Jetzt geht es um die Fähigkeit der Organisation die Strategie zu exekutieren. Die Strategie, die basierend auf ein bestehendes und profitables Produkt/Business (Kerngeschäft), die Trends "Internet of Things", "Remote Work" und "Industrie 4.0" aufgreift und in die weltweiten Märkte und diverse Branchen trägt, wurde von der Börse extrem gut aufgenommen. Die Story hört sich für mich weiterhin gut und überzeugend an.
Aber irgendwann treffen die Aussagen auf den PowerPoint Folien und die Zahlen in den Excel Sheets auf die Realität. Und der Vorstand ist offensichtlich nun zu der bitteren Erkenntnis gelangt, dass sie überambitionierte Annahmen getroffen haben. Insbesondere bzgl. der Fähigkeiten der Organisation und den Bedürfnissen der Kunden. Dies haben sie mit Folie 5 in der Präsentation vom 6.10. (siehe unten) nun den Aktionären offengelegt. Dort steht relativ schonungslos, dass die Innovationsgeschwindigkeit der Organisation nicht ausreicht, der Vertrieb für Industrie Kunden(Branche) und der Region APAC nicht die Erwartungen erfüllt, und dass die Haltbarkeit und der Umsatz der Bestandskunden sinkt. Alle diese Effekte verstärken sich teilweise gegenseitig und sind nicht vorübergehend.
Diese Kommunikation ist positiv zu werten bzgl. Transparenz und Ehrlichkeit. Damit wird ein Invest in TeamViewer eine Wette auf den Vorstand und der Organisation die aktuellen Probleme zu lösen und die reduzierten Erwartungen zu erfüllen und damit die Annahmen der Strategie zu validieren. Hierbei sind weniger Storytelling, sondern Umsetzungsfähigkeiten gefragt. Gehen die TeamViewer Vorstände hierbei auch als Vorbild voran, ähnlich wie Elon Musk, der in den Tesla Fabriken im Zelt übernachtet hat, bis die Probleme der "Produktionshölle" gelöst wurden? |
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