Das gilt aber auch nur, wenn man die Ursachen bekämpft. Überlässt der Westen Syrien, Irak, Libyen und später andere Regionen dem Krieg und der Ausbeutung, dann werden es über die nächsten 10-20 Jahre sicher mehr als 5-10%. Sicher, selbst 20%, also 50 Mio. Menschen kann ganz Europa aufnehmen, nur wird das nicht passieren. Denn die Haltung vor allem Osteuropas, Südeuropas (außer Italien) Großbritanniens und Frankreichs wird sich nicht ändern. Sie sehen keine Möglichkeit Hunderttausende oder später gar Millionen von Flüchtlingen zu integrieren, sprich vor allem ihnen eine Arbeit zu geben. Diese Länder haben z.T. selber vor allem wirtschaftliche Probleme, eine hohe (Jugend-)Arbeitslosenquote, was vor allem einen Schuldigen hat und das ist Deutschland. Merkel muss diese Flüchtlinge aufnehmen, denn sonst steigt das Risiko, dass der Euro noch schneller Geschichte wird, als es eh schon vorgezeichnet ist.
Deutschland wird auch keine 10 oder gar 20 Mio. Flüchtlinge integrieren können. Auf dem Papier vielleicht, aber die Realität sieht anders aus. Deutschland wird für seine Europolitik und seine Austeritätspolitik noch eine hohen Preis zahlen und die Flüchtlingspolitik in der EU wird das beschleunigen und potenzieren. Und was hier innerpolitisch passieren wird, ist auch immer klarer abzusehen. Die Altparteien (CSU mal ausgenommen) werden immer mehr Wähler an linke und rechte Parteien verlieren. Die Linke wird hier in Deutschland, SPD und Grüne überholen, im rechten Lager wird sich zwar auch was bewegen, aber es gibt auf dieser Seite keine etablierte, stabile, ernstzunehmende Partei. Hier sprechen viele von den Nazis in Deutschland, aber schaut auch mal nach Frankreich, Ungarn, Großbritannien, Italien, Holland, Dänemark, Belgien, Griechenland, Schweden, Polen, Finnland, Litauen, Lettland, Spanien. Dort haben sich Extremismus und Populismus, sprich rechtspopulistische, rechtsextreme, separatistische, antikapitalistische und linkspopulistische Parteien etabliert. Eine entsprechende Flüchtlingspolitik in diesen Ländern, kann sehr schnell für einen extremen politischen Umschwung sorgen und der Euro wäre Geschichte. Gerade Frankreich sehe ich hier mit Front National und Frau Le Pen, als ausschlaggebendes Pendel an.
Außerdem frage ich mich, warum man es weiter hinnimmt, dass die Hauptschuldigen an diesem Drama im Nahen Osten, Afghanistan und Nordafrika sich der Verantwortung entziehen und zwar in allen Belangen. Frankreich und Großbritannien mit ihrer früheren Kolonialpolitik und die USA mit ihrer immer noch andauernden Imperialpolitik haben für diese Zustände gesorgt und handeln mit minimalen Aufwand und in Alibimanier in dieser Sache. Die USA spielt ihr Kriegsspiel seit Jahrzehnten und weiß nur zu gut, dass sie wenig zu befürchten haben aufgrund ihres wirtschaftlichen Einflusses und ihrer geologisch isolierten Lage. Sie haben vor allem in den vergangen 25 Jahren dafür gesorgt, dass es zu diesem Drama kommt. Nur sind sie weit genug weg, um sich ihrer Verantwortung zu stellen und z.B. wenigstens Teile des Flüchtlingsstroms aufzunehmen.
Mit dem Hintergrund, dass man Russland isoliert und in Sachen Ukraine die europäischen Diener vorgeschoben hat, zeigt man ein weiteres mal, dass man Europa letztlich nur als Pufferzone und Katalysator nutzt, um die Welt weiter zu missionieren und den Nationen den Segen der westlichen bzw. amerikanischen Werte oder besser gesagt den Nährboden für ihren kapitalistisch, militärischen Feldzug näher zu bringen. Man hat unter dem Deckmantel "Krieg gegen den Terror" die o.g. Gebiete endgültig in Schutt und Asche gelegt. Man hat Millionen von Menschen dort alles genommen, über Jahre in sinnlosen Kriegen ihre Häuser, Äcker, Brunnen, Fabriken, Infrastruktur und ihre Zukunft unwiederbringlich zerstört. Natürlich tragen die europäischen Diener eine Mitschuld, durch Unterstützung und Absegnung aller US-Handlungen, im naiven und bequemen Glauben an eine bessere Welt durch Krieg und Zerstörung. |