Der gestrige starke Anstieg der Aktien-Indizes, der Rückgang beim US-Dollar Index (USDX) und der Anstieg des Goldpreises lassen vermuten, dass die FED zur Zeit in grossem Mass Liquidität in den Markt pumpt. Schon seit einigen Wochen halten sich an der Wall Street die Verkäufer von Aktien der institutionellen Anleger mit den Käufern die Waage. Das gehandelte Volumen bewegt sich auch auf niedrigem Niveau und die Handels-Aktivitäten von Goldman Sachs allein scheinen einen zweistelligen Prozentsatz des gesamten Aktien-Handels an der New York Stock Exchange auszumachen.
Es scheint so, als wolle man eine Rallye, künstlich befeuert durch die von der FED zusätzlich bereitgestellte Liquidität, auf Teufel komm raus am Leben erhalten.
Gleichzeitig "versichert" der U.S.-Einlagensicherungsfond FDIC Einlagen von $4.700 Mrd mit Reserven von $13,6 Mrd . Anfang des Jahres hatte FDIC noch Reserven über $18,9 Mrd. D.h. schätzungsweise $5,3 Mrd der Reserven sind bereits durch geschlossene kleine bis mittelgrosse Banken abgeflossen. Mit einem Leverage von 1 : 346 kann nicht ernsthaft behauptet werden, dass die durch den FDIC gesicherten Einlagen der Kunden wirklich sicher sind. Kommt es zu einem grösseren Ausfall, dann muss "Big Government" wieder mit geliehenem Geld einspringen (ich spreche gar nicht mehr von Steuer-Geldern, denn der Haushalt ist bald zu einem Grossteil durch Schulden finanziert, die kein Steuerzahler der Welt jemals tilgen kann bzw tilgen wird). Und so wird die Situation von "Big Government" in den U.S.A. von Woche-zu-Woche immer desperater.
Der angeblich positive Stresstest der 19 grössten Banken in den U.S.A. ist anscheinend doch nicht so positiv ausgefallen, wie in letzter Zeit "berichtet" --- oder korrekterweise "fehlinformiert" --- wurde. Gerade mit dieser Nachricht wurde das Kurs-Feuerwerk der Bank-Aktien begründet. Wieder einmal wurde der dumme Investor auf eine falsche Fährte geschickt.
Selbst den Politikern fällt inzwischen auf, dass sie nur ein Spielball des U.S. Banken-Kartells sind. Senator Richard J. Durbin, Chairman of the Subcommittee on Financial Services and General Government wird mit folgenden Worten zitiert: "And the banks --- hard to believe in a time when we're facing a banking crisis that many of the banks created --- are still the most powerful lobby on Capitol Hill. And they frankly own the place."
Dass die FED eine private Zentralbank ist, deren Anteile von den Geschäftsbanken gehalten wird, ist bekannt. Und dass Goldman "Government" Sachs das U.S.-Finanzministerium mit eigenem Personal infiltriert, ist auch keine Neuigkeit. Aber dass nun der komplette U.S. Kongress im Besitz der Banken sein soll, das zeigt die verheerende Verbindung zwischen Politik und der Finanz-Industrie. Und seien wir einmal ehrlich: Es macht keinen --- und ich wiederhole, absolut keinen --- Unterschied, ob der U.S.-Präsident nun Obama, Bush oder Clinton heisst. Der ganze positive (Obama) bzw negative (Bush) Medien-Hype um die Person des U.S.-Präsidenten soll nur von einer Tatsache ablenken: Die Banken bestimmen die Politik.
Trotzdem die geballte Banken-Macht nebst ihren Politiker-Sklaven mit Täuschungen und Tricks ihr Papiergeld-Finanzsystem aufrechterhalten will, kapieren immer mehr Bürger, dass sie sich aus dieser neuen Form der Sklaverei befreien müssen. Und der einzige Weg der Befreiung ist, seine Papiergeld-Schulden zu tilgen und seine Papiergeld-Vermögenswerte in Gold umzuschichten.
Ich habe neulich gelesen, dass man erst ab einem Privat-Vermögen von EUR 300-400.000 den Status des Sklaven abschüttelt und selbst zum Sklaven-Treiber wird. Die Argumentation des Autors erschien mir auch schlüssig: Obwohl man vielleicht ein Häuschen besitzt, in dem EUR 100.000 Eigenkapital stecken, das aber mit EUR 200.000 verschuldet ist, bleibt man trotzdem Sklave. Ein für viele nicht zu überwindender Ritt im Hamsterrad beginnt, um die Zinsen bezahlen zu können und gleichzeitig die Schulden abzutragen. Übrigens fühlt man sich als Gold-Besitzer moralisch den Sklaven-Treibern überlegen - man verlangt ja schliesslich keine Zinszahlungen und kein armer Schuld-Hamster muss für einen strampeln.
Gold tendierte heute früh im asiatischen Markt auf dem Schluss-Stand des gestrigen New Yorker Handels. Mit Beginn des Handels in London kam es nur zu leichten Bewegungen. Der A.M. Fix wurde mit $903,00 (EUR 674,13) festgestellt und bestätigt die positive Grundstimmung beim Gold mit einem Anstieg vom $21 gegenüber dem letzten A.M. Fix vom Freitag.
Kurz vor Beginn des Handels an der New Yorker COMEX setzte Gold dann erneut zum Angriff an. Eine halbe Stunde nach Beginn des Handels an der COMEX überschritt Gold die Marke von $915. Das war dann jedoch zuviel des gutes. Bis zum Londoner P.M. Fix fiel Gold dann wieder auf $910,00 (EUR 679,61) zurück. Wir können uns trotzdem nicht beschweren: Gegenüber dem P.M. Fix vom Freitag hat Gold nun bereits $25 zulegen können.
