Börsen Redaktion Meinung: "
Die DAX-Index-ETFs haben ein Volumen von fast 14 Milliarden Euro, das auf die 30 Mitglieder-Unternehmen verteilt wird. Die ETFs für den Index des MDAX, der aus 60 Titeln zusammengesetzt ist, kommen auf insgesamt 2,5 Milliarden Euro, das auf die doppelte Anzahl von Aktien verteilt wird. Da die Lufthansa der kleinste Wert im DAX war, bekam sie von den Milliarden ohnehin schon weniger ab, wodurch die Kurs-Auswirkungen des Abstiegs also eher begrenzt bleiben dürften.
Die einfache Erklärung: Unternehmen, die in den DAX aufsteigen, haben meist schon eine ordentliche Wertsteigerung hinter sich, die den Aufstieg erst ermöglicht. Danach ist das weitere Wachstum eher begrenzt. Entdecken Fondsmanager dagegen das Potenzial eines aktuell weniger wertvollen Unternehmens und investieren, spricht sich der Erfolg herum und auch andere Investoren werden auf die Chancen aufmerksam. Da DAX-Absteiger oft erst aus dem Index fliegen, wenn der Kurs schon sehr stark gefallen ist, findet eine Erholung daraufhin in der zweiten Börsenreihe statt. Ein Paradebeispiel dafür ist der Chiphersteller Infineon, der 2009 bereits nach 6 Monaten Mitgliedschaft im TecDAX um 400 Prozent zulegte. Nun ist das Schicksal von Lufthansa eng mit der Bewältigung von Corona und auch der Klimaschutzdebatte verknüpft, weshalb man sicherlich kein Kursfeuerwerk im MDAX erwarten sollte, nur weil Lufthansa jetzt in der zweiten Reihe fliegt. Schließlich ist die Lufthansa eine Airline und kein innovatives Techunternehmen, wie Infineon. " |