Mir scheint das ganze etwas suspekt.
Also erstmal: Diese Risikoanalyse kann man ja nur machen wenn
A) der Käufer/Überweiser bei denen registriert ist
B) die mein Bitcoin Wallet zurücktracen, letzte Transaktionen angucken etc pp
bei A) könnte man damit durchaus Erfolg haben, na klar ein bisschen Statistik + Anomalie Detektion helfen da viel
B) Hat man meiner Meinung nach wenig Erfolg, weil bei aktiven Bitcoin Wallets die Geldströme unglaublich undurchsichtig sind.
Ich frage mich aber bei A: Warum?
Warum eine Onlinewährung kaufen von dem einer der Hauptpunkte seine Anonymität ist, und sich dann bei einer Organisation wie netcents erfassen lassen? Im Endeffekt ist netcents dann wie meine Bank, nur das ich meiner Bank vertraue (und das ein Vertrauen ist was ich unabhängig von dieser Firma in kein Startup stecke, dessen Öffentlichkeitsauftritt aus lizenzfreien "Bitcoin" Bildern mit halbherziger Unterschrift besteht). Die Volatilität habe ich dann immernoch.
Ausserdem: Ich bin Firma XY und möchte an die Firma YX Bitcoins versenden, viele Bitcoins.
Was hält mich davon ab, das Wallet zu benutzen (was jeder Bitcoin Besitzer so oder so haben muss) und das Geld direkt zu überweisen?
Steuern schön und gut, aber Taxfix hat anscheinend eine Funktion dafür, und bei Elster kann man es auch eintragen wenn man 7te Klasse Mathematik benutzt (Ausgaben für Bitcoin - Einnahmen durch Bitcoin, dann in Elster unter Sonstige Einkünfte)
Für Compliance Fragen rund um Crypto Assets gibts übrigens auch schon ein Startup (siehe blockpit)
Ich halte persönlich dieses Zero Confirmation Ding für einen großen Humbug, das ist absolut keine Sicherheit. Sicherheitssysteme sind immer wie eine Zwiebel übereinander geschichtet, erstmal hat deine Bankkarte einen PIN damit du sie benutzen kannst, dann eine Sperrnotrufnummer damit du sie sperren kannst, eine Unterschrift die du ab und zu abgeben musst, und wenn alle Stricke reissen erkennt die Bank auch wenn du aufeinmal all das Geld deines Kontos nach Malaysia überweist. Aber das ist die letzte Maßnahme, ein zusätzlicher Schutz.
Das ist so als würde ich nur mit der Pille danach verhüten, und dann öffentlich mein neues "Zero Contraception" System anpreisen.
Eine Bitcoin Transaktion ohne Bestätigungen ist in etwa so glaubwürdig wie diese komischen "Ariva" Zeitungsartikel, die so tun als könnte netcents Gold aus Dreck herstellen. (jetzt mal ganz ehrlich was ist das, Marktmanipulation für Anfänger oder wie? Wenn ich seriös als Börsenzeitung rüberkommen will dann schreibe ich doch nicht jeden zweiten Satz in CAPSLOCK)
Ich werd mal die Tage wenn ich Zeit finde eine Fake Bitcoin Transaktion durchführen, ebenfalls mit 0 Confirmations, und dann können wir ja schauen.
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