fragte mich Dreiklang.
Ganz einfach:
- Draghi treibt QE auf die Spitze, d.h. er "druckt" Cyber-Euros wie blöde, z. B. um die Staatspleite Italiens abzuwenden.
- die SNB stützt im Gegenzug weiter den Euro bzw. schwächt den Franken. Sie hat jedoch, da sie im Vergleich ein Zwerg ist, bei den Transaktionen sehr viel weniger "Firepower", um Draghis Gedrucke standzuhalten. D.h. sie "erstickt" förmlich an Euros, die sie zwangskaufen muss.
- irgendwann wird sie, wie schon zuvor bei der Verteidigung der 1,20 Schwelle, kapitulieren und die Schwellen abermals tiefer setzen, vielleicht nahe der Parität Franken-Euro. Als nächstes fiele dann auch diese Schwelle, weil die SNB mangels Masse einfach nicht genügend Euros zur Stützung des Eurokurses aufkaufen kann.
- die Bilanzsumme der SNB schwillt unterdessen extrem an. Sie hat Unmengen an Euros in der Bilanz, deren Gegenwert nunmehr sogar schon 200 bis 300 % des schweizer BIP entspricht.
- In solch prekärer Lage reicht ein mittelstarker Kursverlust des Euro von sagen wir 20 bis 30 % zum Dollar - z. B. weil Frankreich oder Italien erklärt, den Euro aufzugeben - um die SNB insolvent zu machen.. Das heißt es wäre obige Währungsreform nötig.
- Ich gehe davon aus, dass die SNB sich dieser Risiken bewusst ist und die Euros aus den Stützungskäufen sukzessive in Dollars tauscht. Damit reduziert sie das Euro-Verlustrisiko. Von den Dollars kauft sie dann US-Aktien. Doch auch dies ist bei den aktuellen Höchstkursen ein recht fraglicher Hedge. Schon in der 2012-Eurokrise, die ja eigentlich noch gar nicht recht zur Entfaltung kam wegen Draghis "Whatever it takes"-Sprüchen, fielen Aktien deutlich.
Ich würde mich jedenfalls nicht sonderlich sicher fühlen, wenn "meine Zentralbank" Milliardenbeträge in Mickey-Mouse Aktien wie Facebook geparkt hätte. Und mir dann auch noch erzählen will, das sei "modern". |