Ich möchte da gerne einmal an das Buch von Max Otte "Der Crash kommt" von 2006 errinnern. Das - genau, Du hast ganz richtig gelesen - nicht 2009 nach dem Crash sondern tatsächlich davor erschienen ist. Die komplexen Ursachen und Wirkungsketten, die damals zu dem Crash geführt hatten, hatte Prof. Otte dabei alle im Vorfeld richtig und zudem auch sehr genau und detailiert benannt und erklärt. Dieses Buch macht ihn nun ganz sicher zu keinem schlechten oder gar unseriösen Ökonomen, ganz im Gegenteil, möchte ich sogar meinen.
Nach dem Crash hatte er dann ebenso berechtigter Weise dafür geworben, wieder ordentlich in die Aktienmärkte zu investieren. Er schrieb damals, dass er sich bei diesen Kursen gerade fühle wie ein kleiner Junge im Süßwarenladen. Sein Hedgefund hatte damals - zwar nicht in allen, aber doch in recht vielen Jahren - auch eine durchaus beachtliche performance hingelegt.
Er gehört keineswegs zu den Permabären. Erst im letzten Oktober, also beinahe 14 Jahre später hat er nun erneut ein Buch geschrieben, das vor dem nächsten großen Crash warnt. Selbstverständlich "muss" er damit natürlich keineswegs richtig liegen. Die Probleme sieht er dann allerdings m.E. schon an den richtigen Stellen und zieht dabei auch in beachtlich klarer, systematischer und präziser Art und Weise die größeren Zusammenhänge.
Max Otte steht als Ökonom dabei übrigens keineswegs in der Tradition der Österreicher, hält ihre ökonomischen Betrachtungen jedoch für valide. Auch die Analysen von Markus Krall hält Max Otte für korrekt, und kommt dabei selber am Ende zu sehr ähnlichen Schlüssen. Anders als Krall, nimmt Otte bei seinen Analysen jedoch nicht nur ökonomische sondern auch politikwissenschaftliche Perspektiven ein.
Das neue Otte-Buch ist m.E. übrigens ausserordentlich empfehlenswert
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