Es ist ziemlich genau das eingetreten, was ich hier beschrieben habe: https://www.ariva.de/forum/...014-2025-497990?page=4114#jumppos102857
Der KPMG-Bericht wird veröffentlicht (im heutigen Fall zumindest eine konkrete Aussage zu einem mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit positiven Ausgang der Überprüfung), der Aktienkurs reagiert positiv, es erfolgt Gegendruck bzw. teilweiser Abverkauf. Die Rakete bleibt aus, Resignation macht sich breit, und jetzt mehren sich wieder die Stimmen, die aus Frust am liebsten die Aktie und das Unternehmen zum Teufel jagen würden. Im Grunde genommen eine Wiederholung der Ereignisse von vor 11-12 Monaten, als der Prüfbericht von E&Y nicht das gewünschte Kursfeuerwerk brachte und Kleinaktionäre kurz vor der wahren Kursrakete (ausgelöst durch die Partnerschaft mit Softbank) ausstiegen. Ebenso haben sich genau wie letztes Jahr auch direkt wieder Perring und McCrum zu Wort gemeldet.
Tut Euch wirklich den Gefallen und spekuliert nicht auf einen Befreiungsschlag durch die Jahreszahlen und die endgütige Veröffentlichung des Berichts in den kommenden Wochen. Ihr werdet nur enttäuscht - entweder, weil der Kursanstieg unterhalb der Erwartungen bleibt, oder weil vielleicht gar wieder ein Abverkauf stattfindet. Stellt Euch lieber die Frage, ob Ihr in der Lage seid, auch unter diesen Umständen 5-10 weitere Jahre in Wirecard investiert zu bleiben. Wer diese Frage entspannt mit einem "Ja" beantworten kann, hat gute Chancen, nach diesem Zeitraum satte Gewinne zu realisieren, während sich dann viele andere wieder ärgern, einen langfristigen Kursanstieg von 500% verpasst zu haben. Wer diese Frage mit einem "Nein" beantwortet (und das ist vollkommen verständlich), sollte vielleicht noch auf das Nachlassen der Corona-Panik warten und beim Einstiegskurs (sofern dieser nicht jenseits der 150 EUR liegt) glattstellen bzw. aussteigen und sein Glück mit anderen Papieren versuchen. Ich gehe im Zweifelsfall davon aus, dass der Kurs nochmal richtig runtergeht. Pulver habe ich im Grunde keines mehr, ein Nachkaufen ist daher für mich nicht mehr möglich. Mein Durchschnitts-EK liegt bei 132 EUR. Ob ich diesen Wert durch einen Nachkauf bei vielleicht 70 EUR nochmal auf 128 EUR drücken kann, spielt bei meinem Anlagehorizont sowieso keine Rolle. Ich bin fest davon überzeugt, dass wir in 10 Jahren den Kurs der letzten 12 Monate (85 EUR - 160 EUR) nur noch als horizontale Linie wahrnehmen werden und der Kurseinbruch durch die Corona-Krise nicht mehr als ein Knick in der Optik ist. |