noch im Dezember oder Januar behauptet hat, dass Yahoo! an Twitter vorbeizieht?
http://blogs.wsj.com/digits/2015/03/25/...marketer-says/?mod=yahoo_hs
Gut hier geht es um Display Ad Revenues und bei der anderen "Vorhersage" (oder doch besser "Weissagung"?) um Mobile Ads, aber in diesem Bericht bringt man wieder einmal alles durcheinander und Twitter hat ja auch 88% seines Jahresumsatzes von $432 Mio. im mobilen Bereich getätigt, wohingegen Yahoo! plötzlich wieder mit dem "Struggling"-Phänomen kämpft und offenbar doch nichts auf die Reihe bekommen wird, nachdem Yahoo! im letzten Jahr seine Umsätze in diesem Bereich um immerhin 200% (Twitter um gut 100%) steigern konnte...
Ich glaube bald, das alle diese Prognosen ausgewürfelt werden, und zwar gerade so, wie sie medial gerade ins rechte Licht passen. Fakt ist doch, dass die Reichweite von Yahoo! weltweit bei über 1,1 Mrd. Nutzern liegt. Etwa 900 Mio. Nutzer verwenden das klassische Angebot von Yahoo (über PCs, Tablets etc.) und ca. 600 Mio. Benuter verwenden Yahoo! auf mobilen Endgeräten. In 2013 waren es noch weniger als 300 Mio. mobile Nutzer. Während Twitter seine Nutzerzahlen (280 Mio.) kaum noch nennenswert steigern kann, sieht das bei Yahoo! (trotz oder gerade wegen des verspäteten Eintritts in die mobile Welt) mit den Steigerungsraten eigentlich ganz ordentlich aus. Und trotzdem wird Twitter Yahoo! den Rang ablaufen können, weil Twitter-Inhalte zukünftig auch auf Plattformen Dritter gepostet werden? Die (z.B. Yahoo! Japan) machen das dann sicherlich auch völlig kostenfrei für Twitter und werden daran ganz bestimmt auch nichts verdienen wollen...
Neben der zweifelhaften Mathematik, die diesem Artikel zugrunde liegt, darf man nicht aus dem Auge verlieren, dass wenn Twitter seine Umsätze auch ordentlich steigern konnte, diese Steigerungsraten nur durch mindestens ebenso gewaltige Kostensteigerungen erzielt werden konnten. Mit anderen Worten: Das eingenommene Geld landet über Umwege (Selling Expenses) wieder bei denen, die damit (unter dem Strich) echte Gewinne erzielen, und das werden in Zukunft eben auch die hier erwähnten Plattformen von Yahoo! Japan & Co. sein. "Na dann viel Spaß beim weiteren Geldverbrennen", kann man Twitter da nur wünschen!
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