Der Nachteil der Strategie ist halt leider, dass wenn man dann mal daneben liegt, dann tut's auch gleich richtig weh. Gleicht sich natürlich auch da im Zeitverlauf wieder aus, wenn man gut investiert. Aber es ist halt emotional leider viel strapaziöser als Diversifizierung. >20% Gewicht gehe ich definitiv auch nur sehr selten und wenn, dann nur bei Werten, die ich auch defensiv robust aufgestellt sehe (was bei Hypoport der Fall ist aufgrund der Eintrittsbarrieren). Andererseits kann man sich halt immer irren. Daher muss man dann leider auch den Magen mitbringen, zur Not auch eine derbe Niederlage erhobenen Hauptes ertragen zu können und zum nächsten Investment weiterzuziehen.
In größeren wikis muss man allein schon aus Gründen der Portfoliogröße früher oder später leider einen Gemischtwarenladen eröffnen. Aber grundsätzlich versuche ich definitiv auch, die Anzahl der Werte auf maximal 10 zu begrenzen. Der Punkt der Überdiversifizierung setzt in meinen Augen deutlich früher ein, als die meisten Anleger wahrhaben wollen. Die 11. Aktie bringt im Normalfall einfach keinen wirklichen Korrelationsschutz mehr (schon gar nicht langfristig). Andererseits hat der Pick #11 ganz sicher einen schlechteren Erwartungswert als der Pick #1. Man gibt daher womöglich Performance für die Illusion von Diversifizierung auf.
Zudem verführen einen kleine Positionen leider dazu, schlampiges Research zu betreiben und eine Aktie nur zu kaufen, weil der geschätzte Anleger XYZ sie auch hält oder weil sie gerade scheinbar grundlos gefallen ist. Eigentlich sollte jede Position so groß im Depot sein, dass es weh tut, wenn man daneben liegt mit seiner Analyse. Denn dann wird man sich es wirklich zweimal überlegen ob "Anleger XYZ hat die Aktie auch" gut genug als Argument ist um echtes Geld zu riskieren.
P.S.: Dass Scansoft nicht mehr mit 80% Hypoport im Depot dabei ist, finde ich schockierend. Kein Wunder, dass der Kurs im Niemandsland bummelt ;) |