... SpinCo. halten, wenn die Abspaltung erfolgt. Per Definition des Programms geht SpinCo. komplett an die Aktionäre von Yahoo! und es wird so viele SpinCo.-Aktien geben, wie es (zum Zeitpunkt der Abspaltung) handelbare Yahoo!-Aktien gibt. Sollte das Rückkaufprogramm bis dahin komplett umgesetzt werden und Yahoo! nicht großartig teurer werden, dann gibt es also ca. 900 Mio. SpinCo.-Aktien, die an die Halter von (dann) 900 Yahoo!-Aktien verteilt werden. Die Marktkapitalisierung von Yahoo! wird am Tag der Abspaltung entsprechend (von den Marktakteuren) angepasst. Yahoo! hat auch in der Vergangenheit die zurückgekauften Aktien sofort und endgültig vom Markt genommen.
Alibaba hat(te) ein Vorkaufsrecht für seine von Yahoo! gehaltenen Anteile. Da man den SpinCo.-Plänen zugestimmt hat, hat nun selbstverständlich auch ein potenzieller Käufer von Yahoo! das Recht, diese Ausgliederung nach Ablauf der Haltefrist (am 18.09.2015) entsprechend umzusetzen. Alibaba hat keine (rechtilichen) Möglichkeiten, die Aktionärsstruktur von Yahoo! in irgendeiner Weise durch ein Veto zu beeinflussen. Nach der Abspaltung von SpinCo. kann man Yahoo! Core selbstverständlich vom Markt nehmen, wenn das von einem potenziellen Käufer gewünscht wird. Vor der Abspaltung könnte sich das als rechtlich schwierig erweisen, da die Vorgehensweise nicht (mehr) mit den kommunizierten Plänen übereinstimmen würde. Alibaba könnte so womöglich doch noch intervenieren. Um das abschließend beurteilen zu können, müsste man die mit Alibaba vereinbarten SpinCo.-Pläne im Detail kennen. Was man aber sicherlich ausschließen kann ist, dass Yahoo! bis zur Abspaltung nicht mehrheitlich übernommen werden darf.
Mir ist das auch völlig Wurst, ob der eine oder andere von Euch Aktien und/oder Optionsscheine hat. Jeder muss natürlich selbst wissen, ob und wie er in Yahoo! investiert und welche Einsätze er tätigt. In den letzten Monaten haben wir gesehen, dass Marktkapitalisierung und Buchwerte nicht zwingend "vernünftig" korrelieren müssen. Natürlich ist es schwachsinning, die Unterbewertung damit zu erklären, dass Yahoo!-Aktionäre nicht glauben, dass Alibaba so viel wert ist, wie es wert ist. Das ist keine Entscheidung, die die Yahoo!-Aktionäre zu treffen haben, sondern einzig und allein die Alibaba-Aktionäre. Die Yahoo!-Aktionäre sind vielmehr der Meinung, dass das Kerngeschäft von Yahoo! weniger als nichts wert ist. Das macht nur dann Sinn, wenn die Mehrheit der Yahoo!-Aktionäre (oder zumindest sehr einflussreiche Player) damit bestimmte Ziele verfolgen. Da niemand gerne negative Werte besitzen möchte, sitzen Yahoo!-Aktionäre momentan auf einem Pulverfass, das noch nicht explodiert ist. Das verfolgte Ziel kann nur darin liegen, möglichst viele Anteile zu möglichst geringen Kosten zu erwerben, bevor das Pulverfass explodiert. Mit hoher Wahrscheinlichkeit besitzen diese Marktplayer auch Lunte und Feuerstein, um den Knall bei Bedarf auszulösen. Ich sehe mit den bevorstehenden Quartalsberichten, den geringen Handelsvolumina und dem Microsoft-Deal gleich drei Gründe, die diesen Flächenbrand auslösen könnten. Meine Analyse(n) stützen sich nicht auf Gebete, wie man möglicherweise annehmen könnte.
Ich habe in den letzten 2 Wochen meine komplette private Altersvorsorge, die bisher in wenig performanten Fonds gesteckt hat, in Yahoo!-Aktien umgeschichtet. Trotzdem lasse ich mir auch die kurzfristigen Möglichkeiten für ein riskantes Spiel nicht entgehen und habe mir daher auch noch ein paar hunderttausend Optionsscheine von GS (GT9QNL, CALL 60 bis 10/2015) für etwas über 5 Cent pro Stück ins Depot gelegt. Wenn das mit dem Einsammeln von Yahoo!-Aktien bei den Institutionellen so weitergeht, gibt es bis zum Sommer keine frei handelbaren Yahoo!-Aktien mehr und dann könnten schon kleine Volumen große Wirkung entfalten. Wer auf den "großen Crash" setzt, der sollte sein Depot entsprechend mit Puts absichern oder noch besser weder Calls noch Aktien besitzen...
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