Ichhabdanochwas es gibt doch notfalls viele Möglichkeiten sich für ein chinesisches PV-Unternehmen zu refinanzieren. Man kann z.B. einzelne Töchter verkaufen. Bringt zwei Vorteile: Die Schulden der verkauften Tochter sind weg und dazu bekommt man noch noch ein paar Euros als Verkaufspreis dazu. Schwupps und schon hat sich die Finanzlage sofort verbessert. Außerdem gibt es in China sehr viele reiche und cashstarke Unternehmen, die sich in ein China-Solaris locker einkaufen könnten. Wie z.B. Total bei Sunpower.
Bei den Verlusten muss man zwischen cashwirksam und cashunwirksam unterscheiden. In Q1 hat z.B. Suntech in Q1 einen operativen Verlust von 119 Mio. $ ausgewiesen, aber der operative Cash Flow war nur bei Minus 12 Mio. $, also weniger wie bei Solarworld.
Umso höher die Abschreibungen auf das Sachanlagenvermögen, sprich Fertigungslinien, umso niedriger werden die Herstetellungs- bzw. Produktionskosten, da die "normalen" Abschreibungen niedriger ausfallen. die norwegische REC hat in Q2 102 Mio. € auf ihre erst 1 1 /2 Jahre alte Singapur-Fabrik abgeschrieben und alleine damit kann REC ihre ausgewiesene Produktionskosten von 0,81 €/W auf 0,73 €/W bzw. 10% senken. Jetzt sind es halt nur noch 0,02 €/W bei den Produktionskosten durch Abschreibungen. Vorher waren es 0,10 €/W. Mit solchen bilanztechnischen Kniffen können die China-Solaris ebenfalls ihre Produktionskosten senken, haben sie ja auch in Q4 schon großteils gemacht, und schon hat die EU ein Problem bei der Festsetzung der Antidumpingzölle. Ich will damit nur sagen, dass ausgewiesen Verluste nicht automatisch eine "Steilvorlage für Strafzölle in der EU sind". So einfach ist das nicht. Zumal die EU ihre Strafzölle nachvollziehbar festlegen müssen. In den USA ist das ja nicht der Fall.
Naja Ichhabdanochwas man kann China mit seinen über einen Mrd. Menschen nicht an unseren Grundsätzen bzw. Marktwirtschaft messen. Dazu ist das Land viel zu groß, es gibt dort viel zu viele kuturelle Unterschiede und das wichtigste ist, China hat sich doch erst seit rd. 6 Jahren einigermaßen geöffnet. Schau dir doch die ehemalige DDR an. Da wurde vom Westen bis heute gut und gerne über 200 Mrd. € rein gepumpt und Jahr für Jahr kommen immer noch 10 Mrd. € dazu. Mit Marktwirtschaft hat das auch nichts zu tun.
Stoni was China vorhat mit ihren PV-Unternehmen das kann keiner von uns auch nur ansatzweise abschätzen. Aber eine LDK oder Suntech, die ja beide so rd. 25.000 Mitarbeiter haben, können die nicht so einfach in die Insolvenz gehen lassen. Bei LDK und Suntech gebe ich dir Recht, die wären nach unseren Maßstäben wohl schon lange in der Insolvenz. Sollte das übel ausgehen mit dem Skandal bei dem luxemburgischen Fonds, dann ist Suntech definitf zumindest bilanziell überschuldet. Vei Yingli sieht es ganz ähnlich bei der Verschuldung und bei der Cash Flow-Entwicklung aus wie bei Solarworld. |