250 Kilometer eine Ladepause von einer guten halben Stunde fällig sein."
Das kann Tesla deutlich besser: "Selbst ein Laserscanner ist schon vorinstalliert, wie der A8 ihn für den Staupiloten benötigt. Doch auf den gut markierten und von der Wüstensonne ausreichend beleuchteten zwei- bis dreispurigen Straßen ist es praktisch nicht möglich, den sogenannten adaptiven Fahrassistenten zu nutzen. ... Davon abgesehen, dass der E-Tron selbst bei erkannter Markierung nicht die Mitte der Fahrspur einhält und stark eiert, dauert es meist nur wenige Sekunden, bis er eine der Markierungen verliert und ein Lenkeingriff erforderlich wird."
Diese Kritik war zu erwarten: "Trotz der genannten Vorteile: Es ist stark gewöhnungsbedürftig, beim Fahren plötzlich leicht nach unten auf einen Bildschirm in der Fahrertür schauen zu müssen. Zudem muss das Auge anders als bei einem herkömmlichen Außenspiegel jedes Mal auf den Monitor fokussieren."
Witziges Resumé: "Eine längere Urlaubsfahrt dürfte vor dem Aufbau des Schnellladenetzes allerdings noch ein garantiertes Abenteuer sein. Wer nicht mit 90 km/h über die Autobahn kriechen will und keinen Tesla hat, ist derzeit mit seinem Elektroauto noch aufgeschmissen. Die Jäger unter den potenziellen E-Tron-Kunden sollten ihr Jagdrevier nicht zu weit entfernt haben, um sich leise heranzupirschen."
Mich wundert es, dass noch immer keine Preisliste bekannt ist. Vielleicht möchte man während dieser Journalisten-Testfahrten einen direkten Vergleich zum Model X nicht erleichtern - und versucht die Aufmerksamkeit mit der Angabe des niedrigeren Einstiegspreises zu erhaschen.
Wirtklich interessant, und vergleichbar, wird es erst sein, wenn man die Preise inklusive Extras bekannt ist. Und die liefert Audi weiterhin nicht. |