„Das Aktionsbündnis war nicht mehr schlagkräftig genug, weil zu viele Interessen zusammengestoßen sind“, sagt Grünen-Fraktionschef Peter Pätzold. Ein Teil habe eher die Protestform im Sinn gehabt, der andere wollte Planungsfehler aufdecken, was viel Sach- und Facharbeit nötig mache. Die Trennung sei sinnvoll: „Jetzt arbeitet jeder mit seinen Schwerpunkten weiter. Dadurch können wir deutlich effektiver arbeiten.“ Das klingt nur auf den ersten Blick wie eine einvernehmliche Trennung. Zwar sind alle Parteien bemüht, den Zwist herunterzuspielen, einige Vorwürfe stehen jedoch deutlich im Raum. Matthias von Herrmann jubelte schon kurz nach der Spaltung, dass jetzt „die Behinderung durch die Grünen wegfällt.“ Auch Wochen danach ist der Parkschützer noch nicht besänftigt: „Die Grünen tun einfach nichts“, schickt er in Richtung Ministerpräsident Winfried Kretschmann und Oberbürgermeister Fritz Kuhn. In den Sitzungen des Aktionsbündnisses sei schon die leiseste Kritik als Grünen-Bashing aufgefasst worden, so von Herrmann, „dabei geht es doch vor allem darum, welche Fragen man öffentlich stellt. Da hätte Kuhn als Oberbürgermeister eine starke Stimme, aber er nutzt sie nicht.“ Ein Vorwurf, den Kuhn nicht stehen lassen will: „Mir ist klar, dass ich es weder den Befürwortern, noch den Gegnern recht machen kann. Nur muss ich mich als Oberbürgermeister von Stuttgart, egal wie ich persönlich zu dem Projekt stehe, an Recht und Gesetz halten.“ Verbindliche Beschlüsse und Verträge seien nun mal die politische Realität.
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