Aller marktradikalen und staatsfeindlichen Polemik zum Trotz agiert der Staat unbeirrt sowohl prozyklisch wie antizyklisch als Player im grossen Spiel. Dabei spielt es überhaupt keine Rolle, ob ein schlichter Reiz-Reaktionsmechanismus wie Merkel, ein Arbeiterführer wie Steinbrück oder ein erfolgreicher (dies ist übrigens das Kritierium) Mafiosi den Vorstandsprecher mimt. Der Grund dafür findet sich nicht, wie viele annehmen, in einer irgendwie erfolgreichen Lobbyarbeit oder populistischem Zugeständnis an die verehrten Wähler, sondern darin, in der Konkurrenz der Nationen um Kapital einen Stich zu machen - dies gilt in allen Konjunkturphasen, insbesondere aber im Krisenszenario. Denn gerade im letzteren lassen sich mit hohem Momentum Gewichte und Anteile verschieben... Das Kriterium, auf das es ankommt, ist also ökonomisches und daraus folgend politisches Gewicht im Vergleich. Um in diesem bestehen zu können ist grundsätzlich jedes Mittel recht, allerdings in Abhängigkeit von der Fähigkeit, diese Mittel zu generieren. Wobei diese Fähigkeit bzw ihr Limit ironischerweise selbst bereits Funktion dieses Vergleiches ist. ... Daraus folgt, dass es im Krisenszenario vor allem um eines geht: Die (eigentlich angesagte) Entwertung nationalen Kapitals zu verhindern und zwar zu Lasten der internationalen Konkurrenz. Wenn man so will Konkursverschleppung so lange durchzuhalten, bis irgendwo andere zuerst das Handtuch werfen... In diesem Sinne ist die antizyklische Krisenpolitik derjenigen Staaten, die sich eine solche leisten können, eindrucksvoll erfolgreich. Dies gilt inbesondere für die US, auch wenn anhand der hier anfallenden sozialen Kosten und mit dem Fingerzeig auf die ausgreifenden militärischen Grossprojekte spätestens seit Vietnam auf Götterdämmerung gesetzt wird... Fill ----------- contrarian investors are buying / selling the divergence between fundamentals and expectations |