Mir ist es auch deutlich lieber, wenn Hypoport zu konservativ ist als wenn sie bilanziell zu aggressiv wären. Aber letztlich geht es nicht "nur" um Peanuts. Wenn HYQ heute beschließen würde, eine Bilanzstruktur mit 50 Mio. FK einzugehen, könnten sie sofort 70 Mio. EUR produktiv neu verwenden. Ist letztlich egal, ob die in ein Rückkaufprogramm, eine Sonderdividende oder eine Übernahme gesteckt würden. Der Punkt ist, dass 70 Mio. EUR Kapital von heute auf morgen von passiv auf aktiv geschaltet würden. Das wären insgesamt mehr als 10 EUR pro Aktie, die zur Ausschüttung/Rückkauf/Investition verwendet würden und entsprechend signifikant das EPS hochtreiben würden (bzw. das Cash des Anlegers), mit nur marginalen Kapitalkosten auf der Gegenseite.
Wie gesagt, ist für mich auch kein großes Ding. Solange HYQ operativ so hervorragend agiert, ist Kapitalallokation tatsächlich schon fast sekundär. Allerdings ist an der Ecke tatsächlich noch Puffer da, den man irgendwann sinnvoll nutzen sollte, z.B. durch eine größere Übernahme oder Dividendenzahlungen. Es kann nicht Sinn und Zweck eines Unternehmens sein, unproduktives Überschusskapital im Keller unter der Matratze zu horten, das produktiveren Zwecken zugeführt werden könnte. Und bei 1-2% FK Kosten hat man momentan sicher keine allzu schwere Hürde, Fremdkapital operativ ertragreich einzusetzen. |