geben Investitionszurückhaltung auf
09:18 23.08.13
WIESBADEN (dpa-AFX) - Die deutschen Unternehmen scheinen ihre Verunsicherung infolge der Schuldenkrisen langsam abzulegen. Erstmals seit etwa eineinhalb Jahren investieren die Firmen wieder mehr in neue Maschinen oder Fahrzeuge. Das geht aus Wachstumszahlen des Statistischen Bundesamts (Destatis) vom Freitag hervor. Für die deutsche Wirtschaft ist das eine gute Nachricht, weil die Unternehmensinvestitionen als wichtige Voraussetzung etwa für Neueinstellungen gelten. Von der insgesamt anziehenden Binnennachfrage könnten über den deutschen Import auch angeschlagene Euroländer profitieren.
Wie aus Zahlen des Statistischen Bundesamt hervorgeht, stiegen die Ausrüstungsinvestitionen der Unternehmen im zweiten Quartal um 0,9 Prozent zum Vorquartal. Zusammen mit den Bauinvestitionen, die nach dem kalten Winter stark um 2,6 Prozent zulegten, erhöhten sich die Bruttoanlageinvestitionen per Saldo um starke 1,9 Prozent. Die Liechtensteiner VP-Bank kommentierte, die deutschen Unternehmen blickten wieder optimistischer in die Zukunft, nachdem sie sich wegen der Eurokrise lange mit Investitionen zurückgehalten hatten. "Das ist ein gutes Signal für die gesamte Eurozone."
WACHSTUM ZIEHT AN
Insgesamt wuchs die deutsche Wirtschaft im zweiten Quartal, wie Destatis bereits Mitte August erstmals mitgeteilt hatte, um 0,7 Prozent zum Vorquartal. Das ist eine deutliche Beschleunigung zu den Vorperioden: Zum Jahresstart hatte das Bruttoinlandsprodukt (BIP) stagniert, im Schlussquartal 2012 war es um ein halbes Prozent geschrumpft. Im Euroraum ist dies der zweitstärkste Zuwachs. Nur Portugal hatte Deutschland mit einem BIP-Zuwachs von 1,1 Prozent übertrumpft - allerdings nach zweieinhalbjähriger Rezession.
Wachstumsimpulse kamen laut Statistikamt vor allem von der Binnenwirtschaft: Die deutschen Privathaushalte konsumierten 0,5 Prozent mehr als zu Jahresbeginn, der staatliche Verbrauch erhöhte sich um 0,6 Prozent. Der Außenhandel trug 0,2 Prozentpunkte zum Gesamtwachstum bei, weil die Ausfuhren stärker als die Einfuhren stiegen. Die Konsumausgaben trugen 0,4 Punkte zum Wachstum bei, die Ausrüstungs- und Bauinvestitionen nur geringfügig weniger./bgf/jkr |