19.07.2012 §http://www.deraktionaer.de/aktien-deutschland/...verizon-18467989.htm § US-Börsen im Plus - Quartalszahlen geben Aufwind - schlechte Konjunkturdaten - eBay, IBM, Morgan Stanley, Verizon
Manuel Koch
Am Donnerstag gingen die US-Börsen zu Handelsbeginn ins Plus. Der Dow Jones gewann 0,2 Prozent hinzu. Vor allem die ordentlichen Quartalszahlen von IBM und eBay gaben positiven Rückenwind.
Der neue Weltbankchef Jim Yong Kim warnte eindringlich vor einer globalen Rezession durch die Eurokrise. Tags zuvor hatte auch schon der Internationale Währungsfonds vor den Turbulenzen in der Eurozone gewarnt.
Noch vor dem US-Handelsstart kamen die Zahlen Morgan Stanley (+1,7%). Die Bank verbuchte einen Gewinn von 0,28 Dollar pro Aktie. Analysten hatten mit 0,33 Dollar gerechnet. Damit blieb die Bank deutlich hinter den Erwartungen zurück.
Der US-Mobilfunkkonzern Verizon (-2,9%) steigerte seinen Gewinn zum Vorjahreszeitraum um 13 Prozent auf 1,8 Milliarden Dollar oder 0,64 Dollar je Aktie. Das traf genau die Erwartungen der Analysten. Der Umsatz kletterte um vier Prozent auf 28,6 Milliarden Dollar. Verizon konnte sieben Prozent mehr Kunden gewinnen und verdient vor allem mit Datendiensten.
Von Konjunkturseite stiegen die Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe in der vergangenen Woche unerwartet deutlich auf 386.000. In der Vorwoche waren die Anträge auf revidiert 352.000 gesunken und damit auf den niedrigsten Stand seit 2008. Im Juni gingen die bestehende Häuserverkäufe überraschend deutlich zurück. 4,37 Millionen Häuser fanden einen neuen Besitzer, Experten hatten mit 4,65 Millionen gerechnet. Im Vormonat waren es 4,55 Millionen. Enttäuschend fiel der Philadelphia Fed Index aus. Die Stimmung des verarbeitenden Gewerbes in der Region um Philadelphia trübte sich auf Minus 12,9 Punkte ein. Analysten hatten mit Minus 10,0 Punkten gerechnet. Im Vormonat waren es sogar Minus 16,6 Punkte. Die Frühindikatoren sanken leicht um 0,3 Prozent im Juni. Im Monat zuvor waren sie um 0,3 Prozent gestiegen.
Zu Handelsende schloss der Dow Jones mit einem Plus von 0,3 Prozent bei 12.943 Punkten. Der Nasdaq Composite gewann 0,8 Prozent bei 2.966 Zählern. Der breiter gefasste S&P 500 verbuchte einen Gewinn von 0,3 Prozent bei 1.377 Punkten.
Zu den Gewinnern im Dow zählten: IBM (+3,8%), Boeing (+1,3%) und United Technologies (+1,3%). Die größten Verlierer waren: Bank of America (-3,6%), American Express (-3,5%) und Verizon (-2,9%).
Der englische Rekordmeister Manchester United will seine Erfolge nun auch an der Börse zu Geld machen. Der Traditionsklub werde bereits Anfang August (vermutlich 3. August) an die New York Stock Exchange gehen. In der kommenden Woche könnte die Erstemission eingeleitet und der Ausgabepreis festgelegt werden. Angepeilt werden etwa 300 Millionen Dollar. Laut dem Magazin Forbes gilt ManU mit 2,2 Milliarden Dollar als der wertvollste Verein der Welt. Beteiligt an dem Börsengang sollen unter anderem die Deutsche Bank und die Credit Suisse sein.
IBM (+3,8%) verdiente im zweiten Quartal 4,11 Milliarden Dollar. Das Ergebnis liegt damit über den Erwartungen der Analysten. Der Umsatz war allerdings rückläufig, vor allem in der Computersparte. Geld bringen hingegen die lukrativen Dienstleistungen im Software-Geschäft. Für das Gesamtjahr hob IBM die Gewinnerwartung von 15,00 auf 15,10 Dollar pro Aktie ohne Sonderposten an.
Die Euro-Schuldenkrise scheint an eBay (+8,6%) vorbeizugehen. Das Online-Handelshaus steigerte im zweiten Quartal den Umsatz um 23 Prozent auf 3,4 Milliarden Dollar. Der Gewinn verdoppelte sich auf 692 Millionen Dollar. Damit wurden alle Erwartungen übertroffen. Vor allem in Europa und Asien konnte man stark wachsen und die Bezahltochter PayPal findet immer mehr Anhänger. PayPal steigerte den Umsatz um 26 Prozent. Weltweit hat eBay inzwischen fast 105 Millionen aktive Nutzer, PayPal kommt auf 113 Millionen.
American Express (-3,5%) konnte im zweiten Quartal den Umsatz um fünf Prozent auf 7,96 Milliarden Dollar steigern. Der Gewinn lag mit 1,34 Milliarden nur knapp über dem Vorjahresniveau von 1,33 Milliarden Dollar. Bemerkbar macht sich ein schwächeres US-Verbrauchervertrauen. Die Ausgaben lägen zwar auf einem gesunden Niveau, trotzdem gaben die Kartenbesitzer sieben Prozent weniger aus.
Der US-Versicherungskonzern Travelers konnte im zweiten Quartal wieder in die Gewinnzone zurückkehren.
Der größte US-Händler von Neu- und Gebrauchtwagen AutoNation konnte im zweiten Quartal den Gewinn steigern.
Die US-Schnellrestaurant Kette YUM! Brands konnte den Gewinn bei den vergleichbaren Filialen im zweiten Quartal steigern. Trotzdem wurden die Erwartungen verfehlt.
Microsoft wird am 26. Oktober das neue Betriebssystem Windows 8 auf den Markt bringen. Das Unternehmen hatte heute nachbörslich seine Quartalszahlen bekannt gegeben, bei denen ein Gewinn von 0,73 Dollar Gewinn pro Aktie rauskam. Genau so hat Google heute die Quartalszahlen veröffentlicht und einen Gewinn von 10,12 Dollar generiert. Die beiden Marktführer haben die Umsatz-Erwartungen der Analysten verfehlt.
Am Freitag schauen wir auf die vorbörslich kommenden Quartalszahlen von General Electric. Von Konjunkturseite gibt es keine Daten. |