Solarstrom so günstig wie nieaktualisiert am 31. Mai 2009 | Erik Nebel, dpa-afx Moderne Solaranlagen kombinieren Solarthermie und Photovoltaik (Foto: dpa) Seit dem Herbst 2008 sind die Preise von Solaranlagen massiv gefallen - von 20 Prozent reden Experten. In Einzelfällen ist es sogar noch mehr. Was die Renditen der Hersteller schmelzen lässt, lässt Installateure und Anlagenbetreiber jubeln: Der aus der Sonne gewonnene Strom ist auf dem Weg, auch ohne Subventionen konkurrenzfähig zu werden - und zwar viel schneller als erwartet.
Aus Sonne gewonnener Strom wird konkurrenzfähig In einigen Regionen in Italien und Kalifornien etwa wird schon in diesem Jahr damit gerechnet, dass Solarstrom nur noch so viel kostet wie der Strom vom Versorger aus der Steckdose. Netzparität (grid parity) nennen das die Fachleute und dies ist eines der beherrschenden Themen der weltweit größten Solarmesse, der Intersolar in München. In Deutschland rechnen Experten inzwischen damit, dass der aus der Sonne gewonnene Strom bis 2012 konkurrenzfähig ist.
Immer mehr werden Solaranlagen kaufen Das Thema elektrisiert: Ist der Zeitpunkt der Netzparität erreicht, dann - so die Vision der Branche - gibt es fast grenzenloses Wachstum. "Statt weiter von den steigenden Stromkosten der großen Versorgungsunternehmen abhängig zu sein, werden sich viele Hausbesitzer mit einer Solarstromanlage unabhängig machen wollen", sagt der Chef der Bonner SolarWorld AG, Frank Asbeck.
Preissenkungen aufgrund Überkapazitäten Der bisherige Verkäufermarkt ist im vergangenen halben Jahr in einen Käufermarkt gedreht. Dafür gibt es mehrere Gründe: So hat die Wirtschaftskrise die Nachfrage einbrechen lassen. Gerade für Großanlagen hatten Investoren wegen der Kreditklemme Probleme, das nötige Geld zusammenzubekommen. Hinzu kommt, dass der im vergangenen Jahr größte Solarmarkt Spanien wegen einer begrenzten Förderung praktisch zum Erliegen gekommen ist. Auf der anderen Seite stehen zuletzt massiv ausgebaute Produktionskapazitäten. Das führt dazu, dass Hersteller die Preise senken müssen. Einen Teil können sie dabei durch verbesserte Produktionsverfahren und erhöhte Effizienz der Solarzellen wettmachen.
Renditen für Solaranlagen klettern "Aufgrund der starken Preissenkung sind Investitionen in Solarstromanlagen derzeit besonders attraktiv", sagt Carsten Körnig vom Bundesverband Solarwirtschaft (BSW-Solar). In diesem Jahr bekommen die Anlagenbetreiber garantiert 43 Cent je Kilowattstunde als Einspeisevergütung. Das sind zwar acht Prozent weniger als im Vorjahr, die Anschaffungspreise sind aber noch stärker gefallen, so dass die Renditen für Solaranlagen steigen. Von bis zu zwölf Prozent reden Experten. Doch der Solarverband bremst - spricht selbst lediglich von mehr als sechs Prozent. Von vielen Seiten wird ihm längst vorgeworfen, die eigenen Erfolge kleinzureden - und zwar aus Angst vor Einschnitten bei der Förderung. |