Der USA Bären-Thread

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neuester Beitrag: 18.08.25 16:45
eröffnet am: 20.02.07 18:46 von: Anti Lemmin. Anzahl Beiträge: 156421
neuester Beitrag: 18.08.25 16:45 von: ARIVA.DE Leser gesamt: 25832540
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12.03.17 15:19

5246 Postings, 3235 Tage KatzenpiratOskar Freysinger

ist übrigens der Kantonsrat mit der Reichskriegsflagge in seinem Büro. Darin kommt offensichtlich sein Verständnis von Europa zum Ausdruck.
Das Schweizer Fernsehen wusste schon vor der Wahl von der Reichskriegs-Fahne im Büro des Walliser SVP-Politikers.
 

12.03.17 17:20
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4041 Postings, 5228 Tage lifeguardargumente

deine argumente haben hand und fuss, pirat. dennoch denke ich, die schweiz dürfte etwas mutiger und selbstbewusster auftreten gegenüber den brüsseler beamten. wie du korrekt erkennst ist da manchmal ein musterknaben verhalten, das mir etwas übertrieben vorkommt. kaum fordert brüssel etwas führt es die schweiz aus, während es viele eu mitglieder gemütlicher nehmen. ist doch lustig, wenn die schweiz milliarden in einen neuen schnellzugstunnel durch den gotthard investiert während italien und deutschland noch nicht mal mit den zubringerstrecken begonnen haben...

und nun versuch ich mal den weg zurück zu finden: es stehen wahlen an in europa und auch sonst sind wichtige entscheidungen zu treffen. wie soll der umgang sein mit erdogan, wie mit trump und mit putin sollte man auch wieder reden. griechenland wartet auf rettung, die nächste flüchtlingswelle wird bald kommen und die briten basteln am brexit. polen stellt sich quer, ungarn auch und die balten gifteln dauernd gegen russland und rufen dann die grossen brüder eu und nato. die ukraine hat diverse probleme und soo unschuldig daran ist die eu nicht.

das eu projekt ist zurzeit mächtig gefordert, aber die politiker scheitern schon fast daran, ihren bisherigen repräsentations-präsidenten tusk wiederzuwählen. doch, ich denke da ist es nicht so falsch, kritische fragen zu stellen. aus diesem grunde habe ich auch das obige interview mit farage eingestellt. europa und seine politiker müssem sich diesen kritikern stellen..  

12.03.17 18:28

5246 Postings, 3235 Tage Katzenpiratda stimme ich

dir zu. ich bin einfach gegen das europa bashing, weil wir wissen, zu was der nationalismus im letzten jahrhundert geführt hat.  

12.03.17 18:48

80400 Postings, 7776 Tage Anti LemmingAxel Weber hätte mein Vertrauen genossen

als Chef der Buba. Weidmann ist mir gegenüber Draghi zu weich.

Dass es Besserung in der Schweiz gegeben hat, will ich nicht bestreiten. Der Reichtum der Schweiz beruht allerdings auf den vielen Jahrzehnten, wenn nicht Jahrhunderten, in den noch die "alten Regeln" galten. Es ist somit überkommener Reichtum aus einer wenig glorreichen Zeit.  

12.03.17 18:56
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5246 Postings, 3235 Tage KatzenpiratA propos Gotthard und neue Alpentransversale

Doch, die Italiener haben mit Bauen begonnen - seit die Schweiz bezahlt wink

Es ist tatsächilich so, dass die Schweiz, den Italienern den Bau der Anschlüsse bezahlt. Nicht zuletzt, weil sonst die Güterzüge mit den 4-Meter-Sattelauflegern gar nicht zur Schweiz hinauskommen. Das gäbe einen schönen Stau in Chiasso...

Und da gebe ich dir recht, aufgrund solcher freiwilligen Zusatzleistungen, von denen ganz Europa profitiert, wäre etwas mehr Selbstbewustsein gegenüber Brüssel angebracht.

Schweiz zahlt Italien 120 Millionen Euro für Ausbau der Luino-Linie - Wirtschaft - az Aargauer Zeitung
Die Schweiz greift Italien bei der Finanzierung von Ausbauten für den Vier-Meter-Korridor mit 120 Millionen Euro unter die Arme. Bundesrätin Doris Leuthard und der italienische Verkehrsminister Maurizio Lupi unterzeichneten am Dienstag in Bern ein entsprechendes Abkommen.
 