Die Bestätigung der Preis-Marken im physischen Londoner Handel ist enorm wichtig für die weitere Aufwärtsentwicklung des Gold-Preises. In der Vergangenheit hatte hier das Gold-Kartell über den Nachfrage-Einbruch in Indien und anderen asiatischen Staaten auf der einen Seite, und der Bereitschaft der westlichen Zentralbanken, ihre Gold-Vorräte auch weiterhin zu "verleihen" auf der anderen Seite, eher leichtes Spiel. Mit der anscheinend von der FED durchgeführten Flutung des Marktes mit nicht mehr rückholbaren Papier-Geldes fliesst nun eine nicht unerhebliche Menge dieses Geldes direkt in Gold. Die FED ist hier in einer Zwickmühle: Bremst sie die Versorgung des Marktes mit nicht mehr rückholbaren Papier-Geldes, dann bricht die Hausse am Aktienmarkt zusammen und die notwendige Rekapitalisierung der Banken wird unmöglich. Setzt sie die Versorgung des Marktes mit Papier-Geld jedoch fort, dann ergreifen eine Reihe von Investoren die Chance, dieses Geld in Gold umzuschichten. Und dem Gold-Kartell wird es zunehmens schwerer fallen, den Goldpreis unter Kontrolle zu halten.
An dieser Stelle muss man sich ernsthaft die Frage stellen, welche Investoren überhaupt (noch) in der Lage sind, Teile ihres Vermögens in Gold umzuschichten. In Deutschland ist ein Grossteil der Vermögenswerte in Immobilien gefangen. Dann ist eine Reihe von Geldern in Versicherungen und privaten Renten-Ansprüchen gebunden. Oder in Betriebs-Renten, auf die der Einzelne sowieso keinen Zugriff hat. Diese Anlage-Formen sind nur mit hohem Aufwand (und Verlust) oder überhaupt nicht in Papier-Geld zu liquidieren und scheiden deshalb für die Umschichtung in Gold aus. Aber auch bei Wertpapier-Depots ist die Hemmschwelle der Investoren, diese Papiere mit zum Teil hohen Verlusten zu verkaufen, um dann das Papier-Geld in Gold umschichten zu können, zu gross. Und bei manchen dieser Investments muss der aktuelle Marktwert dazu noch mit Schulden verrechnet werden --- die massive Kapitalvernichtung der russischen Milliardäre durch "Leveraging" spricht hier eine klare Sprache. Wir haben bei den Privat-Haushalten also de facto keine bessere Situation als bei den Banken: Entweder das Vermögen ist vom Typ "Subprime" oder z.Zt. quasi nichtveräusserbar.
So wird dann die folgende "Milchmädchen-Rechnung" aufgemacht: Wenn mein Vermögen nur zu 25 % liquidierbar ist, und ich darauf Buchverluste von bis zu 50 % in Kauf nehmen muss, was hilft mir dann ein Einstieg mit 12,5 % meines Vermögens in Gold ? Oder anders ausgedrückt --- um welchen Faktor müsste Gold steigen, damit die 12,5 % mein Komplettvermögen "retten" können ? Gold müsste sich bei dieser Rechnung verachtfachen. Das wird aber aufgrund der Goldpreis-Entwicklung der letzten Jahre ausgeschlossen. Und so bleibt man auf seinen angeblich 100 % Vermögen sitzen, das in Wirklichkeit aber nur noch 12,5 % Wert ist. Und wenn in einem Jahr das Vermögen dann nur noch 5 % seines ursprünglichen Werts besitzt, dann müsste Gold sich verzwanzigfachen.
Diese Überlegungen machen es dem Gold-Kartell einfach, mit chirurgischen Mitteln den Goldpreis unter Kontrolle zu halten. Die Haushalte lassen ihr Vermögen lieber verfallen und laben sich am vermeintlichen Buch-Wert, anstelle die Initiative zu ergreifen und den weiteren Verfall zu stoppen. Wer ein Vermögen von EUR 200.000 hat, wo EUR 150.000 in einem Vorstadt-Haus investiert sind, das z.Zt. unverkäuflich ist, den reisst ein Kilo Gold auch nicht mehr raus. Wenn derjenige noch dazu arbeitslos wird und dann von der Substanz leben muss, dann ist wohl das Kilo Gold das erste, was verkauft wird. Man kann diese Entwicklung im Kleinen auf ebay verfolgen - einfach einmal "Zahngold", "Altgold" und "Bruchgold" als Suchbegriff eingeben.
Im späten Nachmittags-Handel bröckelte Gold dann kontinuierlich bis unter den Schluss-Stand vom gestrigen Tag ab. Was ist jetzt plötzlich wieder geschehen ? Aha - Ben Bernanke, der Professor aus Princeton, spricht vor dem U.S.-Kongress wieder vom kommenden Aufschwung. Plan B des Gold-Kartells --- Drückung nach Schluss des Londoner Handels mit Derivaten. Manche Dinge ändern sich anscheinend nie: Je offensichlicher gelogen wird, desto stärker muss der Goldpreis runter. Gold ging zur Schluss der COMEX mit $903 aus dem Markt. Im späten Access Handel ist das Gold-Kartell dann zu Plan C übergegangen: Gold wurde im späten Access Handel unter die Marke von $900 gedrückt. Die heute der Öffentlichkeit aufgetischten Lügen waren wohl doch dreister, als erwartet.
http://www.hartgeld.com/Ziemanns-gold-news.htm ----------- "An der Börse sind 2 + 2 nicht 4, sondern 5 - 1 !" "An der Börse kann man 1.000 % Gewinn erzielen, aber nur 100% Verlust!" |