von PoorStandard und Robbitobbi kann man in der Grundtendenz nur zustimmen.
Das Potential des klassischen PostBase-Geschäfts fasst der von PoorStandard gefundene Beitrag in wertartcapital.com sehr gut zusammen. Was dort nochmals aufgezeigt wird - es ist ja nicht neu - bedeutet in ganz grober Zusammenfassung, dass sich hier ein jährlich um ca. 2 Mio. steigendes EBIT in den Folgejahren durch sinkende Abschreibungen quasi von allein generiert. Das addiert sich bis 2020 auf eine EBIT-Steigerung pro Aktie um allein 0,50 mehr als heute. Dies, ohne dass hierfür irgend etwas noch getan werden müsste, außer den Kundenstamm zu halten. Und der FreeCashflow steigt noch schneller und stärker an, sollte er jedenfalls, weil die mit hohen Mittelabflüssen verbundene akute Austauschphase der dezertifizierten Basis nun Ende 2015 vorbei ist.
Vor allem aber habt ihr die De-Mail nochmal betrachtet. Hier wurde mir zeitweise zu stark der bislang geringe Umsatz betont. Was PoorStandard nochmals darlegt, ist der Umstand, dass sich hier Strukturen erst im Aufbau befinden. Es geht dabei um elektronische Kommunikation mit verschlüsselten Daten, also zunächst nichts Wichtiges für das private Postfach (und mit der Handyverbreitung auch perspektivisch nicht zu vergleichen). Aber es wird für Behörden- und Gerichtskommunikation einschließlich der dort tätigen Berufsgruppen, etwa den Rechtsanwälten, die ebenfalls aufgrund gesetzlicher Verpflichtung ihre Erreichbarkeit nunmehr kurzfristig sicherstellen müssen (bis Ende 2015, glaube ich), in wenigen Jahren der Goldstandard sein. Und es gibt nur wenige Anbieter, derzeit drei. Einer davon ist "unsere" Mentana-Claimsoft, 100% FPH.
Eine Prognose der hier möglichen Gewinne wage ich nicht. Aber da sich das Investment in FPH allein aufgrund des klassischen Geschäfts wirtschaftlich rechtfertigt, bekommt man diese nicht unerhebliche Gewinnchance als Aktionär umsonst dazu, wie einen Bonus. Diese Zugabe hat ihrerseits im Idealfall das Potential, die Erträge aus dem klassischen Geschäft sogar zu überflügeln... Und wenn es eine Luftnummer ist, gibt es ja noch die installierte PostBase- Basis.
Die Aktie wird steigen, wenn diese Potentiale noch mehr Investoren kapiert haben oder wenn ein Übernahmeangebot kommt, auf das ich aber nicht spekuliere und das ich mir auch nicht wünsche. Während anderswo Prognosen auf künftig noch zu leistende Geschäftserfolge setzen, hat FPH die Kundenbasis für erwartete Ertragssteigerungen in 2016 bis 2020 größtenteils schon im Boot, muss sich jetzt nur zurücklehnen, den Zahn der Zeit nagen lassen und die Kunden, die schon da sind, gut behandeln.
Einstweilen bleibe aber auch ich mit einem Teil des Investments in DAX-Werten, da ich immer noch mit einer Winterrallye rechne, die aber wohl erst im 1. Quartal 2016 kommt. Dabei wird FPH erneut außen vor bleiben. Letzteres ruft dann hier im Thread wieder die Kritiker auf den Plan. Von denen wünsche ich mir allerdings, dass sie mir etwaige fundamentale Irrtümer meiner Überlegungen darlegen und nicht ihre eigenen Papiere aus ganz anderen Branchen immer wieder hier im Thread anpreisen.
Ich wünsche allen eine besinnliche Jahresübergangszeit. |