12.03.17 19:09
1

80400 Postings, 7776 Tage Anti LemmingEs ist korrekt, dass die SNB reagiert und nicht

agiert. Der Druck kommt von Draghi und damit letztlich von Wall Street, deren Vasall Draghi (mMn) ist.

Die Abwertung des Euro infolge Euro-QE und Staatspleitengefahr und die damit einhergehende Wertsteigerung des Franken zum Euro schwächt die Schweiz. Sie ist ja auch ein Nettoexporteur. Grund ist u. a. Kapitalflucht aus der Eurozone wegen Draghi sowie Ängste vor einem Zusammenbruch der Eurozone.

Allerdings ist der fortlaufende SNB-Verkauf von Franken gegen Euro ein Kampf von David gegen Goliath. Gegen andere Notenbanken ist die SNB ein Zwerg. Es gab wie 2015 auch schon Jahre, in denen dies heftig in die Hose ging (Milliardenverluste für die SNB). Außerdem weiß die SNB offenbar nicht, wohin mit den vielen Euros, die sie durch die Frankenverkäufe erhält. Auf die Zukunft des Euro scheint die SNB nicht viel zu geben. Ich schätze, dass die SNB der erhaltenen Euros gegen Dollars swappt und die Dollars dann an der Wall Street vorwiegend in Aktien anlegt. Etwas Besseres als US-Aktienkäufe weiß die SNB mit den Dollars offenbar nicht anzufangen.

Ich halte die Aktienkäufe der SNB, die nicht zwangsläufig eine Folge der Eurostützung/Frankenschwächung sein MÜSSEN (hier beginnt für mich die Spekulation der SNB), für gefährlich. Denn damit wird das Leverage der SNB nur noch größer. Es ist jetzt schon wegen der riesigen Fremdwährungspositionen sehr hoch. Durch die große Aktienposition kommt nun als Bedrohungsfaktor auch noch ein Absturz an der Wall Street als Gefahrenquelle hinzu. Das kann für die SNB doppelt gefährlich werden. Mögliche Fogen: Einbrüche bei den Assets, Risiko negativer Bilanz - und womöglich am Ende Notwendigkeit eines Bailouts durch den schweizer Steuerzahler.

FAZIT: Die Stützungskäufe sind m. E. noch akzeptabel, mit den Aktienkäufen der SNB wird der Bogen jedoch klar überspannt.
 

12.03.17 19:11

5246 Postings, 3235 Tage KatzenpiratDie NEAT Zulaufstrecke

in Deutschland wird zwar erst 2035 fertig, die müssen wir dafür nicht bezahlen ;-)

http://www.handelszeitung.ch/politik/...talien-nur-stueckwerk-1089184  

12.03.17 19:32
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80400 Postings, 7776 Tage Anti LemmingMich würde sehr interessieren, ob die SNB

ihr ja nicht gerade geringes Aktien-Risiko hedgt. Die SNB hat z. B. eine riesige Position Apple-Aktien (Wert über 2 Mrd. Dollar).

Apple halte ich trotz des moderaten KGV für stark überbewertet, weil es seit Steve Jobs Tod keine wirklichen Innovationen mehr gab (die iWatch ist z. B. ein Flop). Unterdessen ist die Konkurrenz in Fernost deutlich erstarkt. Smartphone aus China oder Korea können es qualitativ mit Apple aufnehmen und sind teils sogar besser. In jedem Fall kosten sie nur einen Bruchteil. Das bisherige Geschäftsmodell von Apple, überteuerte Waren mit "Hype-Faktor" zu verkaufen, ist mMn ein Auslaufmodell.

D.h. wenn ich persönlich Apple-Aktien hätte, dann würde ich sie sofort mangels Perspektive und wegen der starken Überbewertung verkaufen. Wenn ich sie nicht verkaufen dürfte, dann würde ich Apple-Puts zu Absicherung kaufen und evtl. zusätzlich covered Calls schreiben.

Es ist mMn blauäugig, davon auszugehen, dass der Kursanstieg bei Apple so weiter läuft wie bislang. Was denkt sich die SNB dazu? Hedged sie, oder "hofft sie auf das Beste" - was mMN naiv wäre.  

