Den Re-Split lasse ich mal Außen vor, denn das würde das Ganze noch zu sehr komplizieren und spielt auch im Prizip keine Rolle für den Kurs.
Als erstes kommt der Kapitalschnitt mit allen dazugehörigen negativen Aspekten: Bereinigung der Verlustvorträgen, da Conergy die eh nicht alle in Anspruch nehmen kann wegen der geringen Gewinngenerierung, Bereinigung der Rückstellungen (Werthaltigkeitsüberprüfung) und dann steht ja noch offen was mit Epuron passieren wird (Abschreibungen ??). Das sind nur mal drei Beispiele dafür bei Conergy. Pricewaterhouse hat das in den vergangenen Monaten aber ganz bestimmt schon alles bewertet.
Das wird dann mitentscheidend dafür wie sein bei welchem Kurs die beiden Hedge Fonds ihre Conergy-Kredite in Conergy-Aktien umwandeln dürfen. Dann muss noch bewertet werden wie werthhaltig die Conergy-Kredite überhaupt noch sind. Das ist dann entscheidend welche Summe die beiden Hedge-Fonds überhaupt mit einbringen können.
Ich will mal spekulieren so wie es derzeit in den Medien berichtet wird. Offensichtlich tauschen nur die beiden Hedge Fonds Kredite in Aktien um. Die restlichen Verbindlichkeiten werden dann entweder stehen gelassen oder in Mezzanine-Darlehn umgewandelt mit einem Abschlag von 10 bis 20%. Die beiden Hedge Fonds haben mittlerweile so um die 120 Mio. € an Conergy-Kredite eingesammelt. Auf ein Drittel der Conergy-Kredite verzichten die beiden Hedge Fonds wegen nicht voller Werthaltigkeit und können somit 80 Mio. € in Aktien umwandeln. Wenn ich jetzt mal unterstelle, dass die Kurserhöhung beim aktuellen Buchwert von 0,27 € stattfinden würde, dann würden die beiden Hedge Fonds rd. 300 Mio. neue Aktien erhalten. Somit kämen die beiden Hedge Fonds bei Conergy auf einen Gesamtanteil von 43%. Die Cobank dann nur noch auf 17%.
So oder ganz ähnlich stelle ich mir das vor und so wird das auch derzeit kolportiert in den Medien. Wenn man jetzt mal davon ausgehen würde, dass die beiden Hedge Fonds etwa 30 Mio. € eingesetzt haben, dann sind die beiden Hedge Fonds bei einem Conergy-Kurs von 0,10 € immer noch Eben. Man sieht, dass der Gewinnhebel enorm ist und das Risiko für die beiden Hedge Fonds doch schon sehr begrenzt ist.
Da es sich um zwei Hedge Fonds handelt müssen sie auch nicht ein Übernahmeangebot an die anderen Aktionären machen, da sie ja nicht über 30% der Conergy-Aktien verfügen. Auch ein ganz cleverer Schachzug der Hedge Fonds.
So in etwa dürfte der Deal aussehen, wobei mir nicht klar ist wie denn Conergy zu neuem, frischen Geld kommen soll. Ich habe schon oft genug geschrieben, dass Conergy ohne frisches Geld nicht allzu lange überleben kann. Der Cash Flow ist einfach viel zu schwach um die ersten Monate in 2011 überbrücken zu können. Von notwendigen Investitionen rede ich mal gleich gar nicht. Das wird neben dem Debt-Equity Deal eine weitere spannende Frage. Dann noch, was passiert denn mit den Bürgschaften bei Conergy ??
Ich denke mal, dass Pricewaterhosue das alles bei ihrer Wirtschaftsprüfung untersucht und analysiert hat. Ist schon ein verdammt schlechter Stil von Ammer wie da mit den Aktionären umgesprungen wurde und sie völlig im Dunkeln lies. Diese Vorgehensweise schreit förmlich nach Strafanzeigen von Conergy-Aktionären gegenüber Conergy, denn mit den Aktiengesetzen ist diese Vorgehensweise von Ammer und Co ganz sicherlich nicht konform. Bin da echt mal gespannt was die BAFIN dazu meint, denn im Verborgenen ist denen dieses abgekartete Spiel sicherlich nicht geblieben.
Das alles muss recht schnell durchgezogen werden, denn die Kundschaft von Conergy ist sicherlich nicht großartig angetan von dem Hickhack inkl. Insolvenzgefahr. Ausschlißen kann man die immer noch nicht, denn geeinigt wurde sich noch nicht. Außerdem denke ich mal, dass große Lieferanten Conergy nur noch gegen Barzahlungen oder Bürgschaften mit Ware beliefern. |