Da gehe ich teilweise mit, teilweise aber auch nicht.
Die Maßnahmen der Zentralbanken waren m.E. weder eine notwendige noch eine hinreichende Bedingung, um das Geldsystem funktionsfähig zu erhalten.
Davon abgesehen, das Geldsystem an sich braucht keine Liquiditätsspritzen, um zu funktionieren. Es waren Staaten und Banken, die nach Liquidität geschriehen haben. Diese sind allerdings, in keiner Weise deckungsgleich mit dem Geldsystem an sich, vor allem nicht in ihrer Singularität.
Um die Zahlungsunfähigkeit von Staaten zu vermeiden hätte man Ihnen ihre Schulden z.B. auch vereinfacht gesagt in irgendeiner Weise stunden können, anstatt ihnen dabei zu helfen, alte Schulden mit neuen Schulden zu bekämpfen.
Auch hier hätte man für sie Zeit gewonnen, allerdings ohne den gefährlichen Nebeneffekt, die Risiken dabei immer weiter zu erhöhen und zu vernetzen.
Bei diesem Satz verstehe ich nicht ganz den Gedanken dahinter: "Zudem verfolgt eine radikale Austeritätspolitik ein schmarotzendes Motiv, weil sie im Erfolgsfall darauf setzen muss, dass sie bei den anvisierten Geschäftspartnern gerade unterbleibt..."
"Der Reinheit der Lehre wird, wenn es denn sein muss, bedenkenlos eine ganze Volkswirtschaft (Brüning) geopfert..."
Das halte ich für keine richtige Einschätzung.
Das Risiko, das ich bei dem gegenwärtigen Rettungskurs bzw. den ergriffen Maßnahmen sehe, ist eher, dass am Ende dutzende Volkswirtschaften geopfert werden - oder weniger dramatisch ausgedrückt, mit in den Sog der Schuldenkrise geraten - da man sich von dem, was Du als reine Lehre bezeichnest, aufgrund der Verlockung, den der andere Weg bietet, meilenweit entfernt. |