12.03.17 19:33

80400 Postings, 7776 Tage Anti LemmingApple Aktie aktuell auf Hype-Hoch

(drastisch überkauft, siehe RSI)

 
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12.03.17 19:34
1

5246 Postings, 3235 Tage Katzenpirat#083

Da sind wir uns ja auch einig (pure Harmonie im Thread).

Die Bilanzsumme ist bereits heute extrem aufgebläht, und Jordan muss ganz tief in die Trickkiste greifen, wenn der Euro einmal richtig ins Wanken kommt. Pläne zu Kapitalverkehrskontrollen im Falle eines Euro-Kollapses bestehen jedenfalls seit 2012.

Die SNB muss bereits heute monatlich x Mrd. Franken aufbringen um den inoffiziellen Eurokurs von 1.07 zu halten. Ich finde es daher etwas naiv von den Gewerkschaften, einen Kurs von 1.20 zu fordern.
Starker Franken: Die Schweizer denken über Kapitalverkehrskontrollen nach - Wirtschaft - FAZ
Wegen der Euro-Turbulenzen flüchten viele Anleger in den Schweizer  Franken - auch ohne steuerliche Hintergedanken. Die Aufwertung der...
 

12.03.17 19:37
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80400 Postings, 7776 Tage Anti Lemming...während der Russell 2000, der viele wenig

liquide (und in Krisen schwieriger zu verkaufende) Small-Caps enthält, auffallend unterperformt hat in den letzten Wochen (RSI bei nur 43).

Der Russell 2000 könnte sogar von der Charttechnik her (bei einem Fall unter 1340) nach unten ausbrechen. Aktueller Stand: 1365.

 
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12.03.17 19:59
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5246 Postings, 3235 Tage KatzenpiratAktienkurs SNB

Die SNB ist nicht nur ein "Hedgefonds" sondern auch ein börsenkotierte AG. 55% der Aktien befinden sich in öffentlicher Hand, der Rest in privaten. Der Kurs ist letztes Jahr explodiert, hier in Verhältnis zum SMI.  
Angehängte Grafik:
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12.03.17 20:05

80400 Postings, 7776 Tage Anti LemmingDann wäre es doch am Schlauesten,

wenn die SNB ihr Geld in Puts auf ihre eigenen Aktien steckt. Einen besseren Hedge gibt es nicht ;-)  

12.03.17 21:33
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4391 Postings, 6121 Tage DreiklangDie Schweizer Nationalbank verhält sich rational

Die Schweiz macht das Gleiche wie Norwegen. Auch Norwegen betreibt einen Staatsfonds  - mit seinen Öleinnahmen. Irgendwo muss das eingenommene Geld ja hin. Der Unterschied besteht darin, dass die Norweger im Wesentlichen mit vereinnahmten  EUR- und USD in Auslandskapital investieren. Die SNB macht das genauso, allerdings zusätzlich verkauft sie CHF, da eine Hortungstendenz bei CHF besteht. Die CHF erzeugt die SNB durch Bilanzausweitung. Mit dem Ziel, den Franken zu drücken. Was ihr bisher gelungen ist, allerdings um den Preis einer enormen Bilanzausweitung. Der Schaden für die Schweiz ist das nicht, ganz im Gegenteil. Denn das damit erworbene Eigentum wurde ja rein elektronisch finanziert und der einzige Anspruch der Kapitalgeber (d.h. der Käufer von CHF) besteht in jener (elektronischen) Verrechnungsposition.

Ich würde mir wünschen, die Bundesbank würde mit den TARGETII-Milliarden (demnächst wohl eine Billion) genauso verfahren. Und der (verdutzten) Politik erklären, man wolle nun "alles mögliche an Sachwerten kaufen", angefangen von Gold, auch Silber, aber auch Aktien, also alles, was das Herz begehrt. Faktisch würde die BuBa damit einen Nationalfonds/Staatsfonds zusammenkaufen

Nur leider bleibt es beim Wunsch, denn damit würde der "kostenlose Kreditgeber" Deutschland für das Euro-System ausfallen. Draghi könnte dann nämlich seine NIRP nicht mehr beibehalten und müsste die Zinsen erhöhen. Plötzlich würde das Ziel auftauchen, den dt. TARGET-Überschuss wieder abzubauen (fragt sich nur, wie).

