Klar Arbeiter - das sind unsere jungen Leute - da ist noch nicht alles ausgereift und perfekt. Vieles auch blauäugig. Aber ich finde es klasse, daß es so etwas überhaupt gibt. Hartz IV: Ob man heute wirklich noch Radio und TV braucht, das sei dahingestellt. Aber Internet und flatrate auf jeden Fall - und zwar für jedes Familienmitglied. Klar, daß man auch im Internet verblöden kann - aber wenn man lernfähig ist und etwas zum Erhalt dieser Lernfähigkeit tut - dann kann auch ein nach Hartz IV ausgebuchter Mensch mit Hilfe dieser Technologie aktiv überleben. Lernen, Dienste anbieten, Arbeit suchen, Einkauf mit wenig Geld optimieren usw. Jugendliche - auf Wunsch auch Erwachsene - bekommen einen mobilen Internetzugang. Wir leben in 2011 und nicht in 1991! Hartz IV ist eine Fehlkonstruktion - es muß geändert werden. Klar es gibt Stammharzer in der 2. Generation - denen ist schwer zu helfen - es gibt aber auch Menschen, die da eigentlich nicht hingehören. Der Abbbau der gesellschaftlichen Mittelschicht ist Folge der Zinseszins-Exponentialdynamik - und für diese Naturgesetzmäßigkeit können diese Menschen nichts. Ebenso wie die Reichen, die in der Verteilungshyperbel näher an der Singularität leben: Die können in gewisser Weise auch nichts dazu: Es geschieht mit Ihnen einfach so. Man muß es sich klarmachen - es ist einfach alles nur eine Folge der falschen Mathematik. Klingt witzig, verrückt und durchgedreht - ich weiss. Aber genau mit diesem Thema habe ich mich sehr intensiv beschäftigt und auch ein paper geschrieben - näheres per boardmail, wenn Du es wünschst. Soddy war der Erste, der er es erkannt hat, wie es funktioniert. Die Ökonomen haben ihn über 80 Jahre ignoriert, nur weil er keiner von ihnen, sondern ein Chemiker war (brilliant genug für den Chemie-Nobelpreis des Jahres 1921). Was Soddy sah, ist heute noch groundbreaking - für ein Zeitalter der Solar-Wasserstoff-Technologie. Der Murks, den man unseren VWL-Studenten BIS HEUTE in den Kopf setzt, nämlich daß Land, Labour, und Capital Produktionsfaktoren seien, stammt aus einer vom Feudalismus geprägten Ökonomie eines Adam Smith. Soddy sah als Produktionsfaktoren: Discovery, Energy, und Human diligence. Discovery, die technisch-wisserschaftliche Entdeckung und Erfindung beeinflußt unsere Entwicklung in weitaus prägenderer Form als z.B. Landbesitz. Energy, letztlich die Tatsache, daß unser Planet zu einem Sonnensystem der richtigen Größenklasse gehört, und die Produkte der Sonne (gespeichert als Kohle, Öl, Gas, Uran, oder nachfliessend als Wind, Gezeitenenergie, Energie aus Biomasse), ja ohne Energy liefe nichts. Human diligence, Fleiß, fügt es zusammen. Aber diligence ist nicht labour - denn Labour war auch Sklavenarbeit, Kinderarbeit, Arbeit abgeschundener Menschen, Steineklopper, Industriearbeiter bis Sklaven. Wenn ich so Begrifflichkeiten wie "ehrliche harte Arbeit" und daß man damit nicht reich werden kann, ja dann frage ich mich: Waren Sklaven jemals reich? Das Vokabular "ehrlich und hart" ist Sklavenvokabular aus feudalistischen Zeiten! Von Arbeit im Sinne von Smith sollte man heute nicht mehr sprechen. Denn bereits Marx konnte bereits voraussehen, daß uns die Maschinen irgendwann von "harter ehrlicher Arbeit" befreien würden. Die nächste Revolution ist die Befreiung von stupider Tätigkeit. Wie z.B. Traden im Singapur$/US$-Währungspaar. Für sowas wie Chartanalyse braucht man doch wohl keinen Menschen - der Mensch hat bei so etwas einen Anspruch auf Faulheit - Traden per Autotrader ist zudem emotionsloser. Auch was Reichtum belangt, hat Soddy etwas zu sagen. Er unterscheidet nämlich zwischen wealth und virtual wealth. Capital ist virtual wealth - Buchgeld, Giralgeld, Geld das "ex nihilo" (sozusagen als Luftnummer) durch eine buchhalterische Maßnahme entsteht. Und wo virtual wealth entsteht, gibt es AUTOMATISCH auch Debt - Schuld - Schulden. Geld ist nach Soddy auch Anspruch auf Wohlstand, der nur kollektiv definiert werden kann - und das öffentliche Wohl mit einzubeziehen hat. Was nützt es einem Reichen, wenn er einen Hummer besitzt, um damit durch slums zum nächsten shopping center zu fahren. Wird die "gefühlte Lebensqualität" beim Durchfahren eines slums größer, wenn man sich das Ganze aus einem Hummer ansieht? Nein ich komm zurück zum Punkt - die Wurzel, die wir ziehen müssen ist das "law of usury", daß uns in arm und reich aufteilt. |