Ich sollte noch anmerken, dass ich in Bezug auf das ARP die Rolle von Herrn Oechsle durchaus noch kritischer sehe als die von Herrn van Aubel. Zwar ist die Konstellation mit vA als AR und Hauptinvestor in dieser Hinsicht ein starker Interessenkonflikt. Allerdings hat Herr van Aubel in seiner Funktion als Investor zunächst mal das Recht, Herrn Wechsle nahezulegen, dass kein ARP gestartet wird--selbst wenn er dabei aus reinem Eigeninteresse handelt.
Herr Oechsle hingegen hat als CEO die PFLICHT, das Unternehmen im Sinne der Interessen der Gesellschaft zu führen. Herr Oechsle ist es hier also zunächst, der durch das leichtfertige Ja-sagen zu allem, was Herr van Aubel ihm diktiert, eine potenzielle Straftat begeht. Nachdem er von van Aubel eingesetzt wurde, ist er möglicherweise sogar so naiv gewesen, solche Dinge gar nicht erst zu hinterfragen. Sollte er aber. Ich unterstelle ihm keine böse Absicht, aber er muss das jetzt ändern, wenn er sich nicht auf sehr dünnes Eis begeben will.
Natürlich wird ihm Herr van Aubel jetzt sagen "mach dir keine Sorgen, das ist juristisch alles vollkommen unangreifbar." Die Story würde sicherlich sowas sein wie: "Kein Unternehmen ist verpflichtet ein ARP zu starten und es gibt 1000 Gründe dies nicht zu tun. Tatsächlich haben hunderte von AGs zuletzt kein ARP gestartet, obwohl sie niedrig bewertet waren." Dann kommt eine übertriebene Vorrechnung der juristischen Risiken (Treble Damages! Kosten der Gegenseite! US-Recht!) sowie der kaufmännischen Risiken (große Abhängigkeit von einem Großkunden, der jetzt auch noch gehen könnte! Hochkompetitiver Markt!).
Der Punkt ist aber einfach, dass Herr Oechsle die Sache, wenn sowas mal vor Gericht gehen sollte, nicht mehr unter Kontrolle. Denn dann werden noch andere Dinge passiert sein, die wiederum nichts primär mit ihm zu tun haben, sondern mit Herrn van Aubel. Wie sicher kann er sich sein, dass van Aubel ihn nicht opfert, wenn die Wellen irgendwann mal höher schlagen? Letztlich nicht sehr sicher, wenn man sich anschaut, wie frühere freundschaftliche Geschäftsbeziehungen von Herrn van Aubel geendet sind. Wenn ich Herr Oechsle wäre, würde ich mich also nicht in Sicherheit wiegen und mich schon gar nicht selbst dadurch in Gefahr bringen, dass einfach blind den Orders von Herrn van Aubel gefolgt wird, auch wenn die geforderte Maßnahme klar nicht im Interesse der Anteilseigner in ihrer Gesamtheit liegt.
Die Aussagen, die Herr Oechsle scheinbar gegenüber dem User Balda2015 getätigt hat, legen nahe, dass er bisher etwas naiv an die ganze Angelegenheit gegangen ist. Sowohl aus ethischen als auch aus juristischen Gründen würde ich mir an seiner Stelle zukünftig daher sehr gut überlegen, ob ich nicht gerade mit der gleichen Naivität meine zukünftige Rolle als Bauernopfer zementiere.
Das ARP muss her, da gibt es aus meiner persönlichen Sicht einfach keine Alternative. |