Tsipras in seiner 13-Minuten-Rede wörtlich: „Ich möchte ganz ehrlich sein. Wir haben nicht das erreicht, was wir erreichen wollten, aber wir haben auch nicht mit diesem Widerstand gerechnet. Wir müssen Zugeständnisse machen. Aber wir werden weiterhin versuchen, unsere Souveränität gegenüber den Geldgebern zurückzugewinnen.“
Er verteidigte die Vereinbarung über ein neues Hilfsprogramm, die in Teilen seiner eigenen Partei harsch kritisiert wird. Der Regierungschef betonte in seiner Ansprache vor allem seine Verhandlungserfolge: So habe Griechenland jetzt mehr Zeit, das Geld zurückzuzahlen, konnte bestimmte Forderungen wie eine Gebühr für den Krankenhaus-Besuch sogar abwenden.
Tsipras’ Hauptaussage: ER hat viel erreicht. Und will jetzt das Vertrauen der Bevölkerung. Es sei jetzt „ein klarer Volksentscheid notwendig“.
Deswegen ging er direkt im Anschluss zum Staatspräsidenten, „um meinen Rücktritt und den meiner Regierung“ zu erklären.
Der Regierungschef begründet dies so: „Mit Ihrer Stimme werden Sie zeigen, ob wir Griechenland richtig vertreten haben. Mit dem Mut und der Verantwortung, die nötig war. Sie werden mit Ihrer Stimme entscheiden, wie und mit wem Griechenland durch diese schwierige Zeit geführt wird.“
Tsipras weiter: „Sie werden über uns alle richten.“
Der Regierungschef zeigte sich im dunkelblauen Anzug, wie gewohnt ohne Krawatte. Seine Rede war voller Kritik an den internationalen Geldgebern. Er kündigt aber zugleich die „Schlacht aller Schlachten an“: „Gegen Korruption, gegen alle, die Griechenland nicht unterstützt haben, gegen Steuerhinterziehung, für ein richtiges Steuersystem, damit wir nicht mehr ein Klientelstaat sind“, sagte Tsipras.
Das bedeutet: Sein Wahlkampf hat schon begonnen! |