Also, nur weil die Schweiz eine intelligente Geldpolitik fährt, die aufgrund der Bedürfnisse der Schweiz wohl ohne Alternative ist (es sei denn, man würde beliebige Aufwertung des CHF in Kauf nehmen), und Deutschland/BuBa  keine intelligente Politik betreibt, ist das doch kein Grund, die SNB anzufeinden.    

12.03.17 22:07

80400 Postings, 7776 Tage Anti LemmingWas ist beim Bundfuture im Schwange?

Letzter Verfall war am 8. März - aber dafür gleich 5 Punkte nach unten?  
Angehängte Grafik:
chart_quarter_euro-bundfuture.png (verkleinert auf 54%) vergrößern
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12.03.17 22:22
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80400 Postings, 7776 Tage Anti LemmingOb das Extra-Leverage der SNB

vorteilhaft ist oder nicht, wird sich in der nächsten Baisse zeigen. "Bei Ebbe sieht man, wer nackt schwamm" - Warren Buffet.

In der 2008-Krise ist der Franken erstarkt. Das könnte in der nächsten Krise erneut passieren - insbesondere wenn der politische (Wahlen) oder ökonomische Kollaps der Eurozone (und damit des Euro) der Auflöser ist.

Die SNB ist faktisch short Franken. Deshalb erleidet sie bei einer Kurskorrektur von EUR/CHF nach unten Verluste. So war es auch, als die 1,20 Schwelle plötzlich aufgegeben wurde. Außerdem ist die SNB long Euro (sie verkauft ja laufend SNB gegen Euro). Der Euro dürfte in der nächsten Baisse ebenfalls weiter nach unten gehen, gerade wenn es in der Eurozone "raucht".

FAZIT 1: Krisenbedingte Frankenstärke sowie Euroschwäche setzen die SNB unter Druck.

In einer Baisse dürften aber auch die Aktien im Porfolio der SNB fallen.

FAZIT 2: Die Aktienschwäche setzt die SNB ebenfalls unter Druck.

Gesamtfazit: Beides wird höchstwahrscheinlich gepaart auftreten. Das Extra-Leverage durch die Aktien dürfte sich daher mMn schädlich für die SNB auswirken. Es beschneidet ihren finanziellen Spielraum.
 

13.03.17 08:58
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14542 Postings, 6975 Tage gogol#58 #59 Zitat ..Nicht im Geringsten ??

Nigel Farage nennt aber nicht DAS WARUM !!
schaue ich mich bei den Leuten um , die einen Arbeitgeber aus der EU / USA haben, so kann man immer wieder den selben Satz hören
Zitat
..... wir machen erst einmal so weiter wie bisher, denn noch wissen wir nicht´s und sollten  wir wirklich Ende März mehr wissen so informieren wir Sie .......

der BREXIT ist noch gar nicht in der Wirtschaft ,,angekommen,, , denn wir wissen zwar er kommt aber ........
-----------
auf unserem Planeten gibt es nur Propheten

13.03.17 10:45
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4391 Postings, 6121 Tage DreiklangDie EZB kann pleitegehen, die SNB nicht

Die SNB befindet sich in einer Luxusposition, da die Nachfrage nach CHF sehr groß ist und vom Ausland getragen wird - d.h. aus Sicht der SNB ist das Ausland ein sehr williger Kreditgeber. Leider mit der unerwünschten Folge, dass der Kurs des CHF dadurch weit nach oben verzerrt wird. Indem die SNB CHF druckt, befriedigt sie die Kreditgeber, sie "gewährt" ihnen, selbst Kreditnehmer zu sein. Ein Kredit ohne jede Rückzahlungsverpflichtung , denn die SNB leistet direkt "materiell" mit elektronisch gedruckten Franken. Die somit "eingeworbenen" $  und € können aus Sicht der SNB als Geschenk betrachtet werden.

