http://www.alles-lausitz.de/content/nachrichten/...s_in_Aussicht.htmlLÖBAU 26.03.2013
Investoren für Hess in Aussicht
STEFFEN LINKE
Das Hess-Werk im Gewerbegebiet Löbau-West hat schon wirtschaftlich bessere Zeiten erlebt.
Mehrere potenzielle Investoren stehen offenbar für das Hess-Werk in Aussicht. Pressesprecher Marco Walz spricht jedenfalls von einer "ordentlichen Zahl", möchte aber noch keine Namen nennen.
"Wir berichten darüber, wenn es etwas Konkretes zu berichten gibt", sagt er. Ein Erfolg könne aber bereits vermeldet werden: Vulkan mit Sitz in Hannover, an der die Hess AG mittelbar zu 100 Prozent beteiligt war, konnte mit Wirkung an den strategischen Investor Nordeon verkauft und die gesamten knapp 20 Arbeitsplätze erhalten werden.
Die Hoffnung bei der Hess AG in Villingen-Schwenningen stirbt bekanntlich zuletzt, auch wenn von der Belegschaft 50 Mitarbeiter gehen müssen. Im Löbauer Unternehmen selbst ist nach Aussage von Marco Walz vier Arbeitnehmern gekündigt worden, "weil deren Funktionen nicht mehr von Nöten seien." Der dortige Personalstand würde aber immer noch bei rund 100 Beschäftigten liegen.
Das Ziel besteht laut Marco Walz darin, diese Größenordnung beizubehalten. "Das hängt natürlich davon ab, wie wir mit den Investoren zu Rande kommen. Wir sind aber durchaus optimistisch, dass uns das gelingen wird." In den gesamten Prozess muss nach Ansicht von Marco Walz vorrangig aus zwei Gründen Geschwindigkeit hinein.
Zum einen läuft das dreimonatige Insolvenzgeld für die Beschäftigten Ende April aus. "Die Frage steht, ob sich innerhalb dieses Zeitraums jemand bereit erklärt, das Unternehmen zu erwerben. Oder ob wir gegebenenfalls etwas mehr Zeit dafür brauchen", sagt Marco Walz.
Zum anderen geht es um das Vertrauen gegenüber den Kunden. Mit einem Investor wäre dann laut Marco Walz die Richtung wieder klar. Denn derzeit würden die Kunden sukzessive abwarten, wie es mit Hess weitergeht. Diese Situation führt gerade bei Aufträgen von Kommunen zum Investitionsstau.
Der Vorstand der Muttergesellschaft in Villingen-Schwenningen hatte beim zuständigen Amtsgericht für die AG im Februar einen Insolvenzantrag gestellt ("Oberlausitzer Kurier" berichtete). Christoph Hess war wegen des Verdachts der Bilanzmanipulation im Januar abberufen worden.
Mittlerweile liegen die Zahlen der internen Sonderprüfung von Hess vor: Allein für 2011 sei der Jahresüberschuss demnach um rund sechs Millionen Euro zu hoch ausgewiesen worden. Für 2012 erwartet die Gesellschaft einen Verlust von mindestens 15 Millionen Euro.