Der USA Bären-Thread

 

 

al, kein wunder reagieren die kurse nicht mehr auf externe einflüsse. das zeitalter der etf hat begonnen.

wer etf kauft, der schaut in der regel nicht auf tagesereignisse. immer mehr geld fliesst in die etf, welche wieder immer mehr aktien kaufen worauf die kurse stetig steigen. externe einflüsse wirken immer weniger, der vix wird einstellig, das sommerloch fällt aus.

solange die etf weiterhin so boomen, werd ich kein bär - kaum einer kauft und verkauft etf nach tagesaktualität, es wird stetig nur zugekauft.

hier wächst was gigantisches heran während die oekonomen die ganze sache völlig unterschätzen. der etf börsenboom, die grösste aller blasen, wächst in zeitlupe heran und wir können zuschauen. oder davon zu profitieren zu versuchen. und irgendwann wirds übelst enden, dass ist sonnenklar. zurzeit empfehlen aber wirklich alle anlageberater etf, und solange das so bleibt, bleibe ich dabei. die bärenzeit kommt diesmal mit verspätung.

ist nur meine bescheidene meinung.  

in ETF sind, am besten auf Kredit, zieht Wall Street den Stecker raus.  

Tesla ebenfalls, nach vergrößertem Quartalsverlust.
 

das kann aber noch dauern. aber je grösser der etf anteil wird, desto verzerrter wird der markt. ist wie der tanz auf der titanic, das orchester spielt bis zum untergang. ich hab wirklich ein schlechtes gefühl dabei. wenn das ganze zu gross wird, könnte es dann auch die nationalbanken überfordern. dann wird einfach das system vorübergehend abgestellt, das würd mich nicht wundern. wohl dem, der dann ein paar gute sachwerte hat.

nur könnte das noch etwas dauern bis dahin, jahre. noch ist kein wölklein am himmel zu sehen. (sowas macht übrigens jeden seefahrer nervös, zu schönes wetter.)  

Wenn du beim Lesen der Bärenthreads die rosarote "Alles-ist-gut"-Brille abnähmst, würdest du sogar schwarze Gewitterwolken erkennen können.

Jeder setzt sich freilich die Brille auf, die zur eigenen Positionierung passt. Und das ist bei dir "strong long", wie du andernorts bekundet hast. Dafür wirst du hier natürlich nicht kritisiert, "nur" für die daraus sozusagen ideologisch resultierenden (Selbstverblendungs-)Fehleinschätzungen ;-).  

Von einer ernsthaften Korrektur kann man da freilich noch nicht sprechen, weil Facebook allein seit Jahresanfang um 35 % zugelegt hat, von 115 Dollar im Januar auf bis zu 154 Dollar (Chart im nächsten Posting).

Dabei ist Facebook bereits ein "Big Cap" mit 443 Mrd. Dollar Marktkapitalisierung - deutlich mehr als etwa der Ölriese Exxon (348 Mrd.).

Der eigentliche Witz ist, dass Facebook im aktuellen Quartal (nach gestrigen Zahlen) 8 Mrd. Dollar UMSATZ erwirtschaftet hat (2016 waren ist im Schnitt 7 Mrd. pro Quartal), während Exxon 2016 auf einen durchschnittlichen Quartalsumsatz von 57 Mrd. Dollar kommt. 2012 hatte Exxon sogar 120 Mrd. Dollar Quartalsumsatz.  

Erinnert mich an die letzte Phase der Dot.com-Blase. Von Jan. 2000 bis zum damaligen Top stiegen Tech-"Werte" ebenfalls um fulminante 30 %. Ab Top ging es dann bis Oktober 2002 um 80 % südwärts.  

Aus diesem freudigen Anlass möchte ich an mein Gedicht "Sah ein Knab' ein Kerzlein stehen" vom 10. April 2015 erinnern, das ich am roten Punkt im Chart unten gepostet hatte - dem damaligen Top.

www.ariva.de/forum/...sa-baeren-thread-283343?page=4630#jumppos115753

 

 

Grad der Michel hat sich 2000 als Top Kontraindikator präsentiert.
Bin deshalb froh- wenn er sich aktuell noch zurück hält...  

www.zerohedge.com/news/2017-05-03/...all-hell-about-break-loose-china

Auf Chinas Märkten soll laut Kyle Bass demnächst "die Hölle losbrechen":

"Some of the longer-term assets aren't doing very well," Bass said on Bloomberg TV.... "As soon as liabilities have problems - meaning the depositors decide to not roll their holdings - all hell breaks loose."

Chinas Kreditblase sei "zu schnell und zu rücksichtslos" aufgeblasen worden, meint Bass. Dies führe (ähnlich wie in USA in 2007) zu Liquiditäts-Engpässen. Grund: Halter von Unternehmens-Anleihen seien wegen steigender Ausfallrisiken nicht mehr gewillt, auslaufende Bonds zu rollen, und den Firmen fehlt entsprechend das Geld. Sie müssen neuen Bond-Käufern höhere Renditen bieten.

Auf diese Weise kommt im Bondmarkt eine Abwärtslawine in Gang. Marktteilnehmer verkaufen zunehmend ihre Anleihen, um an frisches Geld zu kommen. Dies übt Druck auf die Bondkurse aus, während die Bond-Renditen  steigen.