Die SNB kommt in diese doch komfortable Lage nur, weil sie einen geldpolitischen Auftrag verfolgt - nämlich die Aufwertung des CHF zu verhindern. Ob die Gegenposition in ihrer Bilanz - die Vermögenswerte - an Wert verlieren und das Eigenkapital negativ wird - braucht weder die SNB selbst noch den Steuerzahler zu interessieren. Selbst im Falle negativen Eigenkapitals könnte die SNB noch Erträge aus ihrem Fonds als "Gewinn" ausweisen und z.B. an den Staat transferieren (ob das klug wäre, ist eine andere Frage). In keinem Fall aber wird der Steuerzahler die SNB jemals "ausbailen" müssen,

Der Schönheitsfehler ist, dass die erzeugten CHF im Falle inflationärer Entwicklung nicht ohne weiteres wieder eingesammelt werden können. Aber da gäbe es andere Möglichkeiten: etwa die Schweizer Banken zu einer hohen, nicht verzinsten Mindesteinlage bei der SNB zu zwingen. Das hätte gleichermaßen den Effekt, Liquidität im Markt zu reduzieren.

Anders bei der EZB mit TARGETII. Die Bundesbank hält ein ATH von >800 Mia. € bei der EZB. Diese Forderung gegen die EZB ist "gedeckt" durch ebensolche Forderungen der EZB gegen andere ZB im Eurosystem (es sind Kredite der EZB). Werden diese Kredite notleidend, ist die EZB "pleite". Aber das macht der EZB nichts, denn auch im Fall eines Ausfalls bucht sie in ihre Bilanz einen "Kredit gegen sich selbst" ein - aus Eigenkapital. Dieses dann negative Eigenkapital wird niemand ausgleichen - die Forderung der Bundesbank löst sich faktisch in eine virtuelle Buchungsposition auf.

Da hat der Herr Prof. Sinn schon ganz recht, wenn er den TARGETII-Saldo als potenzielle Enteignungsmasse - gegen den deutschen Sparer, gegen den dt. Staat, man suche es sich aus - bewertet.

Die EZB kann auch noch auf andere Weise pleitegehen - und zwar "richtig" - nämlich mit EURUSD-Zentralbank-Swaps. Die EZB hat eine Dauerkreditlinie bei der FED. . Swaps sind zwar formal symmetrisch. Dennoch geht der Swap nur in eine Richtung - die EZB "swappt" immer dann, wenn Nachfrage nach USD besteht. Die von der FED gegebenen USD verlassen dann die EZB (gegen "schwache" EUR) - aber die FED behält die erhaltenen EUR aus dem Swap. Die FED ist nie gezwungen, EUR zu liefern. Sie kann bei Bedarf stets mit USD zahlen. Dafür ist man eben "Weltleitwährung". Im Normalfall wird der Swap dadurch abgebaut/verkürzt, dass im €System eingeworbene $ - typisch durch Exportgeschäfte - gegen € getauscht werden. Die EZB gibt dann $ zurück an die FED, erhält von der FED die dort gebunkerten EUR, und reicht diese an den Tauschpartner weiter. Wenn man denn solche Tauschpartner hat.

Die EZB ist daher von Exportländern völlig abhängig - (D., NL) und würde ohne diese gegenüber der FED zusammenbrechen. D.h. : Die FED "hält" die EZB am Leben und der € darf überhaupt nur wg. der FED "Großwährung" spielen - seit 2008 auf jeden Fall, denn schon damals wäre der € gegenüber dem USD komplett weggebrochen. In späteren Krisen (GR, Italien(2012), auch, und die jetzige Lage ist ebenfalls angespannt. Was passiert bei einer größeren Kapitalflucht? Wenn die Swap-Kontrakte auf Billionen-Größe hochlaufen? Wer haftet dafür? - Ein virtuelles Konstrukt namens EZB? Sicher nicht Sondern die Staaten - vor allem ein Staat!

Ich mache gar keinen Hehl daraus: Mir wäre es am liebsten, man würde die FED-EZB-Swaps beenden. Dann würde man sehen, wer im Eurosystem "nackt" ist - es würde schon jetzt zu gewaltigen Problemen kommen, denn alle Exporteure würden zusehen, dass sie ihre Auslandsumsätze im Ausland halten und nur nach Bedarf in € transferieren. Es gäbe sofort eine enorme Verknappung von Dollar. Es gäbe auch kaum noch einen TARGETII-Saldo der Bundesbank Der TARGET-.Saldo würde stattdessen bei dt. Geschäftsbanken in $ liegen ( = Forderungen gegen US-Geschäftsbanken). Die Frage "Können Sie zahlen?" würde dann lauten: "Haben Sie $ ?"  .



