... die Realität einfach verkennst oder schlichtweg keine Ahnung hast? Eine Fusion mit der Commerzbank würde einen Konzern mit über 135.000 Mitarbeitern schaffen, die meisten davon in Deutschland. Hast Du auch nur eine ungefähre Ahnung davon, was allein Abfindungen und das Zusammenführen von über 900 IT-Applikationen (allein bei der CoBa) mit mindestens ebenso vielen Anwendungen bei der Deutschen Bank kosten würden? Die CoBa kämpft noch heute (operativ!) mit den Folgen aus der Fusion mit der DreBa und der Übernahme der Eurohyp. Einfach Bilanzen zusammenlegen und schon hat man ein tolles Unternehmen funktioniert möglicherweise auf einem weißen Blatt Papier, wenn 2 Vorsitzende des Aufsichtsrats sich zum einem informellen Gespräch treffen und nebenher eine Kleinigkeit essen und sich über ihre letzten Luxusreisen unterhalten, aber spätestens wenn es dann darum geht, Tausende von Mitarbeitern auf die Straße zu setzen oder sie dazu zu bringen, gemeinsam die Zukunft zu gestalten, dann werden die "wahren Kosten" einer solchen Fusion und deren operative Tragweite sichtbar.
Letzlich kann es mir ja egal sein, ob hier oder woanders weiter über das Thema diskutiert wird. Es macht schlichtweg keinen Sinn, die CoBa mit der Deutschen Bank zu fusionieren. Das würde die komplette deutsche Bankenlandschaft für ein weiteres Jahrzehnt auf's globale Abstellgleis stellen. Wer sich so etwas wünscht, der hat sich bis Oberkante Unterlippe mit Puts auf beide Unternehmen eingedeckt. Ich will gar nicht daran denken, was ein solcher Schritt für den Standort Frankfurt zu diesem Zeitpunkt bedeuten würde! Die bräuchten allein 3 Jahre Zeit um herauszufinden, wo und wie man mit ersten Konsolidierungsaufgaben beginnen könnte. Das wäre mehr als genügend Zeit für die Konkurrenz, um sich (aus London kommend) in Frankfurt breit zu machen, ohne dabei nenneswerte Gegenwehr aus den Bürotürmen der Deutschen Bank und der Commerzbank zu fürchten, weil die Verantwortlichen dort nämlich vorwiegend damit beschäftigt sein werden auszuhandeln, wer seinen Job behalten und wer gehen kann, wessen IT-System das bessere ist und von wem welcher Kunde zukünftig wie bedient wird. Prima Idee! Das könnte glatt von Goldman Sachs, JP Morgan oder HSBC stammen ... Für die Deutsche Bank wäre es vermutlich billiger, jedem wechselwilligen Kunden der Commerzbank 1.000 Euro in Cash (bei gleichzeitiger Garantie seiner aktuellen Konditionen für 5 Jahre) auf den Tisch zu legen, als mit der CoBa zu fusionieren. Vielleicht könnte man den Aktionären der CoBa auch ein Übernahmeangebot unterbreiten, die CoBa (bewusst) in die Insolvenz führen und dann den Kunden ein "freundliches Übernahmeangebot" unterbreiten, aber eine Fusion? Wenn das passiert, dann hoffe ich, dass Ihr auch Commerzbank-Aktien habt, um Eure Verluste bei der Deutschen Bank zu egalisieren, aber noch wichtiger wäre es, Eure Aktien schnellstmöglich zu verkaufen und das Geld in die drei oben genannten Banken zu investieren. |