Deinen Ausführungen möchte ich noch ein paar Gedanken ergänzen.
Hier wird mit Plattitüden um sich geschmissen, dass einem schwindelig wird. Bildlich gesprochen und keiner möchte sich bitte persönlich angesprochen fühlen: heute reicht ein Realschul-Abschluss und man erklärt jedem renommierten Automobilbauer wie Autos richtig gebaut werden müssen. Design vor Manufacturing and Assembly-Experten mit Ausbildungsstand drei Monate Tesla-Forum. Das reicht heute für eine Fertigungs-Wirtschaftlichkeitsanalyse und Qualitätsprognose für eine Fertigung, für die gerade erst der Wald planiert wurde. Man hat ja irgendwo dazu noch was von einem Giga-gaga Experten ergoogelt. Du meine Güte, dass weniger Teile fertigungstechnisch mitunter Vorteile bringen können, lernte jeder Produktionstechnik Student in einer der ersten Vorlesungsstunden des Grundstudiums. Das hat nicht Musk erfunden.
Die Fertigungskompetenz eines amerikanischen Autobauers im Frühstadium wird der deutschen Automobilindustrie nicht in Angst und Schrecken versetzen. Das ist ja eine schon alberne Glorifizierung. Irgendwie wird hier völlig unkritisch alles nachgeplappert, was der Tesla-Propaganda-Apparat in's Netz unterbringt.
Alles "Mega-Giga-vom anderen Stern". Tatsächlich ist nichts von all dem, was hier bejubelt wird überhaupt neu. Weder große Pressen oder Gußstrukturen, noch High Energy Batteries oder EVs überhaupt. 1992 waren die deutsche und schweizerische Industrie schon in der Lage Elektrofahrzeuge mit 500km Reichweite zu bauen, Mercedes-Linienbusse mit Elektroantrieb zu powern. Die Batteriie kam von der ABB Hochenergie-Batterie GmbH in Heidelberg. Und heute wollen uns ein paar Forenten vormachen, das ein Amerikaner das Auto neu erfunden hat und deutschen Autobauern Fertigungstechnik beibringen will.
Unbestreitbar muss man die jüngst in Gang gekommene Entwicklung mit einem sich allmählich verändernden Markt ernst nehmen. Das tut man in Deutschland aber auch und stellt sich mit hohem Aufwand darauf ein. Tesla hat aber keine Überfähigkeiten, denen man nicht begegnen könnte. Speziell nicht mit Bereich spezifischer Fertigungstechnologien als Paradedisziplin der deutschen Industrie und -Ausrüster. Wir verfügen in Deutschland über einen weltweit einzigartige Innovationslandschaft Automotive Manufacturing. Die Fraunhofer-Institute, Universitäts-Produktionsinstitute sind eng verflochten mit der Automobilindustrie. Teslas Wege sind längst analysiert und auf den großen Konferenzen des Verbundes mit hunderten Teilnehmern zerpflück. Sollt tatsächlich etwa wegweisendes darunter sein, macht sich da die hiesige Industrie in überschaubarer Zeit zu eigen.
So nun lasse ich Euch auch des rohen Umgangstons wegen hier mit Euren Tesla-Überfantasien alleine und widme mich substantiellem und Sinn stiftendem. |