Ich halte das für eine sinnvolle, erstrebenswerte und sogar wichtige Ergänzung zur repräsentativen Demokratie und bin etwas erstaunt, dass keine grosse Partei in D , aber auch anderen Ländern, sich dafür klar und deutlich einsetzt. Man könnte ja auch diesen Punkt der AfD aufgreifen, aber realistisch. Denn das Schweizer Vorbild ist das nicht für D, das ganze System müsste man umbauen, das Kanzleramt abschaffen, auch das Präsidentenamt, das ganze Land abschaffen. Etwas viel auf einmal. Also müsste da im Programm der AfD stehen. schaffen wir Deutschland ab. Was sie dann aber wiederum dem "linksgrün Versifften" vorwerfen, das zu wollen.
Würde das der AfD ernst sein damit, dann müsste sich das ganze Programm darum gestalten, tut es aber nicht, es bleibt bei einer einzigen (populistischen) Floskel. Was den Verdacht aufkommen lässt, sie haben sich nicht tiefer damit auseinander gesetzt.
Die Schweiz hätte mAn tatsächlich ein politisches, demokratisches, europäisches, integratives System, welches eine Inspiration sein könnte für Europa und die EU, denn sie machte den Prozess des Zusammenwachsen verschiedener Kulturen und Völker, der Integration verschiedner Sprachregionen und Zugezogener, Aufgenommener, Eingebürgerter und der Demokratiesierung und Abnabelung vom Adel und seinen Strukturen durch über hunderte von Jahren. Nicht immer friedlich.
Doch heute hat sie einen der höchsten Anteile von Menschen mit direktem Migrationshintergrund in Europa, rund doppelt so hoch wie in Deutschland und das ist auch ein politisches Thema hier, das Mitteland ist auch eine der dichtesten besiedelten Gebiete Europas und so gibt es hier auch Widerspruch und Bedenken angesichts auch der überlasteten Infrastruktur und kulturellen Überfremdung, doch bei einem weit höheren Anteil von Zugezogenen aus aller Welt.
Das ist aber kaum das, was die AfD mit dem Schweizer Vorbild anstrebt, denke ich. Die Auflösung des "Volkes" ist hier schon sehr weit fortgeschritten, vollbracht (was auch nicht allen bewusst ist) und ein Bestandteil des nationalen Selbstverständnisses. Die Schweiz ist kein Volk und war das noch nie, die Völker vermischten sich schon seit ewig hier, in mir zB fliesst sicher Keltisches, Germanisches, Slawisches Blut und weiss nicht was noch alles, es ist eine Willensnation.
Eine der Landessprachen ist rätoromanisch, ein lateinisches Kauderwelsch, welches die römischen Legionäre aus aller Welt wohl begründet haben und sich auch ansiedelten und vermischten. Die vertriebenen Hugenotten aus Frankreich begründeten die Uhrenindustrie, ein zugezogener aus dem Libanon (Hayek) rettete sie in den 80ern, seine Nachkommen führen und kontrollieren heute den grössten Uhrenkonzern, der auch in Deutschland (Glashütte) Uhren herstellt.
Abstimmungen kamen nun ev. geradezu in Verruf bei manchen, weil das im Programm der AfD steht. Ich schrieb kürzlich (etwas provokativ) in dem Faden "Danke Deutschland", Deutschland sauge nichts auf, wie auf Teflon perle vieles ab. Wird vehement abgelehnt von vielen, was nicht Ihrer Meinung entspricht, als hätten sie die Weisheit mit dem Suppenlöffel geschlürft. Verdammt nochmals, Demokratie muss sich entwickeln in den Köpfen und der Mentalität der Menschen, nicht die Regierung macht das, die Politiker wollen das auch oft nicht, denn dann müssen sie Macht abgeben und werden kontrolliert und korrigiert. Und Demokratie kommt nicht aus Deutschland, sie wurde aufgesetzt, nicht aufgesogen. Alles wie immer nur meine ( ev. überheblichen) Ansichten aus einem anderen Land. Will nicht missionieren damit, aber etwas formulieren und ev. den einen oder anderen Gedanken inspirieren, provozieren. |