 

13.03.17 11:43
1

80400 Postings, 7776 Tage Anti LemmingGeschenke und faule Gegengeschenke

Dreiklang: "...denn die SNB leistet direkt "materiell" mit elektronisch gedruckten Franken. Die somit "eingeworbenen" $  und € können aus Sicht der SNB als Geschenk betrachtet werden."

Draghis Euros aus der QE-Notenpresse sind ebenfalls "Falschgeld". Die Zentralbanken drucken letztlich nur um die Wette. Am Ende werden sich die vermeintliche "Geschenke" auf allen Seiten als Luftnummern erweisen. Oder wird Draghi etwa seine "Rückzahlungsverpflichtung" erfüllen? Nein, im Zweifel noch weniger als die SNB.

Beim Deal "Falschgeld gegen Falschgeld" gewinnt derjenige Scharlatan, der die größte Chuzpe hat (= Draghi).  

13.03.17 13:22
3

80400 Postings, 7776 Tage Anti LemmingUnd was wäre, wenn die SNB "zermahlen" wird?

"Denn erstens kommt es anders, und zweitens als man denkt", weiß der Volksmund. Palaimon hat den Sinnspruch in ihrer Ariva-Signatur auf die Märkte übertragen: "An der Börse ist alles möglich, auch das Gegenteil."

Geldströme erfolgen aufgrund vermeintlich rationaler Überlegungen. Kein Investor will mit seinem Investment Geld verlieren. Dennoch passiert es recht häufig, dass Marktteilnehmer - von Privaten über Firmen und Banken bis hin zu ganzen Staaten und Zentralbanken - trotz reiflichster Überlegungen Geld verlieren. Und zwar deshalb, weil sich Überlegungen, die einst rational und logisch erschienen, im Nachhinein als Denkfehler erweisen.

Bei den Staaten fällt mir dazu die Konvergenz-Illusion bei der Einführung des Euro ein. Die Väter des Euro glaubten ernsthaft, dass allein schon die Tatsache, dass ein Land den Euro als Landeswährung einführt, zur Folge haben würde, dass das Land über kurz oder lang zu einem Industriestaat vom Schlage Deutschlands werde. Die PIIGS-Dauerkrise zeigt, dass dies ein hedonistischer Fehlschluss war.

Ich möchte zudem an Schiffsbeteiligungen von Privatleuten und an Schiffskredite der HSH Nordbank und der Nord-LB erinnern. Letztere wurden im Bestell-Hype der Reeder nach dem Frachtraten-Boom von 2008 vergeben. Jeder Reeder glaubte, nach Verzehnfachung der Raten (und des Baltic Dry Index) sei eine neue Ära angebrochen, die ewig so weiter gehe. "Also" musste man, um nicht von der Konkurrenz überflügelt zu werden, am "Boom" teilhaben, indem man auch selber ein paar neue Frachtschiffe bestellte. Die HSH und Nord-LB, die auf uninvestierten Spargeldern der Sparkassen saßen ("deutsche Überschüsse") waren willige Geldgeber. Heute indes, nach Einbruch der Frachtraten auf bis unter 5 % des Boom-Preise, ringen sie mit der Pleite. Die Kredite sind massenhaft faul geworden, weil die Zahl der neuen Schiffe explodierte", während das Frachtaufkommen eher zurückging. Inzwischen ist die Solidität ganzer Bundesstaaten gefährdet. Hamburg etwa musste seinerzeit mit 10 Mrd. für die HSH (85 % staatseigen) "garantieren" - und wie es aktuell aussieht, werden die Garantien auch bis zum letzten Cent fällig bzw. ausgereizt. Wer Schiffsbeteiligungen kaufte, die verzockte Reeder (als es um 2009 noch halbwegs lief, aber der Niedergang sich bereits abzeichnete) anboten, um das Risiko auf Privatleute umzuschulden, war ebenfalls Gelackmeierte(r).

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Sorry für diese längliche Einleitung. Worauf ich hinaus will ist. Bislang in noch keine Krise von den großen Marktakteuren, insbesondere den hedonistischen Zentralbanken, rechtzeitig im Vorfeld erkannt worden - und zwar nicht nur seit der Jahrtausendwende, sondern reihenweise auch im 20. Jhdt (z. B. 1928 ff.).

Man sollte daher sehr vorsichtig sein, wenn es "in Stein gemeißelte" Konsensmeinungen gibt, die nachhaltig Geldflüsse beeinflussen.

