... und hast plötzlich das Gefühl, keine politische Heimat mehr zu haben.
Als Arbeiter und Gewerkschaftsmitglied hast du lange Zeit SPD gewählt. Du wachst eines Tages mit dem Satz im Kopf auf
"Wer hat uns verraten, Sozialdemokraten"
Du verläßt die Gewerkschaft, du verläßt die Partei. Und du erkennst daß die Grünen eine Politik betreiben in der du dich wieder heimisch fühlst. Du arbeitest weiter.
Und eines Morgens wachst du auf. Ein neuer Satz geistert im Kopf herum
"Und wer war mit dabei, die Grüne Partei"
Und nun keimt die Erkenntnis in dir auf
"Ich habe keine politische Heimat mehr!"
All die über Jahre erkämpften Ideale wurden ersatzlos geopfert. Man versteckt sich hinter fragwürdigen Volksentscheiden, Mehrheiten. Man verzichtet zwischenzeitlich als Partei sogar auf ein Alleinstellungsmerkmal. Da stehen sie nun vor dir, weichgespült und formatlos.
Und am Wahltag fragt man sich zum wiederholten Mal - warum sollte ich jetzt CDU wählen wenn es keinen erkennbaren Unterschied mehr bei den Parteiprogrammen gibt? Warum sollte ich jetzt CDU wählen wenn sie den Atomausstieg verkünden, ihn teilweise rückgängig machen um ihn nach Fukushima erneut zu verkünden und um ihn kurze Zeit danach wieder aufzuweichen? Warum sollte ich CDU wählen, die S21, koste es was es wolle, durchziehen werden? Und warum sollte ich SPD wählen die den Bürger schon mehrmals belogen haben? Und warum sollte ich die Grünen wählen wenn man an Joschka Fischer und die Taten während seiner Regierungszeit denkt?
Jetzt weiß ich es. Ich denk' ich leg' mal eine kleine Pause ein.
|