Übernahme der Continental AG Am 14. Juli 2008 bestätigte die Schaeffler Gruppe ihr grundsätzliches Interesse an einem Engagement beim Autozulieferer Continental.[10] Am 15. Juli 2008 wurde ein erstes Übernahmeangebot in Höhe von 69,37 Euro je Continentalaktie vorgelegt. Gleichzeitig wurde bekannt, dass sich die Schaeffler Gruppe einen Anteil von gut 36 Prozent durch Cash-Settled Equity Swaps gesichert hatte. Am 21. August 2008 schloss die Schaeffler Gruppe mit der Continental AG eine Investorenvereinbarung ab. Das Engagement der Schaeffler Gruppe bei der Continental AG sollte sich innerhalb der nächsten vier Jahre auf eine Minderheitsbeteiligung von bis zu 49,99 Prozent beschränken. Garant für die Wahrung der Interessen aller Stakeholder der Continental AG sollte der ehemalige Bundeskanzler Gerhard Schröder sein.[11] Der Schaeffler Gruppe wurden schließlich 90 Prozent der Continental AG-Aktien zum Preis des letzten Übernahmeangebots in Höhe von 75 Euro angedient. Der Börsenkurs war zwischenzeitlich auf rund 20 Euro gefallen. Aufgrund der Verpflichtungen aus dem Übernahmeangebot musste Schaeffler die angedienten Continental-Aktien zum hohen Kurs abnehmen. Die über 49,99 Prozent hinausgehenden Anteile wurden an die beteiligten Banken weitergereicht. Die Folge war, dass die Schaeffler Gruppe höhere Schulden hatte als geplant und die Aktien der Continental AG, die ursprünglich als Sicherheit für die Schulden vorgesehen waren, zu Beginn des Jahres 2009 nur noch etwa ein Viertel so viel wert waren wie ursprünglich vorgesehen.[12] Zum 31. August 2008 wurde Manfred Wennemer auf eigenen Wunsch von seinem Amt als Vorsitzender des Vorstands entbunden, das er seit dem 11. September 2001 innehatte. Sein Nachfolger wurde Karl-Thomas Neumann. Zwischen Continental und Schaeffler eskalierte ein Streit, wie die enorme Schuldenlast abgebaut und die Fusion gerettet werden könne. Nachdem Schaeffler Anfang 2009 die faktische Aktienmehrheit an der Continental AG erworben hatte, trat der Continental-Aufsichtsratsvorsitzende Hubertus von Grünberg am 24. Januar 2009 zurück.[12] Continental und Schaeffler hatten zusammen rund 23 Milliarden Euro Schulden und versuchten Ende Januar 2009, staatliche Hilfen zum Fortbestehen der Schaeffler-Firmengruppe zu erhalten. Die Landesregierungen von Niedersachsen und Bayern diskutierten eine Hilfe in Höhe von jeweils etwa 500 Millionen Euro,[12] und von der Bundesregierung wurden Bürgschaften in Höhe von vier Milliarden Euro gefordert. Um auf die existenzbedrohende Situation aufmerksam zu machen, gründeten Mitarbeiter des Unternehmens die Initiative Auch wir sind Schaeffler. In einer ersten Aktion im Februar 2009 demonstrierten 8.000 Mitarbeiter sowie viele Freunde des Unternehmens in Herzogenaurach für den Erhalt der Schaeffler Gruppe.[13] Die Schaeffler Gruppe verglich ihre Bedeutung für die Automobilindustrie mit der der US-Investmentbank Lehman Brothers für den Bankensektor. Sie versprach eine rasche Rückzahlung von Staatsbeihilfen mit Zinsen, welche jedoch nie beantragt oder in Anspruch genommen wurden.[14] In Verhandlungen mit der IG Metall wurden weitreichende Zugeständnisse für einen Ausbau der Unternehmensmitbestimmung und eine Publizierung der Geschäftsergebnisse gemacht.[15] Mitte März 2009 wurde Klaus Rosenfeld, der ehemalige Finanzchef der Dresdner Bank, als neuer Finanzvorstand berufen.[16] Am 19. Oktober 2009 wurde Wolfgang Reitzle zum Vorsitzenden des Aufsichtsrats der Continental AG berufen.[17] Am 6. Januar 2010 erzielte Continental mit der Ausgabe von 31 Millionen neuen Aktien insgesamt 1,1 Milliarden Euro Bruttoerlös. Die Schaeffler KG, M.M. Warburg & Co KGaA und B. Metzler seel. Sohn & Co. hielten nach der Kapitalerhöhung zusammen knapp mehr als 60 Prozent an der Continental AG.[18] [19] http://de.wikipedia.org/wiki/Schaeffler_Gruppe |