Dazu zählt etwa meines Erachtens auch die Meinung, dass "Aktien nie wieder fallen werden", weil die Zentralbanken stets frisches Geld drucken. Eine neue Ära habe begonnen.

Eine weitere Standard-Meinung ist, dass der Franken sicherer sei als der Euro, weil er bereits seit 1850 ohne Währungsreform fortbesteht. Diese Meinung - die ebenfalls ein hedonistisches Vorurteil sein könnte - trägt maßgeblich dazu bei, dass Euro-Anleger, um einem Niedergang/Kollaps des Euro unter Draghi zu entgehen, massenhaft in den Schweizer Franken fliehen. Das ist das Kreuz, mit dem Jordan von der Schweizer Notenbank (SNB) zu kämpfen hat. Ob diese Auffassung  sich auf lange Sicht einmal als historisch korrekt erweisen wird, spielt für die Gegenwart keine Rolle. Der Franken erstarkt, weil die Marktakteure dieser Auffassung sind. Basta.

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Tatsache aber ist: Der Kampf der SNB gegen die EZB ist ein Kampf zwischen David und Goliath. Es geht dabei schlicht um Marktvolumina.

Die Eurozone umfasst rund 340 Millionen Einwohner, die Schweiz hingegen hat nur acht Millionen Einwohner. Auf einen Schweizer kommen 42,5 "Eurozoner".

Das BIP der Eurozone liegt bei 10,7 Billionen Euro (Stand 2016). Die Bilanzsumme der EZB hat Draghi im Zuge von Euro-QE  2016 auf 3,66 Billionen aufgeblasen.

Gemessen am BIP fährt Draghi daher einen Hebel von rund 34 Prozent.

Das BIP der Schweiz liegt bei nur 650 Millarden Franken. Das ist gemessen an der Bevölkerungszahl ein respektabler Wert. Das BIP pro Kopf ist in der Schweiz mehr als doppelt so hoch wie in der Eurozone. Man kann die Schweiz daher ruhigen Gewissens als "reich" bezeichnen. Doch beim Notenbank-Poker zählen nicht die relativen, sondern die absoluten Zahlen - sprich: die schiere Marktmacht.

Wie sehr sich die Schweizer Notenbank bereits aus dem Fenster gelehnt hat (mit "Rauskipp-Gefahr"), zeigen die folgenden Zahlen:

Das BIP der Schweiz liegt bei 650 Milliarden Franken. Die SNB hat im Zuge der Stützungsverkäufe (Franken gegen Euro verkauft, um den Frankenwert zu drücken) ihre Bilanzsumme bereits auf 640 Mrd. Franken aufgeblasen (Stand 2015).

Gemessen am BIP fährt Jordan (SNB) daher einen Hebel von fast 100 Prozent. Das ist knapp dreimal so hoch wie der Hebel von Draghi (EZB).

Hinzu kommt, dass die SNB über eine beträchtliche Aktienposition verfügt, die die Krisenanfälligkeit der Bilanz noch weiter erhöht.

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Ich halte daher für durchaus möglich, dass sich der "fromme Glaube" der Eurozoner, der Schweizer Franken sei eine sicherere Geldaufgewahrung als der Euro, als illusorisch entpuppen könnte.

Ein klassischer Outlier-Event wäre, wenn die Schweizer Notenbank im Zuge einer sich zuspitzenden Euro-Krise Schiffbruch erleidet - und zwar wegen ihres hohen Hebels sogar noch früher als die EZB. Die SNB würde somit gleichsam von Draghi "zermahlen". Der Franken könnte sich dann wider Erwarten deutlich abschwächen (Risikoaversion), auch zum Euro.

Wer weiß, ob die SNB ihre US-Aktien, die sie ja mit frisch gedrucken Cyber-Frankenschulden gekauft hat (also mit "Luftgeld"), nicht als eine Art Hedge hält, um bei einem solchen Outlier-Event nicht gänzlich mit leeren Händen (d. h. nicht ohne Sachwerte) dazustehen.

 

13.03.17 14:32

5246 Postings, 3235 Tage Katzenpirat#095 Dreiklang

Eine spannende, aber auch eine technisch anspruchsvolle Diskussion - für mich zumindest.

Dreiklang, einen Satz im obigen Post verstehe ich nicht:

"Dennoch geht der Swap nur in eine Richtung - die EZB "swappt" immer dann, wenn Nachfrage nach USD besteht."

