Ich schätze, dass die kleinen Shortzocker weniger als 1 % des Handelsvolumens ausmachen. Mehr als 99 % machen Long-"Investoren" aus, überwiegend per ETF. In diesem Long-Lager sind ETF-Kleinanleger und große Hedgefonds vereint.
Folglich haben die kleinen Shortzocker überhaupt keine Marktrelevanz. Ihre Positionierung ist für den weiteren Marktverkauf weitgehend egal.
Der Markt wird von den über 99 % Aktien- und ETF-Longs gemacht. Diese werden - aktuell noch - für Leichtsinn belohnt. Ein Wende kommt, wenn 1. das verfügbare Kapital weitgehend in Aktien/ETF "versenkt" ist (= keine stützenden Folgekäufe mehr) und/oder 2. die Margin-Kredite bis zum Anschlag ausgeschöpft sind und/oder 3. irgendein großer Stör-Event auftritt (Serie von Gewinnwarnungen, sich eintrübende Makrodaten, China-Schieflagen, ein großer Krieg, z. B. in Nordkorea, eine Naturkatastrophe, ein Atomunfall, Trump-Absetzung, Neuwahlen in USA).
Ich glaube, dass der Aktienmarkt bereits in obigem Sinne ausgereizt ist, so dass das weitere Anstiegspotenzial begrenzt ist. Inzwischen ist auch der größte Teil der Bären zu Tode gesqueezt. Was noch fehlt ist besagter großer Stör-Event zum Anschieben" eines Long-Squeeze.
Sollte es aus obigen oder anderen Gründen deutlich südwärts gehen, wäre der aufkommende Margin-Druck bei den ETF-"Longzocker" die treibende Kraft für weitere Abwärtsdynamik. Nicht einmmal Eindeckungen der kleinen Shorter könnte (mangels Masse) diese Dynamik ernsthaft bremsen. |