Im Chart unten sind Chinas steigende Unternehmensanleihen-Renditen invertiert dargestellt. Chinas Aktienmarkt dürfte den invertierten Renditen nach unten folgen.

Das Timing sei jedoch, wie bei allen bärischen Prognosen, schwierig, meint Bass. In USA haben sich bereits im Sommer 2007 die ersten schweren Risse im Finanzsystem gezeigt, doch der Meltdown kam erst ein gutes Jahr später im Herbst 2008.  

eine weitere Zinserhöhung für Juni fast sicher angekündigt hat (# 753) und die aktuelle Schwäche der US-Wirtschaft als kurzfristig einschätzt, während Draghi munter weiter druckt.

Auslöser könnten Fake-News zur Europa-Erholung sein wie diese:

www.ariva.de/forum/...-verteilungsfrage-472111?page=2774#jumppos69370

 

(ergänzend zu # 765)  

seit 2007.

www.marketwatch.com/story/...ith-mexico-highest-since-2007-2017-05-04  

dem Stand von 2000. Die Qualität der Stellen hat sich freilich verschlechtert (schlecht bezahlte Bullenbrater und Altenpfleger halbtags statt gut bezahlte Facharbeiter in Vollzeit).

Dennoch dürfte dies den Zinserhöhungsdruck auf die Fed verstärken.

 

Seit dem Börsengang 2012 hat die  Aktie 300% zugelegt. Da ihr Geschäftsmodell (Bezahl-Posts) relativ rasch griff, konnten Sie das KGV von über 90 im Jahr 2013 (2'000 im Jahr 2012) in grossen Schritten auf 33 (2016) senken.
http://www.finanzen.ch/bilanz_guv/facebook

Entscheidend wird sein, ob ihr Geschäftsmodell greift und sie ihren Umsatz weiterhin (exponentiell) steigern können. Ich habe meine Zweifel daran. Habt ihr schon mal Facebook als bezahlte Werbeplattform genutzt?
Ich habe für eine Organisation das Werbetool mal versuchsweise genutzt. Man definiert zuerst das Budget (z. B. 100 Euro), dann das Einzugsgebiet (z. B. Umkreis von 20 km) und füttert die Algos noch mit anderen Infos/Schlagwörtern (z. B. Alter, Interessen, Berufen der Zielgruppe) und los geht. Die beworbenen Organisationsseiten, Veranstaltungen oder Posts erscheinen dann relativ diskret mit dem Vermerk "gesponserte Nachricht" zwischen den Posts auf den Seiten der Zielpersonen. Es gibt verschiedene Evaluationstools, sieht u. a. welche neue Likes aufgrund der Bazahlwerbung dazukommen.

Solange Facebook global einen Userzuwachs hat, sehe ich noch potential. Ich habe aber Zweifel, dass sie die Kadenz der bezahlten Werbe-Posts erhöhen könnnen. Das verärgert, das vertreibt die Leute. Zusätzliche Risiken sind:

- Pioniereffekt lässt nach, Konkurrenz wächst
- User verlassen Facebook Richtung anderer Plattformen (z. B. bei der Jugend längst geschehen), deshalb wurde auch Instagram dazugekauft
- Klumpenrisiko, Werbung verlagert sich wieder mehr Richtung traditioneller Medien (Print, TV)

Facebook wird sicher zusammenkaufen, was sie können. Vielleicht finden sie auch neue Geschäftszweige, wie Google das laufend macht. Diese Aktie bleibt auf jeden Fall äusserst interessant. Besonders für den bevorstehenden Abstieg vom Gipfel.
 

BLS = US-Arbeitsbehörde
ISM = Institute for Supply Management

 

www.marketwatch.com/story/...ivity-slumps-in-first-quarter-2017-05-04

Vielleicht brauchen sie deshalb so viele Angestellte ;-)  

 

Nach heutigen Zahlen sind sie um 3 % gestiegen (erwartet 2,6 %).

8:30 am Unit labor costs Q1   3.0% (expected: 2.6%)

Das kann mehrere Gründe haben:

1.  die Amis erhalten zu viel Lohn

2.  die Amis arbeiten zu ineffizient

3.  die Arbeit in ineffizienten Sektoren zugenommen hat (zu viele Bulettenbrater,
    Donut-Fritierer, Friseure, Barkeeper mit mangelnder Wertschöpfung).

4.  Es wurden zu viele Exil-Mexikaner, die sehr billig arbeiten, zurück in ihre
    Heimat geschickt. Oder sie sind unter Trump freiwillig abgehauen.

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Hier ein Langzeitchart der US-Lohnstückkosten, der offenbar nicht inflationsbereinigt ist. Auffallend ist, dass der (lineare) Chart aktuell etwas steiler nach oben geht.
 

müsste die Fed die Zinsen erhöhen, um den Arbeitsmarkt "abzukühlen".

Im Fall 4 müsste Trump statt einer Mexiko-Mauer eine grenzkontrollfreie Autobahn nach Mexiko bauen.  

 

hatten in den letzten Jahren kaum Anteil an der "Recovery" des Arbeitsmarktes.

https://fred.stlouisfed.org/series/LNS12327662

https://fred.stlouisfed.org/series/LNS12327660

Im Gegensatz zu Menschen ohne High School Abschluss:

https://fred.stlouisfed.org/series/LNS12327659