"Nur in eine Richtung" muss aber nicht zwingend so sein, oder? Das ist nicht systemimmanent, weil der $ die "Leitwährung" ist? War das in der Frühphase des Euros, als noch viel Optimismus damit verknüpft war und eine grosse Nachfrage bestand (z. B. 2008 EUR/USD 1.60), auch so? Oder anders gefragt, das könnte unter anderen ökonomischen und politischen Rahmenbedingungen (theoretisch) auch wieder drehen?

 

13.03.17 14:55
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5246 Postings, 3235 Tage KatzenpiratDie Risiken

der Zentralbankenpolitik werden ganz unterschiedlich beurteilt.

Die tschechische Zentralbank, die während 12 Jahren ein negatives Eigenkapital auswies, sah in Verlusten aus Devisengeschäften nie ein Risiko (aus der FAZ):

"Die Verluste, die zu einem über mehr als 10 Jahre währenden negativen Eigenkapital führten, stammten ganz überwiegend aus Bewertungsverlusten, die im Zuge einer Aufwertung der Krone auf die erheblichen Devisenreserven in der ersten Hälfte des vergangenen Jahrzehnts anfielen. Diese Verluste übertrafen die Erträge aus diesen Anlagen. Mit anderen Worten: Die Zentralbank machte Verluste als Ergebnis einer Stärke und nicht einer Schwäche der eigenen Währung. In ihrem „Kerngeschäft“, der Finanzierung der in Tschechien tätigen Banken, erzielte die Zentralbank dagegen immer einen Gewinn.

Dies ist auch der Grund, warum die Zentralbank die Verluste aus der Bewertung der Devisenreserven stets als unproblematisch betrachtet hat: Sie verließ sich darauf, dass die Gewinne aus dem Kerngeschäft auf die Dauer wieder für ein positives Eigenkapital sorgen würden."

Zwölf Jahre lang insolvent und trotzdem quietschfidel. Was bedeuten Verluste für Zentralbanken? - Fazit - das Wirtschaftsblog
Im Zuge umfangreicher Wertpapierkäufe durch die Fed, die Europäische Zentralbank und die Bank of England ist auf beiden Seiten des Atlantiks eine Diskussio
 

13.03.17 14:59
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14 Postings, 4576 Tage smarttradersporedow jones shorten

guten tag zsuammen,

ja jemand eine empfehlung für ein papier zum `Dow Jones shorten`?

beste gruesse
 

13.03.17 15:04
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4391 Postings, 6121 Tage DreiklangWie wird die SNB zermahlen?

Und was wäre, wenn die SNB "zermahlen" wird?(Anti-Lemming)

Vor dem "Was wäre wenn" kommt das "Wie". Hier ist A.L. gefordert: nicht als Braun-, Schwarz-, Eis-, oder sogar Permabär : sondern als Erklärbär.

Also, dann erkläre der Erklärbär,  "wie man eine SNB zermahlt". Nur Mut! Viel mehr als schiefgehen kann es nicht :)

HInweis: Die SNB ist in keinster Weise eine Rückzahlverpflichtung eingegangen Die SNB hat bereits gezahlt (mit CHF) . Sollte die SNB die Stützung von € und $ aufgeben, wird ihre Auslandsvermögensposition nominell an Wert verlieren. Aber die SNB muss das keineswegs so verbuchen. Sie kann - mit einer Art "Transfer-Franken" -  den Wert dieser Position auch hochrechnen und die Logik dahinter ist, dass sich die tatsächliche Vermögensposition durch eine Aufwertung des CHF keinesfalls vermindert hat.

Sollte die SNB hingegen ein Minus ausweisen, kann sie sich stets darauf berufen, aus geldpolitischer Motivation, nämlich um die heimische Exportwirtschaft vor Aufwertung zu schützen, Käufe in ausländischen Währungsräumen vorgenommen zu haben. Das ist "wasserdicht". Im Übrigen verfahren andere Überschussländer wie z.B. Schweden genauso. Fazit: Es handelt sich in Bern/Zürich keineswegs um Falschmünzer; diesen "Ehrentitel" verdienen andere.

 

13.03.17 15:57

14 Postings, 4576 Tage smarttradersporehallo boxenbauer

In welche short papiere bist du investiert?  

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