Ist sicher im ersten Moment verwirrend. Der Verlust ensteht aber nur auf Grund von der Buchhaltung. Die Abschreibung ist nicht cashwirksam. Firmen müssen bei einer voraussichtlich längeren Wertminderung ihrer Anlagen neben den normalen Abschreibungen auch Wertberichtigungen vornehmen.
Ein einfaches Beispiel: Du kaufst Dir eine Wohnung und vermietest die. Kaufpreis 200.000 €. Deine normale Wertabschreibung liegt bei 2% für das Bauwerk (Annahme 150.000 €). Also 3.000 € im Jahr. An der Mieteinnahme ändert das nichts. Dein Mieter zahlt ordentlich jeden Monat. Jetzt sind schlechte Zeiten für Immobilien und der Wert der Wohnung am Markt wäre nur noch 100.000 €. Da schreiben Dir die Bilanzierungsregeln vor, dass Du 100.000 € aus dem Vermögen abschreiben musst. In der Folge weist Du einen Riesenverlust für das Geschäftsjahr aus. Aber Dein Mieter zahlt immernoch brav seine Miete jeden Monat.
Sollte Deine Wohnung aber an Wert gewinnen, musst Du nicht zuschreiben.
Also RWE muss feststellen, dass die Kraftwerke am Markt länger nicht den Buchwert erzielen würden, wenn sie jetzt verkaufen würden. Daher die erforderliche Abschreibung, was in der Bilanz einen Riesenverlust hinterlässt. Aber die Miete (Stromverkauf) läuft weiter und ist nicht eingebrochen. Die Leute freuen sich, dass das Geschäft läuft und die Abschreibungen werden zur Kenntnis genommen. Die Kraftwerke sind noch da, von dieser Seite hat sich nichts geändert, ist auch kein Verkauf angedacht. Wäre der Gewinn aus dem operativen Geschäft um 10% gestiegen (Mieterhöhung) wäre sogar Jubel aufgebrandet, obwohl die Fa. Riesenverluste ausweist.
Also nicht cashwirksame Abschreibungen mit Riesenverlusten sind oft gute Einstiegsgelegenheiten. Vernünftigerweise pakt man am Besten alles in ein Jahr, dann ist der Schock zwar groß, aber die nächsten Jahre hat man dann oft seine "Ruhe".
Hoffe das war verständlich ;)
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