Das sehe ich dann schon ein wenig anders extrachilli.
Generell muss man derzeit schon feststellen, dass es so aussieht als ob die globale Modulnachfrage in 2013 deutlich größer sein wird wie es noch vor zwei Monaten erwartet wurde. Eine Nachfrage > 35 GW (2012: ca. 31 GW) scheint mittlerweile gar nicht mehr für so unwahrscheinlich. IHS iSuppli erwartet für 2013 eine Nachfrage von 35 GW und die Maxim Group sogar von 38 GW. Haupttreiber wird China mit einem Nachfrageplus von rd. 3 GW bzw. 60% sein (2013e: 8 GW), Japan mit einem Plus von rd. 2 GW bzw. 91% (2013e: 4,2 GW) und die USA mit rd. 1 GW bzw. 30% (2013e: 4,5 GW). Dazu kommen in 2013 neue größere Solamärkte wie Rumäinien oder Südafrika dazu. Die Nachfrage in Europa wird zwar in 2013 abnehmen, aber das kommt nur daher dass in Deutschand wie auch in Italien die Nachfrage deutlich zurückgehen wird. Andere europäische Märkte wie England oder Griechenland werden weiterhin deutlich zulegen wie man schon in 2012 gesehen hat und auch kleinere europäische Märkte wie z.B. Dänemark von 60 auf 240 MW, Österreich von 120 auf 220 MW oder die Schweiz von 100 MW auf 160 MW zeigten in 2012 für sehr ordentliche Zuwachsraten.
Alles in allem sieht es von der globalen Nachfrage mittlerweile recht gut aus für die PV-Unternehmen und genau deshalb sind seit Mitte November fast alle China-Solaris ganz kräftig am Steigen wie z.B. Canadian Solar + 185%, Jinko Solar mit + 150 %, Yingli mit + 150%, Trina Solar mit + 135% oder eine Renesola mit + 105%. Schaut man noch ein Jahr weiter, dann dürften die 40 GW an Nachfrage gar keine Utopie mehr sein, denn der Mittlere Osten (vor allem Saudi Arabien, Katar, Vereinigte Emirate), Latein- und Mittelamerika (vorallem Chile, Mexiko, Brasilien) stehen unmittlebar vor einem Solarboom und der dürfte in 2014 starten. Ebenfalls steht die Türkei in den Solarstartlöchern und die Türkei könnte mit ihren wirtschaftlichen Rahmendaten (jährliches Wirtschaftswachstum von 8%, Peakstrom ist für die Türkei sehr wichtig, hohe Sonneneinstrahlwerte) zu einem absluten Solar Hot Spot in Europa in den nächsten Jahren werden. Mitte Juni gibt es in der Türkei Ausschreibungen über 500 MW an Solar und das wird dann wohl auch der Strat für Solar in der türkei werden.
Ein weiteres ganz großes Plus für die Solarbranche ist die Tatsache, dass der Solarweltmarkt gerade vor einer „geographischen Zersplitterung“ steht. Durch diese Diversifizierung wird der PV-Weltmarkt wesentlich stabiler, da man nicht von einzelnen poltischen Entscheidungen abhägig ist. Bis jetzt ist doch die Solarbranche fast nur am Tropf von Deutschland gehangen. Über 30% aller Solarkapazitäten befinden sich in unserem nicht gerade sonnenverwöhnten Land. Zumal für Deutschland der Peakstrom nicht so wichtig ist wie in heißen Ländern.
Die heutigen Aufträge von Conergy aus Thailand sind erstmal sicher postiv zu werten, denn der thailändische Solarmarkt ist ein richtig guter Wachstumsmarkt und Conergy war von je her in Thailand gut unterwegs. Aufgrund der üppigen Einspeisevergütungen und den poltischen Zielen ist davon auszugehen, dass der thailländische Solarmarkt in diesem Jahr eine Nachfrage von > 600 MW haben wird (2012 ca: 280 MW). Conergy wird somit in diesem Jahr etwas über 50 MW in Thailand an Projekten umsetzen (in 2012 hat Conergy gerade mal so 80 bis 90 MW an Projekten umgesetzt). Das ist jetzt schon mal eine Hausnummer und der Umsatz aus diesen insgesamt 5 Thailandaufträgen dürfte sich so auf um die 150 Mio. € belaufen. Wobei aber die eine oder Mio. dabei schon in 2012 in Q4 bilanziert sein wird, denn mit zwei Solarkraftwerken wurde ja schon im Oktober begonnen. Schwierig zu sagen mit welchen Gewinmargen zu rechnen ist, aber mehr als 5% werden es wohl nicht sein. Das wäre dann etwa 7 bis 8 Mio. €. Ist zwar jetzt nicht schlecht, aber allzu viel weiter bringen wird das Conergy dann auch nicht, denn es ist halt mal so, dass Conergy eine ganz schlechte Kostenstruktur hat (z.B. miserable Rohertragsmarge von gerade mal 14%) und dass man in der mittlerweile veralteten Frankfurter Modulproduktion recht teuer produzieren muss, auch wenn man die Zellen aus China einkauft.
Schöne Aufträge, aber leider springt der Kurs trotzdem nicht richtig an, denn für Conergy-Verhältnisse ist die heutige Kursdynamik allerhöchstens Mittelmaß. Es scheint doch so zu sein meiner Einschätzung nach, dass der Insiderverkauf bzw. -verkäufe der Deutschen Bank recht negativ vom Markt gesehen wird. Zumal ja die Deutsche Bank immer noch rd. 15 Mio. Conergy-Aktien in ihrem Depot hat und die mit ganz großer Wahrscheinlichkeit an der Börse sukzessive verkaufen wird. Das wird zwangsläufig den Kurs belasten. Jetzt müsste Conergy noch mit einem weiteren Großauftrag aus England oder den USA kommen (> 20 MW), dann könnte es schon sein, dass die 0,40/0,41 € angegriffen werden und mein Conergy-Trade würde voll und ganz aufgehen. Ich gebe mein erhoffter Zielkurs von 0,48 € noch nicht auf. |