Vordergründig sollen sie die Wirtschaft ankurbeln. In Wirklichkeit helfen sie nur auf dem Rücken der leidgeprüften Sparer, die Staaten zu entschulden und die Staatsbudgets über Wasser zu halten. In den USA gibt es vermehrt Untersuchungen, die aufzeigen, daß die Wirtschaft nur in dem Maße wächst, wie sie es auch ohne die niedrigen Zinsen getan hätte. Der Grund liegt darin, daß es garnicht die gewünschten Investitionsmöglichkeiten in dem Umfang gibt wie billiges Geld vorhanden ist. Besonders ausgeprägt ist dies in den USA, wo mittlerweile 95% der Gewinne in Aktienrückkäufe und Übernahmen fließen. Das hat für das Management den Vorteil, daß: 1. Die Aktionäre sehr zufrieden sind, weil man dort vor allem auf kurzfristige Kurssteigerungen aus ist. 2. Das Management der Entscheidung auf Investitionen enthoben ist, die sich in der Zukunft eher negativ für die Firma auswirken könnten. 3. Man hohe Boni kassieren kann, da diese in der Regel an den Aktienkursen gebunden sind. Das treibt mittlerweile in den USA Blüten. Apple z.B. verfügt weit über 100 Milliarden cash. Allerdings zum größten Teil steuerbefreit im Ausland. Einer der Hauptakrionäre verlangt von der Firma, daß sie zusätzlich billige Kredite aufnimmt, und mit deren Hilfe Aktien zurückkauft, um den Kurs anzuheben. Unterdessen geht der Wohlstand an den Beschäftigten dieser Firmen vorbei. Ein Arbeiter, der sein erstes Haus kaufen möchte, stellt fest, daß er den Preisen hinterher rennt, weil ein guter Teil der billigen Mittel nicht nur in den USA, sondern auch bei uns in diesen Markt geflossen sind. Verwerfungen sind ein zusätzliches Risiko für den Normalsparer. |