Die Frage duftpapst ist sehr einfach zu beantworten. Ich bin hier drin aus rein charttechnischen Gründen und sonst wegen gar nichts. Habe ich doch recht ausführlich hier geschrieben als ich Anfang Januar in Conergy rein bin (Stichwort: "Ich sehe hier kein allzu großes Risiko für fallende Kurse), als der Kurs die 0,30 €-Marke geknackt hat. Ich gebe die Hoffnung hier noch nicht auf, dass die Widerstandszone von 0,40/0,41 € geknackt wird. Bei 0,325 € bin ich wieder raus. Hätte jedoch nicht gedacht, dass ich bei Conergy sage und schreibe über 2 Monate investiert bleiben wird. Wobei das Risiko schon setiegt, denn wenn Conergy vorläufige Jahreszahlen vorlegt, dann könnte es hier wieder Ruck Zuck nach unten gehen.
Man muss schon unterscheiden zwischen fundamental (langfristig Anlegen) und charttechnisch (kurzfristig Anlegen).
Fundamental ist Conergy eine reine Katastrophe und ich sehe bei Conergy absolut kein Licht am Ende des Tunnels. Ich habs schon mal vor 2 Tagen geschrieben, dass die Conergy-Bilanz fast wieder so wacklig ist wie vor dem desaströsen Debt Equity Deal vor 1 1/2 Jahren, der für die Conergy-Aktionäre im Prinzip zum quasi Totalverlust führte. Zumindestens beim aktuellen Kurs.
Dass Conergy die letzten Monaten überlebt hat grenzt für mich fast ein Wunder, und wie Conergy die nächsten Monaten überleben will ist für mich ein Rätsel bei den sehr hohen Lieferantenkredite von 125 Mio. €, bei der Nettofinanzverschuldung von 125 Mio. €, mit dem äußerst niedrigen Working Capital von 38 Mio. €, den kurzfristigen Finanzverbindlichkeiten von 53 Mio. €, der sehr niederige Liquidtätsdecke von knapp 12 Mio. € und dem negativen Eigenkapital von 37 Mio. €. Dazu hat Conergy in den ersten 9 Monaten nur einen kleinen Cash Flow-Gewinn von 0,2 Mio. € generiert und das obwohl das Working Capital massiv gesenkt werden konnte zu Anfang 2012 von 81 Mio. € auf 34 Mio. € aufgrund der viel höheren Lieferantenkrediten (Working Capital: - 47 Mio. € in den ersten 9 Monaten 2012 !!!) und dazu sind rd. 8 Mio. € positive, einmalige Sondereffekte durch den Verkauf der Wechselrichtersparte und einem australischen Windprojekt Conergy zugeflossen.
Schön ist das alles nun wirklich nicht, denn das schon sehr niedrige Working Capital kann man wohl kaum noch weiter senken umso weiteren Cash zu generieren bzw. weiteren Liquiditätsabfluss zu verhindern, das Gegenteil dürfte wohl eher der Fall sein, und zu verkaufen hat Conergy eigentlich nur noch das Gestellgeschäft.
Es ist ohnehin kein gutes Zeichen, dass sich bei Conergy in den letzten 18 Monaten die Großaktionäre reihenweise verabschiedet haben von der Commerzbank bis Sothic Capital. Jetzt verkauft wohl die Deutsche Bank und es macht den Anschein, als ob sich die ehemaligen Conergy-Großaktionäre im Vorfeld abgesprochen haben (beim Zustandekommen des Debt Equity Deals ??) wer als Erster, Zweiter, Dritter und Vierter seine Conergy-Aktien verscherbeln darf. |