Citigroup drängt Staat hinaus 15. September 2009, 18:21EU-Kommission prüft Staatshilfe für Finanzkonzern Ing New York / Wien - Weniger als ein Jahr nach der Rettung der Citigroup durch die US-Regierung will die Bank den Staat wieder los werden. Zum Auskauf des Staates ist die Ausgabe neuer Aktien in Milliardenhöhe geplant, berichten US-Medien. Die Citigroup will sich demnach zunächst am Markt rund fünf Mrd. Dollar (3,4 Mrd. Euro) frisches Kapital besorgen. Die Regierung habe dies zur Bedingung gemacht, ehe sie selbst ihr Aktienpaket verkauft. So soll garantiert sein, dass die Bank genug Kapital habe.
MEHR ZUM THEMA Euro:Euro traden, Euro verdienen. CMC Markets Werbung Die US-Regierung musste zur Rettung der einst weltgrößten Bank fast 34 Prozent übernehmen. Eine Verringerung des Anteils soll laut Citigroup noch heuer beginnen. Gelingt der Verkauf, könnte die Regierung von Präsident Barack Obama einen Milliardengewinn einstreichen, weil die Citi-Aktien in der Zwischenzeit kräftig an Wert gewonnen haben. Derzeit liefen Gespräche zwischen dem Finanzministerium und der Bank über den Verkauf der Beteiligung.
Andere US-Banken haben ihren Staatsanteile ebenfalls bereits verringert bzw. das Geld zurückgezahlt. In Europa ringen hingegen einige Banken noch mit den Modalitäten für das rettende Staatsgeld. Vorläufig in der Schwebe bleibt etwa die Staatsbürgschaft für den niederländischen Finanzkonzern Ing in Höhe von 22 Mrd. Euro. Die EU-Kommission teilte mit, sie wolle ihre Prüfung ausweiten, bevor eine Entscheidung getroffen werde. Es bestünden Zweifel, ob die Maßnahme gerechtfertigt sei.
Ungemach kommt auch auf die Bank of America zu. Der New Yorker Staatsanwalt Andrew Cuomo will im Zusammenhang mit der rasch eingefädelten Übernahme der angeschlagenen Großbank Merrill Lynch gegen mehrere Vorstände der Bank of America Zivilklage erheben. Die Manager sollen ihre Pflicht verletzt haben, die Details der Übernahme und die damit verbundenen finanziellen Risiken vor den Aktionären hinreichend offenzulegen, heißt es. (Reuters, DER STANDARD, Printausgabe, 16.9.2009) |