Du liegst mit deiner Analyse auf ganzer Linie parallel zu Stefan Heibel; Ein Auszug .....Meine Sicht der Dinge: CFO Chahrour und CEO Niehage sind die Newcomer in der Branche, die den etablierten Banken zeigen, wie Wachstum funktioniert. Dass sie dabei behördliche Auflagen erst dann. erfüllen, wenn man ihnen auf die Finger haut, ist in meinen Augen eine Mentalitätsfrage, die uns ehrlich gesagt nicht überraschen sollte. Wer zuerst die Behörden zufrieden stellt und danach an Wachstum denkt, wird die Behörden niemals ausreichend zufrieden stellen, wird sich also niemals um's Wachstum kümmern. Aber man wird ihm vertrauen können, was bei Geldangelegenheit sicherlich wichtig ist.
Doch als Newcomer konzentriert sich FlatexDeGiro auf bestimmte Aspekte des Angebots und geht auf Geschwindigkeit. Die Untersuchung der BaFin ist in meinen Augen ein Segen für das Unternehmen, denn nun gibt es eine komprimierte Anforderungsliste, die das Minimum der erforderlichen Anpassungen beschreibt. Das wird nun umgesetzt, dauert ein bis zwei Jahre, und dann ist Flatex endlich bei den Erwachsenen Banken angekommen.
Ganz wichtig dabei ist, dass es keinen Vorwurf seitens der BaFin hinsichtlich bestimmter Geschäfte gab. FlatexDeGiro darf das Geschäft weiter betreiben wie bisher. Es wurden keine Vergehen festgestellt, sondern lediglich Auflagen erteilt, die einen ordentlichen Ablauf sichern sollen. Ich sehe hier also nicht die Gefahr, dass da ein schwarzes Loch gefunden wurde, das in den kommenden Monaten immer neue Hiobsbotschaften hervorbringen könnte. Im Gegenteil, ich gehe davon aus, dass wir mit der heutigen Meldung die wesentlichen Informationen erfahren haben.
Hätte man das vorab sehen können? Nun, bei einer Aktie, die wir bei 20 Euro gekauft haben und die jetzt unter 8 Euro steht, muss ich mir den Vorwurf gefallen lassen, dass dies eine miese Empfehlung war. Dennoch: Für das Jahr 2023 wird ein Gewinn (EBITDA) von 175 Mio. Euro erwartet. Diese Erwartung bleibt bestehen. Mit der aktuellen Marktkapitalisierung von 800 Mio. Euro sprechen wir über den KGV von 4,5 für ein Unternehmen, das mit durchschnittlich 15% im Umsatz und Gewinn wächst. Also das ist so günstig, dass ich trotz der bislang verheerenden Performance nicht anders kann, als die Position nachzukaufen. |